Mahlzeit! 5
Wüdian
„Die Frage nach Bio stellt sich nicht“
Sie richten große Schäden an, vermehren sich rasch. Sind aber gleichzeitig schwierig aufzustöbern und damit schwer bejagdbar. Die Rede ist von Wildschweinen, die nicht unbedingt den besten Ruf haben. Daniel Hold und Jörg Neuhauser wollen das nun ändern. Hold ist selbstständiger Werkzeug- und Stahlhändler und Neuhauser Chef einer Linzer Werbeagentur. Die beiden verbindet ihre große Leidenschaft: Die Jagd und in Zusammenhang damit ihre neu auf den Markt gebrachte Wildschweinspezialität „Wüdian“. „Wir bezeichnen uns selbst ein wenig als die Wüdiane“, erzählen die beiden im trachtigen Jagdoutfit lachend über die Entstehung des Namens für ihren Wildschweinspeck. Die Rezeptur entwickelte Hold. Er experimentierte dafür bereits längere Zeit in seiner Wagenhütte. Irgendwann sprach er dann mit Werber Neuhauser darüber, die beiden kamen darauf, dass es in Bezug auf Wildschwein eine Marktlücke gibt und schon war das gemeinsame Projekt geboren. Das handwerkliche Können von Hold und die Marketingexpertise von Neuhauser hätten sich dabei perfekt verbinden lassen. Den Vertrieb erledigen die beiden gemeinsam.
Artgerechte Tierhaltung
In ßsterreich werden jährlich 36.000 Wildschweine erlegt. Das Hauptgebiet ist Oberösterreich und Niederösterreich und daher beziehen die beiden auch von da das Fleisch. Viel Wildschweinfleisch aus ßsterreich würde aktuell in den Export gehen. Dazu Neuhauser: „Es ist schade, dass wir teilweise auf Produkte aus dem Ausland mit zweifelhafter Herkunft zurückgreifen, statt das natürliche Fleisch aus unseren Wäldern zu verarbeiten.“ Das Fleisch von den Wildschweinen sei wirkliche Natur, da kommen keine Antibiotika, Hormone oder andere Zusatzmittel zum Einsatz, die Tiere haben keinen Stress und müssen nicht leiden: „Die Frage nach Bio stellt sich da nicht, die Tiere essen sowieso nur Natur pur und die Natur ist in Wahrheit die einzig artgerechte Tierhaltung “ das schmeckt man dann auch.“
Ein Partner in Niederösterreich produziert den Speck von Karree, Keule und Schopf nach der Rezeptur und dem Herstellungsverfahren von Hold. Im Vergleich zur industriellen Fertigung, wo die Sur nur eingespritzt werde, spiele beim Wüdian der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Es dauert bis zu sieben Wochen, bis der Speck fertig ist. Der Wildschweinspeck sei wie das meiste Wildfleisch sehr mager, aber keineswegs trocken. Seit neuestem ergänzt noch eine Wildschweinsalami das Angebot. Die Produkte werden online, in der Gastronomie und im Handel vertrieben. Die beiden sind aktuell dabei, ihr Vertriebsnetz stark auszubauen. Es können bis zu 100 Tonnen pro Jahr hergestellt werden und diese Menge wolle man auch in den nächsten fünf Jahren erreichen.
Für den Wüdian werden Wildschweine aus den Wäldern Ober- und Niederösterreichs verwendet und die gesamte Wertschöpfungskette bleibt auch hier. Das Leben eines Tieres in der freien Natur ist in Wirklichkeit die einzige artgerechte Tierhaltung, man kann kein natürlicheres Fleisch essen.
Daniel Hold und Jörg Neuhauser
Eigentümer, Wüdian
#ßhnliche Artikel
Oberösterreich aufgetischt
Linzer Torte, Selchfleisch und Knödel “ die Dreifaltigkeit der oberösterreichischen Küche. Richtig interessant wird es aber erst abseits dieser Klassiker. Denn im Land ob der Enns ist man äußerst emsig, wenn es um ungewöhnliche Lebensmittel geht.
PR
Gemüse aus dem städtischen Umfeld
Immer mehr Menschen zieht es in die Städte “ die Versorgung der wachsenden Bevölkerung mit Agrarprodukten ist eine große Herausforderung. Daher sind neue Agrarsysteme notwendig. Der Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes der Montanuniversität Leoben ist an einem entsprechenden deutschen Forschungsprojekt beteiligt.
Alte Obstsorten in modernem Gewand
Einkochen ist wieder in. Isabella Kastl ist diesem Trend ebenfalls verfallen und was als Leidenschaft für den eigenen Gebrauch begann, führte sogar zum eigenen Unternehmen „Isabella“s MundART“. Mit ihren Kreationen hebt sie sich dabei aber vom allgemeinen Trend stark ab.
Genussland pur
„Den echten Geschmack einer Region zu erkosten und zu genießen, wird immer mehr zu einem Leitmotiv im Tourismus“, sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Auch Oberösterreich soll sich deshalb durch ein Zusammenwirken der regionalen Betriebe mit dem heimischen Tourismus eine Sonderstellung bei Genusstouristen erarbeiten. Die Voraussetzungen dafür wären jedenfalls gut.
Dort, wo der Leberkäse wächst
Die Landwirtschaft ist in ländlichen Regionen nach wie vor ein großer Wirtschaftsfaktor. 162.018 land- und forstwirtschaftliche Betriebe gibt es in ßsterreich, 31.477 davon werden in Oberösterreich von 79.124 Arbeitskräften bewirtschaftet. Einer dieser Betriebe ist der Schaubermair-Hof von Gourmetfein-Bauer Franz Dietachmair.
Mit dem richtigen Gefühl
Im Job arbeiten die beiden täglich zusammen. Am Herd, oder besser gesagt am Griller, sind die Herren noch nie gemeinsam gestanden. Und doch funktioniert es reibungslos miteinander. Denn Florian Hütthaler, Eigentümer des gleichnamigen Schwanenstädter Fleischverarbeiters, und Tierarzt Dominik Eckl, der sich im Familienunternehmen um den Aufbau der Tierwohl-Marke kümmert, sind es gewohnt, mit Neuem umzugehen. Das Erfolgsrezept dazu bekommen wir von den zwei Machern am Griller im Hause Hütthaler.
Geschäftsidee gesucht, Sucht gefunden
Biobrote mit kreativen Namen wie Roger Roggen oder Krustav verbunden mit aufwendiger Handwerksarbeit sind in der heimischen Handelslandschaft nicht üblich. Ein IT-Experte und ein Projektmanager in der Backstube eigentlich auch nicht, doch für die verschwägerten Unternehmer Oliver Raferzeder und Stefan Faschinger ist das ihr täglich Brot. Nachdem die Anfangszeit von Brotsüchtig nahezu so hart war wie altes Gebäck, schnuppern sie momentan am Erfolgsduft, der ähnlich süß riecht wie frische Christine Croissants aus dem Ofen.
Hungrig auf ein gutes Gefühl
Muss man eigentlich ein schlechtes Gewissen haben, wenn man noch Fleisch isst? Die Menschen sind hierzulande bekanntlich genüssliche Fleischtiger. Warum das mit dem schlechten Gewissen trotzdem nicht sein müsse, beweist ein Pionierbetrieb in Oberösterreich: [Hütthaler](https://huetthaler.at/) ist Europas erster Betrieb, der Tierwohl über die gesamte Wertschöpfungskette abbildet.
PR
„Das Bierbrauen hat mich schon immer fasziniert“
Mit nur 39 Jahren leitet Klaus Schörghofer ßsterreichs größten Braukonzern, die Brau Union ßsterreich, seit mehr als 15 Jahren ist er im Unternehmen. Wir haben mit dem Vorstandsvorsitzenden darüber gesprochen, was ihn bewegt, wie sich die Bierkultur in ßsterreich verändert “ und welche Biervorlieben er selbst hat.
Die eierlegende Wollmilchsau
ßsterreichische Landwirte befinden sich in der schwierigen Lage, hochwertige und zugleich billige Lebensmittel produzieren zu müssen, das Spannungsfeld zwischen hochökologischer und hochökonomischer Produktion zwingt viele junge und kleine Bauern zum Aufgeben. Auch die geringe Wertschätzung in der Gesellschaft beklagen viele. Doch es gibt Hoffnung:
Der gegenwärtige Strukturwandel könnte durch stärkere Bewusstseinsbildung der Konsumenten zumindest gebremst werden.
Freundschaft geht durch den Magen
Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner und FPß-Klubobmann Herwig Mahr arbeiten in Oberösterreich nicht nur parteipolitisch eng zusammen, sie verbindet auch eine langjährige Freundschaft “ und eine Vorliebe für Mehlspeisen. Am Esstisch sitzen die beiden daher oft zusammen, gemeinsam gekocht haben sie bisher noch nie. Zwei Macher am Herd feiern Premiere als Koch-Duo.
Hungrig? Wie wär’s mit Cyberschnitzel?
Was bisher selbstverständlich war, wurde zu Beginn der Krise auf die Probe gestellt: eine gesicherte Lebensmittelversorgung. „Es gibt Szenarien, die Corona harmlos erscheinen lassen“, relativiert Christian Jochum, Referatsleiter Agrarvermarktung und Sonderkulturen der Landwirtschaftskammer ßsterreich. Welche Aspekte in der Selbstversorgungsdiskussion sträflich vernachlässigt werden und wieso wir unser Fleisch in Zukunft im Labor züchten “ eine Bestandsaufnahme der österreichischen Landwirtschaft.
Du bist, was du (nicht) isst!
Hanni Rützlers jährlicher „Foodreport“ dient Lebensmittelherstellern, Gastronomen und Lebensmittelhändlern als Grundlage für Zukunftsentscheidungen. Wir erklären fünf Trends daraus und stellen vier österreichische Unternehmen vor, deren Geschäftsmodelle genau den Geschmack der Zeit treffen.
Lehre im Gep(b)äck
Ein LoÌ?ffel voll KreativitaÌ?t, ein Schuss Liebe zu Lebensmitteln mit einer Prise fuÌ?r technisches VerstaÌ?ndnis, und schon ist die Zutatenliste fuÌ?r eine BaÌ?cker- und Konditorlehre fertig. Wir haben uns bei Backaldrin in Asten umgesehen und dort einen Einblick in den BaÌ?ckeralltag erhalten.
Morgenstund“ hat Region im Mund
Ausschließlich regionale Produkte am Frühstückstisch. Geht das? Schmeckt das? Und wozu eigentlich? Wir frühstücken mit Oberösterreichs Landesrat für Ernährung und Landwirtschaft, Max Hiegelsberger, und mit dem Vordenker- Gastronomen Reinhold Baumschlager. Wir reden über regionales Superfood, wie die (neue) Nachfrage das Angebot neu regelt und warum es nicht nur für die regionale Kreislaufwirtschaft gut ist, heimische Lebensmittel zu wählen.
Mahlzeit! G´sundheit!
Beim Motto „Gesunde Küche“ verdampfen sie gerne, die Geschmacksnoten. Gemeinsam mit den Gästen. Muss das sein? Wir treffen uns in der Küche des Villa Vitalis Medical Health Resort in Aspach und sehen zu, wie Geschäftsführer und Mediziner Günther Beck gemeinsam mit einem seiner Gäste, Wolfgang Mayer von Backaldrin, ein gesundes Gericht zubereitet. Eines, das “ so wie alle Gerichte im eben erschienen Kochbuch der Villa Vitalis “ den Stoffwechsel entlasten, das Immunsystem stärken und die Grundlage für mehr Lebensenergie sein soll. Und: sehr wohl gut schmeckt.
PR
Erfolgreich isst gut!
Martin Podobri liebt Herausforderungen “ und gutes Essen. KGG und UBG unterstützen ihn finanziell beim Aufbau seines Jausenservices „Die Jausenmacher“.
Belegte Brötchen waren gestern
Die Good Karma Gastro ist in Linz als Betreiber des Teichwerks, der Sandburg oder der Bar Neuf nicht gerade unbekannt. Das jüngste Projekt der vier Gründer: das „kreativste Catering der Stadt. Motto: gerne traditionell, aber nie 08/15. Da werden die Gastro-Utensilien statt im Fachhandel schon mal im Baumarkt eingekauft.