Eine digitale Schnittstelle zwischen Sportschüler und Coach, ein Unternehmen, das Breikost auf einen völlig neuen Standard heben will, und ein Marktplatz für Probanden und die Pharmaindustrie: einige der spannendsten Start-ups des Landes im Überblick.
Taste Elements
Seit 2017 bietet das Linzer Start-up Taste Elements Brot- und Kuchenprodukte an, die schneid- und bestreichbar, aber trotzdem Breikost sind. Die aufgrund der demographischen Entwicklung stetig wachsende Zielgruppe: ältere Menschen mit Kau- und Schluckbeschwerden. „Diese Produkte verkaufen wir vorwiegend an Krankenhäuser, die sie in ihren Standardspeiseplan aufnehmen“, sagt Gerhart Stadlbauer, einer der fünf Gründer des Unternehmens. Stadlbauer arbeitete als Koch, war später Geschäftsführer der Österreichischen Mensen und gründete 2016 die Gersta GmbH. Die restlichen Gründer arbeiten in Führungsebenen der Lebensmittelindustrie und wollen sich derzeit noch nicht outen.
Anfang 2020 beschließt man bei einem Start-up-Event in Wien, das Projekt weiter zu forcieren und auch für den Einzelhandel fit zu machen. Denn das spannendste Produkt von Taste-Elements ist derzeit noch gar nicht am Markt: Breikost auch abseits von Brot und Kuchen mit einer ähnlichen Haptik und Optik wie das Original. „Wir haben zum Beispiel ein Gulasch entwickelt, dessen hochwertige Zutaten durch bestehende Vorgänge aus der Industrie in Breikost verwandelt werden“, sagt Stadlbauer. Wie genau das funktioniert, muss derzeit noch geheim bleiben. Aber nicht nur Gulasch, sondern auch andere Gerichte, die normalerweise gern am Mittagstisch der Österreicher stehen, sollen in Breikost verwandelt werden. Derzeit suchen die Gründer noch nach einem geeigneten Hersteller und einem Vertriebspartner.
Patentiert werden kann diese neue Form der Breikost nicht, das wird auch nicht angestrebt. „Wir müssen dieses Produkt möglichst schnell als unsere Marke positionieren und damit aufzeigen, dass etwaige Nachahmer nur Copy-Paste betreiben“, sagt Heinrich Prokop, der als Partner an Bord ist. Der aus „2 Minuten, 2 Millionen“ bekannte Investor ist Manager des Investmentfonds von Clever Clover und kommt bei seinen Erzählungen ins Schwärmen. „Die Produkte sind großartig, ich war selten so überzeugt von einer Idee wie dieser, sie ist komplex und völlig anders als die anderen, die mir normalerweise unterkommen. Ich werde das Projekt persönlich, aber auch mit Clever Clover maximal unterstützen“, sagt Prokop. Und zwar nicht nur aus finanziellen Aspekten. Prokop: „Mehrheitlich, weil ich überzeugt davon bin, dass diese Idee wichtig ist und unterstützt werden muss.“ Durch die geplanten Marktneuheiten von Taste Elements könnten sich alte Menschen endlich bedarfsgerecht ernähren. „Momentan haben wir die Situation, dass mangels Alternativen ein signifikanter Anteil an Babybreikost in Österreich an ältere Menschen verabreicht wird, dabei ist diese Art der Ernährung aus ernährungsphysiologischer Sicht völlig falsch für alte Menschen“, erklärt Prokop. Alleine schon, dass man dem zu Pflegenden ein Produkt anbieten kann, an dem er auch seine Freude hat, sei ein Grund, das Produkt einzuführen. Prokops mittlerweile verstorbener Vater sei zehn Jahre lang selbst in der Zielgruppe der neuen Taste-Elements-Produkte gelegen. Prokop: „Das Produkt ist so gut, dass ich es gemeinsam mit ihm am Tisch hätte essen können.“
Nachdem ein passender Hersteller gefunden wurde, will man sich bei Taste Elements nicht nur am österreichischen Markt etablieren, sondern global. „Once it works here, it works everywhere. Konzept und Produkt haben einen hohen Anspruch für Internationalität”, sagt Prokop.