Kräftiger Schub für „Europäisches News-Ecosystem“ 2
Strategische Zusammenarbeit
Ganz wesentlich ist für die RLB Oß bei einem Investment in ein Start-up, dass es auch einen strategischen Nutzen für den Konzern bringt. Klassischerweise sei dies bei FinTechs der Fall, die aktuell in das Bankengeschäft „eingreifen und einige Lösungsvorschläge für Probleme haben, mit denen sich Banken zur Zeit beschäftigen“, sagt Schaller und nennt als Beispiel den Zahlungsverkehr. Mit Newsadoo sehe man Potential für eine Zusammenarbeit hinsichtlich einer Strukturierung des internen Medienkonsums im Haus sowie im Bereich ELBA-Business. „Auf Basis unserer Technologie können wir zum Beispiel auch für Raiffeisen-Business-Kunden im ELBA maßgeschneiderte Informationen aus dem Wirtschaftsbereich zur Verfügung stellen. Was den internen Medienkonsum anbelangt, könnten relevante Artikel sowohl aus tagesaktuellen Medien als auch aus Fachmedien effizienter zu den richtigen Mitarbeitern kommen“, so Böhm über mögliche Anknüpfungspunkte. Die Details dazu wolle man aktuell aber noch nicht bekannt geben.
Einen Zeitplan für einen Exit, gibt es nicht, so Schaller: „Das machen wir generell nicht. Wir schauen uns an, wie sich das Unternehmen entwickelt, und selbst wenn es dann eine Möglichkeit für einen lukrativen Ausstieg gibt, würden wir das auch nur in Absprache mit dem Haupteigentümer des Unternehmens machen.“ Böhm ergänzt zum Thema Exit: „Ein europäisches News-Ecosystem muss langfristig im Besitz der europäischen Verlage sein.“ Wann der richtige Zeitpunkt dafür sein werde, sei jetzt schwer absehbar. „Wir sehen unsere Rolle darin, das Projekt soweit zu bringen, dass mehrere Verlage gemeinsam die Chance dafür erkennen. Da geht es auch um einen gesellschaftspolitischen Impact: Wir brauchen in Europa diese Medienvielfalt und es sollte keine Abhängigkeit von amerikanischen oder chinesischen Plattformen geben, die darüber entscheiden, wer in Europa in welchem Land was zu lesen bekommt.“ Mit dem Finanzinvestment von Raiffeisen sei nun ein weiterer großer Schritt in die Richtung „eines europäischen NewsEcosystems in europäischen Händen“ gelungen.
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