Leadership? Geht jetzt anders!
Die Digitalisierung, der Wertewandel und natürlich die Krise haben die Welt auf den Kopf gestellt. Muss man als Führungskraft also einen Kopfstand machen, um durch diese Zeit zu führen? Fragen wir Florian Gschwandtner. Mit „Leaders21“ möchte er einen neuen Leadership-Stil in Unternehmen etablieren. Einen, der so agil ist, dass er im 21. Jahrhundert funktioniert – gemeinsam mit seinem ehemaligen Runtastic-Kollegen Thomas Kleindessner startet er wieder mal durch.
01.
Wann haben Sie zum ersten Mal gemerkt, dass Sie das Zeug zum Leader haben?
GSCHWANDTNERRelativ spät! Für mich war es immer ganz normal, Mitarbeiter nicht nur zu führen, sondern auch auf Augenhöhe zu sein und den Teamgedanken nach vorne zu stellen. Erst als wir bei Runtastic aktiv Leadership trainiert haben, wurde mir klar, was meine Verantwortungen als Teamleader sind. Manche Dinge hab ich intuitiv richtig gemacht, in vielen Bereichen konnte ich mich verbessern. So ab 2013 hat mich das Thema dann wirklich interessiert und ich habe aktiv investiert.
02.
Wer ist der beste Leader, den Sie kennen?
GSCHWANDTNERDen besten Vorgesetzten hatte ich mit Eric Liedtke bei Adidas. Mit ihm bin ich immer noch im Austausch und für ihn würde ich eigentlich immer wieder gerne arbeiten – mit ihm, unter ihm, neben ihm, über ihm, ganz egal wo. Weil er einfach ein unglaublich guter Leader ist. Er hat mich geprägt, weil er taff war und oft viel verlangt hat, aber eben mit so einer unglaublichen Empathie, dass ich ihm immer folgen würde.
03.
Was sind die drei größten Fehler, die Führungskräfte in Krisenzeiten machen können?
GSCHWANDTNERErstens, ganz klar: nicht realisieren, dass es eine Krise ist, und denken, man wäre eh nicht betroffen und das wäre nur temporär. Zweitens: keine Agilität und Bereitschaft zur Änderung. Und der dritte große Fehler: keine klare Kommunikation. Denn die klare, offene Kommunikation der Vorgesetzten muss den Mitarbeitern das Gefühl und die Sicherheit geben: Ja, es wird schwierig, aber sie haben einen Plan und wissen, wie man damit umgeht.
04.
Die wohl schwierigste Führungsrolle hat im Moment Bundeskanzler Sebastian Kurz. Wie funktioniert Leadership, wenn man gezwungen ist, unpopuläre Entscheidungen zu treffen?
GSCHWANDTNERKlar, Sebastian Kurz hat eine immens schwierige Rolle. Und es ist leider oft so, dass der, der ganz oben im Organigramm steht, eine schwierige Rolle hat, weil natürlich viele – wie beim Fußball – ganz genau wissen, wie man die Mannschaft aufstellen muss, aber der Trainer am Ende dafür verantwortlich ist. Und das Schwierige ist: Du musst Entscheidungen oft sehr schnell treffen. In der Politik ist es wahrscheinlich noch einmal viel schwieriger, weil die Opposition gefühlt sowieso dagegen ist.
05.
Abgesehen vom wirksamen Impfstoff: Was braucht es jetzt, damit wir gestärkt aus der Krise herausgehen und positiv in die Zukunft blicken können?
GSCHWANDTNERIch glaube, die Krise hat uns gezeigt, wo wir digital stehen. Jeder, der die Digitalisierung nicht ernst nimmt, wird relativ bald ein großes Problem bekommen. Ebenso ist ohne gute Mitarbeiter kein nachhaltiger Unternehmenserfolg möglich. Ich hoffe, dass alle verstanden haben, dass man genau da jetzt investieren muss.
06.
Sehnen Sie sich nach der „alten Normalität“ oder wünschen Sie sich eine „neue Normalität“?
GSCHWANDTNERIch freue mich auf die alte und gleichzeitig auf die neue Normalität. Ich sehne mich nach ganz banalen Dingen wie einfach irgendwo mit Freunden zusammenzusitzen, Spaß zu haben oder mal wieder reisen zu können, ohne vorher fünf Tests zu machen. Aber die neue Normalität wird sicher kommen und bleiben. Das bringt einige Vorteile mit sich – etwa, dass Homeoffice dazugehört und so der Mitarbeiter, der sonst zwei Stunden im Auto sitzt, mehr Zeit mit seiner Familie hat. Und ich glaube, ich muss nicht mehr für jedes Board Meeting in der Welt herumfliegen, es reicht wohl jedes zweite._
So geht Leadership im 21. Jahrhundert
# Im Mittelpunkt: der Mitarbeiter als Partner mit Wünschen, Bedürfnissen und Erwartungen
# Kommunikation auf Augenhöhe
# Offene Feedbackkultur
# Fehler sind erlaubt: Lernen ist nur durch Fehler möglich.
# Leader reagieren agil und schnell auf neue Marktsituationen.
Jeder, der die Digitalisierung nicht ernst nimmt, wird relativ bald ein großes Problem bekommen.
Florian Gschwandtner
Gründer, Leaders21
#Weitere Artikel
Was du heute kannst besorgen …
… das digitalisiere nicht erst morgen! Denn wenn es darum geht, bestehende Mitarbeitende zu binden und auch in Zukunft neue Talente für sich zu gewinnen, ist ein modernes Recruiting schon heute unerlässlich. Mit Vortura Solutions fokussieren sich Geschäftsführer Joachim Ortner und sein Team daher auf die digitale Mitarbeitergewinnung, die weit über klassische Stellenanzeigen hinausreicht.
Nur miteinander sind wir stark
Was würde sich ändern, wenn mehr Vielfalt in den Führungsebenen herrschen würde? Wie kann Diversität im Topmanagement gelebt werden? Und wie lässt sich unsere diverse Welt bestmöglich in Teams abbilden? Julia Guizani, Geschäftsführerin von Sanofi in Österreich, hat dazu einige Ideen und Best-Practice-Beispiele.
„Alle sollen Spaß bei der Arbeit haben“
Veränderung: Diese zeigt sich bei Sirocco, Teil der SCHAKO Group, nicht nur durch den Wechsel in der Geschäftsleitung. Die neue Führungskraft, Roger Hafenscherer, möchte die Vielfalt und Buntheit seines Teams am Standort Wien-Liesing weiterhin ausbauen. Dass seine Sparte als männlich dominiert gilt, hindert ihn nicht daran. Mit sozial kompetentem Auftreten, wechselseitiger Wertschätzung und Freude am Job möchte er schneller an dieses Ziel.
Spieglein, Spieglein …
… an der Kanzleiwand, wo sind sie bloß, die Equity-Partnerinnen im ganzen Land? Sie sind (noch) wenige, aber sie sind da. In der Rechtsanwaltskanzlei Haslinger / Nagele ist man seit Jahren bemüht, mehr Frauen für den Anwaltsberuf zu gewinnen. Mit Erfolg. Equity- Partnerin Johanna Fischer erzählt von ihren Erfahrungen am Weg an die Spitze.
Die Biene, das Role-Model
Fleißig ist sie, gewiss. Diese Eigenschaft ist allseits bekannt. Doch das nützliche Insekt bietet mehr. Besser gesagt: Sie bieten mehr. Denn für Roland Fabris, Standortleiter von Takeda Linz, dient der gesamte Bienenschwarm als Vorbild für sein Unternehmen.
Rein in den Konter!
Sie machen klein. Lächerlich. Oder verkleben den Mund. Verbale Attacken, die uns die Luft abschnüren. Manchmal fällt uns die passende Antwort erst Stunden nach dem rhetorischen Angriff ein. Doch dann ist es zu spät. Wie man sich dagegen wappnen kann, erklärt Kommunikationsexpertin Iris Zeppezauer.
X, Y, Z und BOOM!
Im Arbeitsleben prallen Generationenwelten aufeinander. Und diese lassen viele spannende Chancen für Unternehmen entstehen. Wenn man versteht, wie sie ticken.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: Österreichische Post
Die Österreichische Post ist der landesweit führende Logistik- und Postdienstleister. So wie sich die österreichische Bevölkerung und Wirtschaft auf die flächendeckende und zuverlässige Versorgung mit Postdienstleistungen verlassen kann, so können das auch die Mitarbeiter. Selbst in schwierigen Zeiten wie der aktuellen Pandemie hält man hier zu seiner wichtigsten Ressource: den Menschen mit ihren Talenten.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: HABAU Group
Die Habau-Unternehmensgruppe mit Sitz in Perg ist ein jahrzehntelang erfolgreich gewachsenes Familienunternehmen und zählt zu den Top vier der österreichischen Bauindustrie – mit Tätigkeitsschwerpunkt auf Österreich und Deutschland. Worauf man hier baut: auf Empowerment. Mitarbeiter werden ständig gefördert und dazu ermutigt, sich weiterzuentwickeln und ihren Mut zu Innovation und Kreativität zu leben. Dazu setzt man auf gegenseitiges Vertrauen, Kooperation und offene Kommunikation.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: Hypo Oberösterreich
Menschlichkeit und Leistung, passt das zusammen? Bei der Hypo Oberösterreich passt das sogar sehr gut zusammen: Die Bank zählt nicht nur zu den erfolgreichsten Regionalbanken, sondern auch seit vielen Jahren zu den besten und beliebtesten Arbeitgebern Österreichs. 2007 war die Hypo etwa die erste Bank Oberösterreichs, die das staatliche Gütesiegel als familienfreundliches Unternehmen erhalten hat.
PR
…Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: Prachtwerk
Im Prachtwerk THE ONE in Gallneukirchen und im Prachtwerk ORIGIN in Linz geht es vor allem um eines: Menschen zum Strahlen zu bringen. Äußerlich mit der ganzen Bandbreite an Beauty-Behandlungen und innerlich, weil Julia Maria Moser hier zwei Orte geschaffen hat, wo man sich – als Kunde genauso wie als Mitarbeiter – wohlfühlt. 2020 hat sich die junge Gründerin ihren großen Lebenstraum erfüllt und in Gallneukirchen einen zweiten Standort aufgebaut.
Erfolgsfaktor Wertschätzung
Ja, genau, überall sollen Führungskräfte Wertschätzung zeigen, um Mitarbeiter zu halten und zu begeistern. Hier und da ein kleines Lob, gelegentlich eine Belohnung und alle Mitarbeiter sollen sich bitte mit Kusshand über die entgegengebrachte Wertschätzung freuen und selbstverständlich besser, lieber und länger arbeiten. Naja, nicht ganz. Was Wertschätzung tatsächlich bedeutet, erklärt „die Wertschätzerin“ Manuela Wenger. Und was bringt sie?
Wir haben uns bei drei Unternehmen umgehört …
„Häng dich rein!“
Frauen an der Spitze? (K)ein Thema bei LeitnerLeitner. Nikola Leitner-Bommer, Rechtsanwältin bei Leitner Law Rechtsanwälte, und Maria Schlagnitweit, Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin bei LeitnerLeitner, erzählen, warum Frauen ihren (Karriere-)Weg selbst in der Hand haben.
Hallo, ich bin WERNA!
Sie können mich aber auch beim ganzen Namen nennen: Gütesiegel für wertschätzende und nachhaltige Arbeitgeber. Ins Leben gerufen haben mich vier Personalexperten aus unterschiedlichen Branchen. Ihre Motivation dahinter: einen Beitrag zu leisten, dass sich die Arbeitswelt positiv weiterentwickelt.
Bewerbungstrends: mit den richtigen Tipps zum Traumberuf
Jobplattformen, Firmenwebsites, Social Media oder doch ganz oldschool per Post? Die Möglichkeiten sich zu bewerben sind vielfältiger denn je. Auch bei der Gestaltung der (digitalen) Bewerbungsmappe gibt es unterschiedlichste Ansätze. Aber welche Unterlagen lesen sich Personalisten tatsächlich durch? Und worauf achten sie besonders? Zwei Recruiter sprechen über aktuelle Trends im Bewerbungsprozess und Fähigkeiten, die der Arbeitsmarkt der Zukunft erfordern wird.
„Es ist nie zu spät, neue Wege einzuschlagen“
Die Coronakrise hat den Arbeitsmarkt schwer getroffen und sorgt für hohe Arbeitslosigkeit. Gefordert ist jetzt nicht nur das Sozialsystem, sondern auch die Betroffenen selbst. Denn die Wartezeit, bis die Wirtschaft wieder anläuft und Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, kann produktiv genutzt werden. Das AMS hat einige Tipps parat.
Zuhause ist es doch am schönsten?
Corona verändert unsere Arbeitswelt rasant – besonders deutlich zeigt sich das beim Thema Homeoffice. Die Meinungen gehen auseinander, ob durch das Arbeiten daheim Vor- oder Nachteile für Arbeitgeber entstehen. Sicher ist: Auch nach der Krise werden viele Arbeitnehmer nicht mehr auf die neu gewonnenen Freiheiten verzichten wollen.
Kinder und Karriere: ein Entweder-oder?
Oder ist beides möglich? „Ja!“, sagen Kati Bellowitsch, Mama zweier Jungs und Peter Huebauer, Papa von zwei Mädchen. Beide erzählen, wie sie alle(s) unter einen Hut bekommen. Wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützt werden kann, zeigen die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und Maschinenbau Fill.