Was die Hochschulwelt bewegt
Forschung und Bildung reagieren auf die kleinen und großen Veränderungen unserer Zeit, neue Studiengänge gestalten die Zukunft aktiv mit. Wie die Hochschulen und Universitäten des Landes konkret schon heute die Weichen für die Welt von morgen stellen? Wir haben bei einigen von ihnen nachgefragt.
#1 FH Oberösterreich
Die Bachelor-Studiengänge „Sozialmanagement“ und „Public Management“ werden ab dem Wintersemester 2024 als „Sozial-, Public- und Nonprofit-Management“ neu ausgerollt. Damit kleidet die FH Oberösterreich nicht einfach nur bestehende Studiengänge in ein neues Gewand, vielmehr geht es um eine effiziente, nachhaltige und gesellschaftlich wirksame Gestaltung der Zukunft. „Nicht nur in Sachen Profit, sondern auch auf der gemeinwohlorientierten Ebene“, betont Franziska Cecon, Professorin für Public Management und pädagogische Koordinatorin an der FH Oberösterreich. Was dabei gleich bleibt: „Auch in Zukunft ist der Aufbau berufsbegleitend, die Kurse finden mittwochs (online) und freitags ab Nachmittag sowie samstags tagsüber statt.“
„Von Maturant:innen bis hin zu langjährigen Berufserfahrenen ist alles dabei“
Für 40 Teilnehmer:innen vermittelt das Studium über sechs Semester die Besonderheiten und Handlungslogiken von nicht-gewinnorientierten Unternehmen und Institutionen. „Darüber hinaus entwickeln die Studierenden ein Verständnis für die Bedürfnislagen der Zielgruppen öffentlicher, sozialer und gesundheitsbezogener Dienstleistungen.“ Ein branchenspezifisches Managementstudium also, das durch soziale und persönliche Kompetenzen sowie rechtliche Grundlagen für Management abgerundet wird. „Das Herzstück des Studiums bilden betriebswirtschaftliche Qualifikationen, von Finanzierung und Controlling über Marketing bis hin zu Personalmanagement.“ Aufgrund ihrer Wichtigkeit neu mit an Bord: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Compliance. „So stellen wir sicher, dass unsere Absolvent:innen die Besonderheiten des Sozial-, Gesundheits- und öffentlichen Bereichs mit ihren jeweiligen Dienstleistungsangeboten und Handlungslogiken umfassend berücksichtigen.“
Die Lehrenden des Studiengangs sind Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis. In Verbindung mit einem Berufspraktikum in den letzten beiden Semestern soll so das Zusammenspiel aus theoretischem Wissen und Anpacken garantiert werden. „Damit richten wir uns auch an all jene, die bereits in diesen Organisationen tätig sind und ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen um zusätzliches Handwerkszeug erweitern möchten.“
Konkrete Spezialisierungen winken ab dem vierten Semester, auch Zusatzqualifikationen, wie die Heimleitung in Alten- und Pflegeheimen, können im Laufe des Studiums erworben werden. „Einfach eine runde und zeitgemäße Sache, die vielen gesellschaftlichen Herausforderungen Rechnung trägt“, ist Cecon überzeugt. „Und ich freue mich schon jetzt darauf, die neuen Studierenden begrüßen zu dürfen. Für mich wohnt dem Anfang immer ein gewisser Zauber inne.“
Die Arbeit unserer Absolvent:innen ist sinnvoll und wertschöpfend.
Franziska Cecon
Professorin für Public Management, FH Oberösterreich am Campus Linz
#2 JKU Alumni Club
1990 führte die JKU das weltweit erste Diplomstudium für Mechatronik ein, heute gestalten neue Studiengänge in den Bereichen „nachhaltige Kunststofftechnik und Kreislaufwirtschaft“ die Zukunft. „Die JKU hat sich von Beginn an als Ort wissenschaftlicher Avantgarde und Impulsgeberin für wichtige Zukunftsthemen und Innovationen verstanden. Diesem Anspruch fühlen wir uns heute mehr denn je verpflichtet“, betont Florian Mayer, Geschäftsführer des JKU Alumni Clubs. Auch in dem „Thema der Stunde“ – Künstliche Intelligenz – sei man in Linz ganz vorne mit dabei. „Bereits lange vor dem großen Hype um ChatGPT und Co. boten wir als eine der ersten Universitäten Europas ein Artificial-Intelligence-Studium an, das mittlerweile mit mehr als 1.700 Studierenden aus über 80 Nationen eine unserer beliebtesten Studienrichtungen ist. Und stark zum Aufbau des dringend benötigten Know-hows in Europa und insbesondere in Österreich beiträgt.“
Ein neues Zeitalter bricht an
„Viele Expert:innen vergleichen die Entwicklung von KI mit der Erfindung der Elektrizität oder anderen bahnbrechenden Neuerungen und sehen uns am Beginn einer Revolution.“ Kaum jemand könne erahnen, wohin uns diese Technologie noch führen und was dadurch in Zukunft alles möglich sein wird. So viel steht aber schon heute fest: „Absolvent:innen dieser Studienrichtung haben nicht nur blendende Jobaussichten, sondern auch die Möglichkeit, ein neues Zeitalter mitzugestalten.“ Umso bedeutender sei es daher, dass der gesamte Standort – also auch Wirtschaft und Politik – an einem Strang zieht und uns weiterhin unterstützt, um diese Forschung vor allem auch finanziell sicherzustellen.
Die JKU und Linz im Allgemeinen sind weltweit anerkannte Hotspots der KI-Forschung.
Florian Mayer
Geschäftsführer, JKU Alumni Club & JKU Karrierecenter
#3 FH Salzburg
Wenn das Studium buchstäblich zum Genuss wird, liegt es vielleicht daran, dass man sich für den neuen Studiengang „Kulinarischer Tourismus“ an der FH Salzburg entschieden hat. Denn wo neben Expert:innen aus der Wissenschaft auch namhafte Spitzenköche wie Andreas Döllerer dozieren, stehen die Themen Genuss, Sensorik, Innovationsmanagement, Produktentwicklung und -vermarktung im Fokus. „Dabei geht es nicht nur um die großartigen Fine-Dining-Konzepte, sondern auch um echte Klassiker, die unsere Geschichte prägen. Freilich spielt die ganzheitliche Wertschöpfung, die auch den einzelnen Regionen zugutekommt, eine wichtige Rolle. Da geht es um die Netzwerke, die dahinterstehen, die Landwirt:innen und Produzent:innen, ohne die es nicht gehen würde“, erklärt Andreas Döllerer. Ziel des Studiums sei es, die vielen Möglichkeiten kulinarischer Produktentwicklung theoretisch sowie praktisch kennenzulernen – immerhin spiele die Kulinarik für mehr als die Hälfte aller Reisenden eine entscheidende Rolle bei der Wahl ihres Urlaubsziels._
Wir stehen als alpine Nation für hochqualitative Gastronomie.
Andreas Döllerer
Spitzenkoch
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