„Ein unglaubliches Land quasi vor der Haustüre“ 2
Backaldrin und die ersten Schritte in Russland
Heute gehört Russland zu den wichtigsten Absatzmärkten für den Backmittelhersteller Backaldrin, die Vorgeschichte kam aber mehr oder weniger zufällig zustande. „Ich wurde Anfang der 90er Jahre vom russischen Bäckereiinstitut in St. Petersburg zu einem dreitägigen Seminar eingeladen“, erinnert sich Backaldrin-Eigentümer Peter Augendopler bei der Eröffnung des Honorarkonsulats zurück, „die Betriebsleiter und Inhaber von mehr als 60 Betrieben wollten von mir wissen, wie die Bäckerwelt in einer liberalisierten Wirtschaft im Westen funktioniert.“ Beim Abendessen kam Augendopler mit einem sibirischen Paar ins Gespräch. Der Mann wäre einer der größten Brotindustriellen Russlands, seine Lebensgefährtin wolle eine Bäckerei aufmachen und fragt Augendopler um Rat. „Ich habe sie gefragt, warum sie sich die Mühen antun will, eine Bäckerei zu betreiben. Was sie dann gesagt hat, habe ich bis heute nicht vergessen“, erinnert sich Augendopler. Die Frau antwortete: „Der Mensch stellt sich doch durch das dar, was er im Leben leistet.“ In diesem Moment beschloss Augendopler, dass der russische Markt für ihn mehr als interessant ist. „Ich habe mir gedacht, mit solchen Menschen kann man was machen, die Entscheidung ist gefallen.“ 1995 machte Backaldrin die ersten Schritte auf den Markt, 2006 wurde ein Schulungszentrum gebaut, 2017 dann eine Produktionsstätte 80 Kilometer südlich von Moskau. Nur 18 Monate vergingen von der Planung bis zur Eröffnung. „Die Behörden waren schnell und es gab keinerlei Probleme“, erinnert sich Augendopler.
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