Von Quoten, Kämpfen und Überzeugungsarbeit 3
Heide Maria Jackel
Studiengangsleiterin Bachelor-Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege, FH Gesundheitsberufe Oß
Geboren_ 1968
Ausbildung und Karriere_ Dipl. Gesundheits- und Krankenpflegerin, Ausbildung zur Lehrerin für Gesundheit- und Krankenpflege, MBA für Gesundheits- und Sozialmanagement, Studium der Gesundheitswissenschaften. Sie war ab 1991 maßgeblich am Aufbau der Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Kirchdorf beteiligt, dessen Leitung sie 1994 übernahm. 2010 begann sie mit dem Aufbau des Bachelorstudiengangs Pflegewissenschaft 2-in-1 Modell- Pflege am Standort in Steyr. 2013 zusätzliche ßbernahme der Leitung der Schule am Standort Steyr. Seit dem Sommer 2018 Leiterin des mit dem Wintersemester 2018/19 gestarteten Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege.
„Der Erstauftritt ist entscheidend“
Mit 26 Jahren übernahm Heide Maria Jackel ihre erste Führungsposition. Ihre Mitarbeiter in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Kirchdorf waren alle bis zu fünfzehn Jahre älter. Jackel erinnert sich: „Das ist nicht immer leicht, sich mit dem jugendlichen Alter entsprechend zu positionieren und von allen ernst genommen zu werden.“ 24 Jahre später hat die heute 50-Jährige dieses Problem in ihrer neuen Führungsposition nicht mehr. ßberhaupt hätte sich über so viele Jahre natürlich einiges „verinnerlicht und automatisiert“. Gleich geblieben ist aber ein für Jackel ganz wesentlicher Punkt, und zwar eine umfassende Vorbereitung für die Besprechung mit Personen, die ihr nicht vertraut sind. „Denn der Erstauftritt ist entscheidend, man hinterlässt damit einen bleibenden Eindruck“, sagt Jackel. Und was diesen Punkt anbelangt, hat Jackel in ihrer seit Sommer neuen Position als Leiterin des neuen Bachelor-Studiengangs „Gesundheits- und Krankenpflege“ an der Fachhochschule Gesundheitsberufe Oberösterreich auch einiges zu tun. Jackel leitet die fünf Standorte in Linz, Steyr, Wels, Ried sowie Vöcklabruck. Die FH Gesundheitsberufe hat mit der Oberösterreichischen Gesundheitsholding GmbH, dem Kepler Universitätsklinikum GmbH sowie der Ordensspitäler Koordinations GmbH drei Gesellschafter.
Die Konzipierung des Studienganges wurde aufgrund einer Ausbildungsreform der Pflegekräfte, wonach gehobene Pflegefachkräfte zukünftig akademisch an Fachhochschulen ausgebildet werden, notwendig. Für die Lehrkräfte brachte dies einen Umstieg vom sekundären in das tertiäre Bildungssystem. „Da sind die Anforderungen natürlich andere “ das ist eine Herausforderung. Wenn Personen bereits 20, 30 Jahren im bisherigen System waren, wurden sie davon entsprechend geprägt und dann dauert es natürlich ein wenig, bis man sich in ein neues System einfindet“, erklärt Jackel, dass sie da durchaus mit den richtigen Argumentationen und Klarstellungen auch ein wenig ßberzeugungsarbeit leisten müsse. Dabei ist ihr wichtig, dass klar und transparent gesagt wird, was Sache ist, und die Mitarbeiter wissen, woran sie sind. Einen eindeutigen Führungsstil hat Jackel nicht: „Diesen muss man situationsbezogen anpassen “ manchmal muss man autoritär sein, ein anderes Mal kann man völlig demokratisch entscheiden.“ Jeder Mensch ist anders und dementsprechend individuell versucht Jackel in jede Situation reinzugehen “ wenn man das macht, ist jeder Tag eine neue Herausforderung, aber genau das mache den Beruf auch so spannend.
gedanken
3 Eigenschaften, die eine Führungskraft haben sollte_ Klarheit, Transparenz, Durchhaltevermögen
3 Eigenschaften, die sie nicht haben sollte_ Wankelmütigkeit, nicht entscheidungsfreudig, unklare Kommunikation
Laut werde ich_ wenn ich mich ungerecht behandelt fühle.
Später soll mir einmal nachgesagt werden_ dass ich meine Arbeit korrekt und menschlich erledigt habe.
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