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Einer für alle, alle für ein Ziel

Die zukünftige Leiterin der Kunstuni Linz, der Chef eines der größten Lebensmittelproduzenten Österreichs, die Geschäftsführerin für Sales- und Engineering eines Alukonzerns. Die Bereiche, in denen die drei vorgestellten Führungskräfte tätig sind, könnten nicht unterschiedlicher sein. Und doch vereint die drei Persönlichkeiten eines.

„Man kann Entscheidungen nicht beiseiteschieben“

Wenn man Brigitte Hütter bittet, auf ihre bisherige Karriere zurückzublicken, sieht sie einen roten Faden, der sich quer durch die einzelnen Stationen zieht: die Kombination aus Organisation im Universitätsgetriebe und künstlerischem Interesse. Dieser rote Faden wird sich auch in Zukunft weiterziehen – ab Oktober 2019 leitet Hütter als Rektorin die Linzer Kunstuniversität. Es scheint fast, als hätte sie ihr Berufsleben genau auf diese Aufgabe vorbereitet. Nach einem Rechtswissenschaftsstudium in den HR-Bereich eines Unternehmens, dann an die Universität Salzburg in die Forschungsförderung, weiter an die FH Oberösterreich, zurück an die Universität Salzburg als Schnittstelle zwischen Lehre, Absolventen und Wirtschaft, weiter als Vizerektorin ans Mozarteum und dann zurück an die JKU als Vizerektorin. „Dass man instinktiv verstärkt Dinge tut, die einen interessieren, sieht man manchmal erst in der Rückschau.“

Hütter hat gelernt, dass man eine Universität nicht führen kann, ohne ihre Kernaufgaben genau zu kennen. „Und zwar die Lehre, die Forschung und die Entwicklung und Erschließung der Künste“, sagt Hütter. „Es ist wichtig, die Interessen aller beteiligten Player und Kooperationspartner mitzudenken und richtig zu kommunizieren.“ Das erfordert jede Menge Weitblick und vernetztes Denken – besonders an der Kunstuniversität, wo beispielsweise mit Bildhauern, Industriedesignern, Malern, dem Lehrpersonal und der Wirtschaft verschiedenste Gruppen mit unterschiedlichen Interessen aufeinandertreffen.

Wie kommuniziert sie als Führungskraft? „Ich bin eine Teamplayerin, mein Anspruch ist ein sehr partizipativer Führungsstil mit transparenter Entscheidungsfindung“, sagt Hütter. Und ergänzt: „Das heißt aber nicht, dass alles geht. Mir ist bewusst, wo die Verantwortung liegt, und Entscheidungen kann man nicht beiseiteschieben.“ Sind sie erst einmal getroffen, sind sie verbindlich und klar als Richtlinie vorzugeben. Sich selbst bezeichnet Hütter trotz ihres partizipativen Führungsstils als durchaus entscheidungsfreudig. Mit welchen Entscheidungen will sie die Zukunft der Kunstuniversität definieren? Hütter: „Das einzigartige Profil und Fächerspektrum der Universität weiter pflegen, den Außenauftritt stärken, die wissenschaftliche Forschung vertiefen und die einzelnen Fächer durchlässiger machen.“

Brigitte Hütter

zukünftige Rektorin, Linzer Kunstuniversität Ausbildung und Karriere_Diplomstudium der Rechtswissenschaften an der JKU, Masterstudium Wissenschafts- und Universitätsmanagement an der Donau-Universität Krems, Leitungsfunktionen: Abteilung für Forschungsförderung der Universität Salzburg, Personal und Recht an der FH OÖ, Stabsabteilung des Rektorats der Universität Salzburg, Vizerektorin Universität Mozarteum und später interimistische Rektorin, Vizerektorin für Personal, Diversität und IT an der JKU, ab Oktober 2019 Rektorin der Linzer Kunstuni

Gedanken

Was macht eine gute Führungskraft aus?_Sie pflegt eine Fehlerkultur. Heute erst habe ich ein interessantes Gespräch geführt: Was unterscheidet intelligente von nicht so intelligenten Menschen? Die Intelligenten machen immer neue Fehler. Die Illusion, gar keine Fehler zu machen, ist ein großer Irrtum.

Das Schwierigste an meinem Job_ist bei einer oft sehr unterschiedlichen Gemengelage die vielfältigen Probleme zu erfassen und nach einer strukturierten, klaren Lösung zu filtern.

Laut werde ich_kaum. Je schwieriger etwas wird, desto hochdeutscher rede ich. Je relaxter, desto dialektlastiger.

Drei Eigenschaften, die eine Führungskraft haben sollteEntscheidungsfreudigkeit, Offenheit, gute Kommunikationsfähigkeit

Drei Eigenschaften, die sie nicht haben sollte_die eigenen Interessen vor jene des Unternehmens/der Organisation stellen; nur am grünen Tisch ohne Einbindung entscheiden; glauben, alles besser zu wissen

Lebensmotto_Nicht der Wind, sondern das Segel bestimmt die Richtung.

Mein Karriere-Tipp_Die eigenen Interessen ausloten und dann verfolgen. Es gibt nichts Schlimmeres als sich abzustrampeln, um etabliert zu werden, wenn man in Wahrheit weiß, dass man das eh alles schrecklich findet.

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