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Ab in die Zeitkapsel!

Helikopter-Geld, Zusammenbruch Lehmann Brothers, ÖVAG-Debakel, Einführung Negativzinsen – wir steigen mit den Vorständen der Volksbank Oberösterreich, Richard Ecker und Andreas Pirkelbauer, in die Zeitkapsel und reisen in die Vergangenheit, machen einen Zwischenstopp in der Gegenwart und landen schließlich im Jahr 2040. Die beiden Banker über Umbrüche in der Brache, Fehlentscheidungen der EZB und Wünsche an die neue Regierung.

13. Jahrhundert. Das Zeitalter der Banken beginnt.

Seinen Ursprung hat das Bankwesen im mittelalterlichen Italien, der Name geht auf das italienische „Banchi“ zurück. Das waren die Tische oder Bänke, auf denen die Geldwechsler ihre Geschäfte abwickelten. Wie hat sich die Funktion einer Bank in den vergangenen Jahren verändert?

PirkelbauerGrob skizziert: Es begann mit dem Geldverleih, dann kam der Transfer und später die Veranlagung dazu. Das aktuelle Bankgeschäft ist massiv geprägt von internationalen Vernetzungen und Geschwindigkeit. Wir wollen den Kunden dort Beratung liefern, wo sie diese brauchen, wie etwa bei Veranlagungen und Finanzierungen. Standardbanking kann man mittlerweile besser von der Couch aus oder in den SB-Zonen erledigen und in diesem Bereich versuchen wir auch, unsere Manpower freizuspielen.

EckerDas Geschäft hat sich total gedreht: Früher hat man in den Filialen gewartet, bis wer gekommen ist und dafür auch Frequenzbringer – etwa Lotto/Toto – reingeholt. Jetzt müssen wir aktiv werden, Termine mit potentiellen Kunden ausmachen – wenn wir auf Kunden warten würden, müssten wir lange warten.

1968. Vorstand Ecker wird auf einem Bauernhof geboren.

War die Übernahme des Bauernhofs je ein Thema?

EckerNein, dafür war mein älterer Bruder vorgesehen – schlussendlich hat meine Schwester als Nachzüglerin den Hof, der nicht mehr aktiv betrieben wird, übernommen. Ich war zwar in der Landwirtschaftsschule in St. Florian, habe aber schon bald bemerkt, dass mir Wirtschaft mehr Spaß macht und daher Betriebswirtschaftslehre studiert.

1969. Der US-Wissenschaftler Milton Friedman entwickelt die Idee des„Helikopter-Geldes“.

Jeder Bürger bekommt zum Anschub von Konjunktur sowie Inflation eine Geldspritze. In jüngster Vergangenheit wurde die Aktion immer wieder einmal genannt. Was halten Sie davon?

EckerDie Geldpolitik über die EZB ist ausgeschöpft. Wenn man jetzt konjunkturbelebende Maßnahmen setzen möchte, kommt man am Anschub des privaten Konsums nicht vorbei. Dafür gibt es unterschiedliche Zuwendungen: Direkte werden in größeren Gesellschaften schwieriger werden, daher läuft es wahrscheinlich über steuerliche Anreize oder Förderprogramme – aber das sind im Prinzip auch direkte Zuwendungen. Die Kunst dabei ist, sie sozial gerecht und fair zu machen. Die Notenbanken haben ihr Pulver verschossen – mit Ausnahme der amerikanischen, diese zeigen uns, wie es geht.

PirkelbauerWir haben über staatliche Förderungen de facto schon ein Helikopter-Geld. Ich bezweifle, dass es Sinn macht, wenn jeder gleich viel bekommt. Grundsätzlich gilt: Je stärker der Aufschwung ist, desto mehr muss sich die Fiskal- und Förderpolitik zurücknehmen. Im Zeitalter der Globalität funktioniert das Modell aber anders – das sieht man aktuell in Österreich: Für 2020 wird ein leichtes Konjunkturwachstum von 1,5 Prozent prophezeit, wir haben einen relativ starken privaten Konsum – das sehen wir auch bei der Kreditnachfrage in unserem Kernsegment Privatpersonen und Mittelstand recht gut. In der stark exportabhängigen Industrie läuft es aufgrund der Außenwirtschaft wegen der ganzen Krisensituationen (Handelsstreit mit Amerika, Brexit) nicht so gut und das verflacht die gesamte Konjunktur. Diese Themen kann man weder mit Geld noch mit Fiskalpolitik beeinflussen.

1973. Vorstand Pirkelbauer kommt in die Schule.

Was war Ihr Traumberuf in Kindheitstagen? Die Arbeit in der Bankenbranche war schon einmal beliebter, ist der Job noch zu empfehlen?

PirkelbauerIch bin der Älteste von vier Kindern und habe immer gesagt, dass ich einmal zum Arbeiten irgendwohin auf der Welt gehe – mein Bruder und meine Schwestern haben davon nie etwas gesagt. Ich bin von Freistadt bis Kirchdorf gekommen und dann in Wels gelandet – mein Bruder dagegen lebt in Amerika (lacht) . Unser Beruf ist nach wie vor attraktiv: Man hat mit unterschiedlichen Personen zu tun, bekommt Einblicke in viele Bereiche der Wirtschaft sowie Gesellschaft, ist in der Lage, mit dem, was man tut, mitzugestalten und Veränderungen zu begleiten. Für jeden Menschen ist eine Entwicklung der Persönlichkeit sowie beruflichen Laufbahn ganz wichtig und das bietet auch eine Bank in unserer Größenstruktur an. Viele Mitarbeiter haben bei uns als Lehrlinge begonnen und sind jetzt in Führungspositionen. Wir sind eine Bank, die bereits eine große Entwicklung hinter sich und noch viel vor sich hat.

1987. Pirkelbauer beginnt sein Jusstudium in Linz.

Mit einer kleinen Unterbrechung bei der Sparkasse arbeiten Sie seit dem Einstieg ins Berufsleben bei der Volksbank. Wie sind Sie zum Job in der Bank gekommen?

PirkelbauerIch wollte Richter werden und war nach dem Studium ein halbes Jahr am Bezirksgericht Linz. Da habe ich bemerkt, dass das doch nicht mein Traumberuf ist. Als die Welser Volksbank einen Juristen gesucht hat, habe ich mich beworben und bin so zum Banker geworden. Ich war zuerst im juristischen Bereich tätig und wurde danach Vorstandsassistent. Nach fünf Jahren wechselte ich zur Sparkasse, weil ich bei der Volksbank für mich keinen beruflichen Weg mehr gesehen habe. 2001 wurde ich dann überraschenderweise gefragt, ob ich als Vorstand zurückkommen möchte. Von der Ratio her war es recht klar, dass ich das mache, weil ich so einen Job angestrebt habe, aber ich habe – bei beiden Wechseln – lange überlegt, weil ich mich bei den Jobs jeweils sehr wohlgefühlt habe.

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