Von Robotern, Insekten und intelligenten Kameras 4
Printstones
Eigentlich wollte Herwig Hengl mit einem 3D-Drucker für Beton die langsamen Vorgänge an Baustellen beschleunigen. Nachdem das Gründerteam von Printstones nach der Teilnahme an einem Startup-Camp 2017 und einer AWS-Preseed-Förderung die passende 3D-Drucktechnik entwickelt hat, scheitert jedoch die Suche nach einem mobilen Roboter, der die Druckdüse auf der Baustelle bewegt. „Wir haben deswegen kurzerhand begonnen, selbst einen passenden mobilen Roboter für unsere Technologie zu entwickeln“, sagt Hengl, der davor als ehemaliger Assistent am Institut für Mechanik an der TU Wien arbeitete. Schnell werden andere Unternehmen auf diesen Roboter aufmerksam. „Sie wollten wissen, ob man ihn auch für andere Anwendungen verwenden kann“, sagt Hengl. Die Gründer beschließen, das System zu öffnen. „Wir haben einen modularen Baustellenroboter geschaffen, der verschiedene Module und Applikationen verwenden kann“, erklärt Hengl. Der „Baubot“ kann Objekte mit bis zu 500 Kilogramm Last transportieren, ist dabei bis zu 3,2 Kilometer pro Stunde schnell und benötigt kaum Umrüstzeit.
Kapazitäten für Produktion sollen gesteigert werden
Zudem kann der Baubot die Arbeitsabläufe optimieren, indem der Einsatz mittels Umgebungsdaten vorab simuliert wird. Eine KI kann die Erfahrungen nutzen und lernt dazu “ unter anderem über die Position, Werkzeuge oder Aufgaben vor Ort. Insgesamt soll der neue Roboter von Printstones günstiger als ein Bauarbeiter sein. „Nachdem er auf der jeweiligen Baustelle von einer Bedienperson eingerichtet wurde, soll er selbstständig arbeiten “ auch nachts“, sagt Hengl. Heuer liefert das Unternehmen noch zwei Modelle aus. „Aktuell betreiben wir mit unseren Prototypen Pilotprojekte mit Industriepartnern, ab 2022 sollen die ersten Systeme im Dauereinsatz betrieben werden“, sagt der Gründer. Im kommenden Jahr soll die Technik des Baubots noch weiter verbessert werden, ab 2023 will man die Kapazitäten für die Produktion und auch den Absatz steigern. Zusammengebaut werden die Roboter am High Tech Campus im 10. Wiener Gemeindebezirk, auch die Steuerungstechnik und die Software werden dort integriert._
Weil es den passenden Roboter nicht gab, haben wir ihn selbst entwickelt.
Herwig Hengl
Gründer, Printstones
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