Der New-Work-Trend hat bestehende Arbeitsstrukturen und -prozesse so richtig durchgerüttelt und war für viele Unternehmen ein Anstoß, die Arbeitswelt neu zu denken. So auch für LiSEC, den All-in-one-Lösungsanbieter für die Flachglasverarbeitung im Maschinenbau. Was die Führungskräfte daraus für
ihr Unternehmen abgeleitet haben, wie sie die Mitarbeitenden in die Veränderungen einbinden und
welche neuen Wege ihnen noch bevorstehen, berichten sie uns im persönlichen Gespräch.
Es ist ein früher Dienstagnachmittag, doch von Mittagsmüdigkeit keine Spur im Headquarter von LiSEC im niederösterreichischen Seitenstetten. Ganz im Gegenteil – auf der Baustelle des neuen Engineering Centers herrscht reges Treiben. Hier entsteht ein neues Bürogebäude, in dem die Engineering-Kompetenz mit dem Supply-Chain-Management und dem Produktmanagement gebündelt werden soll. Ein klassisches Großraumbüro also? Fehlanzeige! Für das neue Gebäude wurde die Zusammenarbeit im Unternehmen genau analysiert und daraus wurden verschiedene Tätigkeitsprofile abgeleitet, die sich in den neuen Raumkonzepten wiederfinden werden. Neben klassischen Arbeitsplätzen im Großraum wird es auch Zweierboxen für Onlinemeetings und Chatboxen für den informellen Austausch zwischen drei bis vier Personen geben. Außerdem: Eine Stand-up-Area für kurze persönliche Meetings, Interimsarbeitsplätze für Tage, an denen man viel unterwegs ist, bis hin zu kleinen Makerspaces, in denen an Produkten getüftelt werden kann.
Den Anstoß dafür lieferten zwei Gegebenheiten: Das Gebäude des früheren Headquarters in Hausmening wurde verkauft und die 80 Mitarbeitenden in den Standort in Seitenstetten integriert. Der Platz wurde also enger und der Geschäftsführung war klar, dass sie die Bürosituation wieder etwas entspannen muss. Dann kam Corona und lieferte den Beginn einer anderen Art der Zusammenarbeit. Aus der Situation heraus wurden Desk-Sharing-Konzepte mit der Möglichkeit, Arbeitsplätze zu buchen, und Homeoffice im gesamten Unternehmen ausgerollt. „Uns stellte sich die Frage: Wenn wir schon neuen Platz schaffen, besiedeln wir ihn dann in gewohnter Weise oder überlegen wir uns gemeinsam, wie wir die Arbeitswelt grundsätzlich neu gestalten wollen?“, erklärt Gottfried Brunbauer, CEO der LiSEC Gruppe. Im September dieses Jahres wird das Engineering Center bezugsfertig und gleichzeitig wird die neue Infrastruktur schrittweise im restlichen Haus ausgerollt.
Die Reaktion der Mitarbeitenden? Überwiegend positiv und neugierig! „Wir waren mutig und haben die Veränderungen zum Anlass genommen, frühzeitig neuartige Konzepte auszurollen. Durch die neuen Räumlichkeiten ergeben sich attraktive Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Aber wir müssen uns natürlich langsam an die neue Situation herantasten und vieles ausprobieren“, weiß Doris Niederwimmer, Director HR and Administration. Aus diesem Grund definierte sie gemeinsam mit den Mitarbeitenden auch Regeln für eine wertschätzende und kollegiale Zusammenarbeit.
Die Zukunft säen
Doch die Bürokonzepte sind bei Weitem nicht das Einzige, das bei LiSEC gehörig in Bewegung ist. Die digitale Transformation hält in allen Geschäftsbereichen Einzug. Die Future Farm, eine eigene Abteilung, die sich mit zusätzlichen Geschäftsmodellen, der Anpassungsfähigkeit des Unternehmens und neuer Software auseinandersetzt, ist der erste große Schritt: „Farm steht dafür, dass man ähnlich wie am Feld Pflanzen einsetzt und sie durch fokussierte Kultivierung zum Wachsen und Gedeihen bringt. Das hängt aber wie in der Natur auch vom Boden, der Bewässerung und vielen weiteren Faktoren ab. Wir möchten in der Future Farm ein Radar aufbauen, um Trends frühzeitig zu erkennen und ein Gespür für die Zukunft zu bekommen“, so Johann Ebner, Director Digital Transformation and IT. Und dies macht sich bereits bezahlt, denn die Kunden des Unternehmens fragen schon jetzt nach den neuesten digitalen Entwicklungen. Ebners Ziel ist es, für LiSEC auch neue Geschäftsmodelle herauszuarbeiten und damit das Kerngeschäft zu erweitern.
Die Geschäftsführung unterstützt dabei tatkräftig. Doch auch die Mitarbeitenden sollen ein wesentlicher Bestandteil der Transformation sein. „my!dea“, eine eigene Innovationsmanagementplattform, sowie der Einsatz von KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess) stehen bereits auf der Tagesordnung. „Unsere Mitarbeitenden haben die Veränderungen der letzten Jahre immer mitgetragen und konsequent umgesetzt. Mit der digitalen Transformation wollen wir das Veränderungspotential der Mitarbeitenden von innen heraus noch viel stärker greifbar machen und nutzen. Denn unsere Veränderungsintelligenz wird wesentlich für den weiteren Erfolg der Firma sein“, ist Oliver Pichler, CFO der LiSEC Gruppe, überzeugt.
Unser Team zeichnet sich durch eine große Veränderungsfähigkeit aus.
Gottfried Brunbauer
CEO, LiSEC Gruppe
Wir wollen durch New Work die Kollaboration und die Flexibilität noch weiter stärken.
Oliver Pichler
CFO, LiSEC Gruppe
Ich wünsche mir, dass zu unserem Kerngeschäft auch neue Geschäftsmodelle entstehen.
Johann Ebner
Director Digital Transformation and IT, LiSEC Gruppe
Nachwuchstalenten stehen bei uns zahlreiche Perspektiven offen.
Doris Niederwimmer
Director HR and Administration, LiSEC Gruppe
Who?
LiSEC ist Weltmarktführer für Maschinen für die Flachglasverarbeitung. Das Unternehmen ist der einzige Maschinenbauer weltweit, der auch eine eigene Glasverarbeitung betreibt. Die Flachglasverarbeiter:innen erhalten von LiSEC alles von der Anlieferung des Rohglases bis zur Versandlogistik. Durch die All-in-one-Solutions stellt das Unternehmen Komplettintegrationen entlang der gesamten Prozesskette zur Verfügung. Dabei werden nicht nur die Maschinen und Steuerungsprogramme bereitgestellt, sondern ein Komplettpaket inklusive Software und Auftragsverwaltung.