Gegen den Strom 3
„Die haben mich gefragt, ob ich einen Vogel hab.“
Birgit Winkler arbeitet als Metall- und Blechtechnikerin im Metallbauunternehmen BGtech “ der Weg dahin war von Hindernissen geprägt. Beirren hat sich die junge Frau davon nicht lassen. Ihren Beruf würde sie nicht eintauschen wollen.
Lange Zeit ging es Birgit Winkler so wie vielen jungen Menschen: „Ich wusste nicht wirklich, welchen Beruf ich einmal ergreifen will“, sagt sie. Als sie nach der Polytechnischen Schule ohne Arbeit dasteht, beschließt sie, sich alle klassischen Möglichkeiten genau anzusehen. „So bin ich dann auf meinen Lehrberuf Metall- und Blechtechniker aufmerksam geworden“, erinnert sich die 21-Jährige. Eine Tätigkeit, die für viele auch heute noch ein klassischer Männerberuf ist. „Zuhause im Waldviertel haben mich schon einige gefragt, ob ich einen Vogel hab, und beim AMS wurde ich gewarnt, dass ich sowieso keine Lehrstelle finde.“ Doch die junge Frau lässt sich nicht beirren. Auch nicht durch schräge Sprüche bei ihrem ersten Lehrbetrieb. „Am Anfang haben schon einige Vorurteile gehabt und geglaubt, dass ich das eh nicht kann. Die haben aber recht schnell gemerkt, dass das gar nicht stimmt.“
Heute hat Winkler ihre Lehre nicht nur längst abgeschlossen und arbeitet nun seit zwei Jahren beim Metallexperten BGtech in Unterweitersdorf, mittlerweile darf sie auch selbst Lehrlinge für das Unternehmen ausbilden. „Vor kurzem habe ich den dafür nötigen Kurs am Wifi absolviert“, sagt sie, auf die neue Aufgabe freut sie sich bereits. Ihren Arbeitstag verbringt Winkler mit dem Zusammenschweißen von verschiedenen Blecharten, aus denen dann etwa Münzzähler oder Sondergehäuse entstehen “ besonders hohen Wert legt man bei BGtech auf hohe Produktqualität und Genauigkeit. An ihrem Beruf schätzt sie die Abwechslung und den ständigen Lerneffekt. „Man wird immer besser, beim Schweißen kommt es oft auf Details an“, sagt sie, „derzeit lerne ich gerade den Umgang mit einer Abkantpresse.“ Normalerweise beginnt ein Arbeitstag um sechs Uhr und endet um Viertel nach drei. „Es gibt aber die Möglichkeit, Gleitzeit zu nehmen“, sagt Winkler. In Zukunft will sie ihr technisches Know-how und handwerkliches Geschick weiter verbessern. Winkler: „Ich habe noch viel vor in dem Beruf.“
Jungen Frauen, die ebenfalls einen technischen Beruf ergreifen wollen, empfiehlt Winkler, so viele Einblicke wie möglich zu sammeln. „Viele Firmen ansehen, auch wenn es sich um dieselben Berufe handelt “ beim Arbeitsklima gibt es trotzdem große Unterschiede“, sagt sie.
Karriere-Tipp.
„Viele Firmen ansehen, auch wenn es sich um dieselben Berufe handelt “ beim Arbeitsklima gibt es trotzdem große Unterschiede.“
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