Vision + Mut = Erfolg, der belohnt wird
Ganz nach dem Motto der Jungen Wirtschaft „Mach, was du willst!“ setzen sie mit viel Energie ihre Bilder im Kopf in die Tat um – Oberösterreichs Jungunternehmer. „Es ist faszinierend zu sehen, mit welchen Ideen neue Unternehmen gegründet werden. Dieser Mut, das Risiko in Kauf zu nehmen, gehört belohnt“, sagt JW-Landesvorsitzender Peter Reiter. Der Jungunternehmerpreis 2014 zeige deshalb einmal mehr, wie innovativ und erfolgreich die Jungunternehmer sind. Wir stellen die Gewinner der einzelnen Kategorien vor.
Klein aber fein
1. Platz_Whiskydestillerie Peter Affenzeller
Peter Affenzeller, Alberndorf i. d. Riedmark
Das Interesse am Destillieren entdeckte Peter Affenzeller in seiner Kindheit, da der elterliche Hof seit Generationen ein traditionelles Getreidebrennrecht besitzt, und er somit seine ersten Erfahrungen beim Schnapsmachen sammeln konnte. 2005 wurde durch reine Neugier versucht, österreichischen Whisky herzustellen, mit Erfolg – Jahre später wurde dieser ausgezeichnet und entfachte in Peter den Traum einer eigenen Whiskydestillerie. Der elterliche Hof wurde in den darauffolgenden Jahren zu einer modernen, unverkennbaren Whiskyproduktionsstätte erweitert. Diese steht für Be- sucher, die über das Gold vom Mühlviertel mehr erfahren wollen, offen. „Innerhalb eines Jahres werden bei mir rund 15 Tonnen Getreide verarbeitet. Das sind circa 10.000 Liter trinkbarer Alkohol“, sagt Affenzeller. Das Meiste wird im hauseigenen Shop bei Führungen und Verkostungen durch den Betrieb verkauft und rund zehn Prozent der Erzeugnisse verkauft er an Spitzengastronomen, unter anderem auch an den Hangar 7 in Salzburg.
2. Platz_La Storia
Katrin Brandmayer, Linz
Die Idee zu ihrer Damenmoden-Boutique „La Storia“ in Linz kam Katrin Brandmayer als Erasmus- Studentin in Bologna, wo sie ihre Affinität zur italienischen Mode entdeckte. „In Kombination zu meiner bereits gesammelten Berufserfahrung in der Mode- und Handelsbranche ergab das die perfekte Formel für den Start in die Selbstständigkeit. Das Interesse bei den Kunden war von Anfang an groß und ist dank deren persönlicher Weiterempfehlungen stets gewachsen“, erzählt die Jungunternehmerin. Den Grund dafür sieht sie in der persönlichen Einkaufsatmosphäre und Beratung, aber auch in der sorgfältigen Auswahl der Produkte in Mailand und Bologna: „Ich versuche mich in meine Kundinnen hineinzuversetzen und kaufe aus Prinzip keine ,Massenmode’. Meine Kundinnen wissen die Individualität der Ware zu schätzen.“ Als zusätzlichen Service bietet Katrin Brandmayer außerdem Farb- und Stilberatung an.
3. Platz_Leder Daxner
Rudolf Daxner, Ebensee
Nach über Generationen überlieferten Methoden fertigt der Säcklermeister Rudolf Daxner vor allem Lederhosen nach Maß. Aus feinstem sämisch gegerbtem Hirschleder werden je nach Wunsch des Kunden mehr oder weniger aufwendige Stickereien ausschließlich in Handarbeit aufgebracht. Sein Betrieb, den er 2012 von seinem Lehrmeister Peter Ahamer übernahm, besteht bereits seit 1932 in Ebensee. Bei seinen Lederhosen verwendet er Stickmotive, Ornamente und Blumen, die nachweislich bis zu 200 Jahre alt sind. „Diese originalen Lederhosen sind ein Identifikationssymbol für das Salzkammergut“, so Daxner, dessen Kundenstock vom Arbeiter bis zum Manager reicht und über die Grenzen Österreichs hinausgeht.
Jungunternehmer als Jobmotoren
1. Platz_Loxone Electronics GmbH
Andreas Hetzendorfer, Management, Kollerschlag
Mit ihrer Miniserverbasierten Smart Home Lösung bietet Loxone Electronics aus Kollerschlag eine ganzheitliche Lösung für die Automatisierung des Eigenheims. Mittels Miniserver werden Licht, Beschattung, Heizung und mehr im Haus zentral gesteuert und klassisch über Taster oder per App bedient. Gegründet wurde das Unternehmen 2009 von Thomas Moser und Martin Öller. Heute umfasst Loxone 128 Mitarbeiter und sechs Auslandsniederlassungen in Tschechien, Schweiz, Großbritannien, Spanien, USA und Frankreich. „Unser System kann jederzeit erweitert und dank Funktechnologie auch nachträglich integriert werden“, so die Gründer, die ihre Social-Media-Kanäle zur Bewerbung offener Positionen nutzen. Das Unternehmen pflegt auch intensiven Kontakt mit Schulen. Entsprechend den Interessen und Stärken wird jeder Mitarbeiter individuell gefördert. Beispielsweise mit Workshops oder Teilnahmen an externen Konferenzen.
2. Platz_Hartl Metall GmbH
Martin und Monika Hartl, Waldneukirchen
Im Jahr 2011 gegründet, befasst sich die Hartl Metall GmbH mit Stahl- und Metallbau sowie Industrie- und Schweißtechnik. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiter an zwei Standor- ten (Waldneukirchen und Steyr). „Laufende Ausbildungen sind uns sehr wichtig“, sagt Martin Hartl, der selbst auch Schulungen durchführt. Bei der Lehrlingsausbildung im Bereich Stahlbau- und Schweißtechnik setzen die Geschwister Hartl auf ein eigens erarbeitetes Konzept mit klaren Ausbil- dungszielen sowie Eigen- und Fremdbeurteilung. „Der Ausbildungserfolg wird durch regelmäßige Gespräche überprüft“, so der Geschäftsführer. In den nächsten Jahren will Hartl bei Umsatz, Ergebnis und Mitarbeiterzahl zulegen.
3. Platz_Malermeister Hofbauer
Johannes Hofbauer, Rainbach im Innkreis
Mit vier Facharbeitern und zwei Lehrlingen übernahm der damals 23-jährige Johannes Hofbauer 2005 nach dem plötzlichen Ableben seines Vaters die Führung des Rainbacher Unternehmens. Die Firma ist heute österreichweit tätig und beschäftigt im Schnitt dreizehn Mitarbeiter. Jeder Mitarbeiter wird mehrmals im Jahr zu Seminaren entsandt, außerdem werden Meister-Prüfungen vom Betrieb bezahlt. „Jeder Mitarbeiter soll sich als ein Teil des Unternehmens sehen. Gemeinsam erarbeiten wir die Strukturen im Unternehmen“, erläutert Hochbauer.
Visionäre und Innovatoren
1. Platz_Wasserbauer GmbH
Franz Wasserbauer, Waldneukirchen
Die Wasserbauer GmbH in Waldneukirchen gilt als Spezialist bei der automatischen Fütterung von Rindern. Von den 50 Mitarbeitern sind zehn ausschließlich mit Innovation und Entwicklung von Fütterungssystemen beschäftigt. „Der Landwirt kann sich durch unseren Roboter seine Arbeitszeit flexibel einteilen. Die Kühe erhalten immer frisches Futter und sind gesünder und leistungsfähiger“, so Franz Wasserbauer, der den Betrieb 2010 von seinem Vater übernommen hat und heute in 22 Länder exportiert.
2. Platz_Ascendor Lifttechnik GmbH
Klaus Gahleitner, Niederwaldkirchen
Dem Bau von hochwertigen und attraktiven Treppenliften für den Innen- und Außenbereich hat sich die Ascendor GmbH aus Niederwaldkirchen verschrieben. Mit dem „Ascendor Quattroporte“ hat das Unternehmen, das 2006 gegründet wurde, einen Lift entwickelt, der ohne Schacht und bauliche Maßnahmen an den verschiedensten Einbausituationen seinen Platz findet. Nach der Markteinführung in Österreich soll der Quattroporte über das bestehende internationale Netzwerk, das über 70 Partnerbetriebe umfasst, vertrieben werden.
3. Platz_Tractive GmbH
Michael Hurnaus, Pasching
Das 2012 gegründete Unternehmen beschäftigt sich mit dem Entwickeln von Hardware-Gadgets und Apps für Haustierbesitzer. Kernprodukt ist ein GPS Tracking System für Tiere, das am Halsband angebracht wird. Dieses System informiert den Haustierbesitzer über den Aufenthaltsort des Tiers. Zudem betreibt Tractive die App und Plattform „Peterest“, auf der Tierliebhaber ihre Fotos hochladen und teilen können. „So bauen wir uns einen adressierbaren Kundenstock aus Haustierbesitzern auf“, sagt Tractive-Geschäftsführer Michael Hurnaus, der bereits das DIE MACHER-Cover im Herbst 2013 geziert hat.
#Weitere Artikel
Vielfältig, aber so richtig! – Honeder Naturbackstube
Das Team von Honeder war schon immer sehr divers aufgestellt. „Wir wollen alle Persönlichkeiten bei uns im Unternehmen willkommen heißen – von jung über jung geblieben, über Menschen mit Beeinträchtigungen bis hin zu unseren 26 verschiedenen Nationen“, erzählt uns Susanne Baumgartner, Leiterin des Bereiches Human Resources.
Vielfältig, aber so richtig! – Sparkasse Oberösterreich
Die ganzheitliche „Diversity & Inclusion“-Strategie der Sparkasse OÖ fußt auf mehreren Säulen und betrifft sowohl Mitarbeiter:innen als auch Kund:innen. Eine Säule davon bearbeitet Themen rund um Disability.
Vielfältig, aber so richtig! – Caritas Oberösterreich
Die Caritas Oberösterreich hat eine Inklusive Redaktion gegründet, in der Menschen mit Beeinträchtigungen aus umliegenden Caritas-Standorten, die bei der Caritas wohnen, arbeiten und/oder in Ausbildung sind, Mitarbeiter:innen der Caritas und eine externe Kommunikationsexpertin gemeinsam ein vierzehnköpfiges journalistisches Team bilden. Wir haben die Redakteur:innen zum Interview gebeten.
Frau am Bau, Henne im Korb?
Montagnachmittag, 13:55 Uhr – ich betrete den virtuellen Meetingraum, in dem ich zu einem Interview verabredet bin. Fünf Minuten für einen letzten Technikcheck bleiben noch. Um 13:57 Uhr erscheint aber auch schon ein zweites Bild auf dem Desktop – meine Gesprächspartnerin ist überpünktlich … und räumt damit mit dem ersten Klischee –
„In der Baubranche sind alle unpünktlich“ – auf. Viele weitere folgen in unserem Interview.
Was du heute kannst besorgen …
… das digitalisiere nicht erst morgen! Denn wenn es darum geht, bestehende Mitarbeitende zu binden und auch in Zukunft neue Talente für sich zu gewinnen, ist ein modernes Recruiting schon heute unerlässlich. Mit Vortura Solutions fokussieren sich Geschäftsführer Joachim Ortner und sein Team daher auf die digitale Mitarbeitergewinnung, die weit über klassische Stellenanzeigen hinausreicht.
Wollen x können x dürfen …
… so definiert Thomas Welser, Geschäftsführer von Welser Profile, Erfolg. Denn diese Formel trage auch dazu bei, dass die Mitarbeitenden die eigene Marke nach innen und außen leben. Ehrlichkeit, Authentizität und Identität sind für ihn zentrale Elemente des Markenkerns, um die Generationsverantwortung, die das Unternehmen in der Region hat, zu erfüllen.
Vier gewinnt
Mit ihren #glaubandich-Geschichten macht die Sparkasse OÖ sowohl ihren Kund:innen als auch Mitarbeitenden Mut, an Zielen festzuhalten und sie umzusetzen. Aber was zeichnet ihre eigene #glaubandich-Geschichte aus? Dazu teilt das neue Vorstandsquartett, das seit Anfang 2024 die Geschicke der Sparkasse OÖ lenkt, seine Gedanken.
Warum der Kopf rund ist …
… und wie das mit erfolgreichem Networking zusammenhängt? Gerhard Pichler, Geschäftsführer von Business Circle, verrät es uns. Über den Dächern von Wien arbeiten er und sein Team als Content Provider und Enabler eng mit der österreichischen Wirtschaft zusammen. Im persönlichen Gespräch teilt er seine
fünf wichtigsten Learnings, um Wissensvermittlung und Netzwerken in Einklang
zu bringen.
Das Erfolgsrezept für Recruiting
Während Iris Schmidt als AMS-OÖ-Landesgeschäftsführerin Unternehmen aufklären will, warum Pre- und Onboardingprozesse sowie Zwischenmenschliches bei der Suche nach Fachkräften entscheidend sein können, ist Elina Koran das beste Beispiel dafür. Sie ist Industriekauffrau-Lehrling bei TRUMPF Maschinen Austria und hat sich wegen des wertschätzenden Umgangs für ihren jetzigen Arbeitgeber und gegen sechs andere Zusagen entschieden. Ein Gespräch über die Arbeitgebermarke – bei Thunfischsteak mit Erbsenpüree und Wokgemüse.
Der Ton macht die Musik!
Und wir haben ein ganzes Orchester aus faszinierenden Unternehmen auf unserer Bühne zu Gast: von Hidden Champions bis hin zu internationalen Größen.
Was die Hochschulwelt bewegt
Forschung und Bildung reagieren auf die kleinen und großen Veränderungen unserer Zeit, neue Studiengänge gestalten die Zukunft aktiv mit. Wie die Hochschulen und Universitäten des Landes konkret schon heute die Weichen für die Welt von morgen stellen? Wir haben bei einigen von ihnen nachgefragt.