Bewerbungstrends: mit den richtigen Tipps zum Traumberuf
Jobplattformen, Firmenwebsites, Social Media oder doch ganz oldschool per Post? Die Möglichkeiten sich zu bewerben sind vielfältiger denn je. Auch bei der Gestaltung der (digitalen) Bewerbungsmappe gibt es unterschiedlichste Ansätze. Aber welche Unterlagen lesen sich Personalisten tatsächlich durch? Und worauf achten sie besonders? Zwei Recruiter sprechen über aktuelle Trends im Bewerbungsprozess und Fähigkeiten, die der Arbeitsmarkt der Zukunft erfordern wird.
Welche Rolle spielen Social-Media-Plattformen bei der Jobsuche?
FORGHANIJe besser das Social-Media-Profil in den einschlägigen Netzwerken aufbereitet und umso leichter es auffindbar ist, desto mehr kann der Recruiter auch für Bewerber tun. Wer Inter-esse an einem Jobwechsel hat, sollte auf Plattformen wie LinkedIn oder Xing vertreten sein. Fast jeder Personalberater, der in seiner eigenen Datenbank nichts gefunden hat, setzt seine Suche in den Sozialen Medien fort “ das ist einfach der „place to be“.
Laut einer Umfrage von JobMatch.pro liegt der Fokus im Bewerbungsprozess viel zu häufig auf fachlichem Know-how, „obwohl mittlerweile nachgewiesen wurde, dass intrinsische Motivationsfaktoren entscheidend sind“. Was sind die drei häufigsten Fehler, die Unternehmen bei der Personalsuche machen?
FORGHANIDiesem Umfrageergebnis stimme ich zu. Ein gewisses Maß an Know-how muss natürlich vorhanden sein, aber danach ist die Motivation entscheidender “ fachliche Kenntnisse können schließlich gelernt werden. Ein zu starker Fokus auf fachliches Know-how ist also tatsächlich ein häufiger Fehler. Oft wird auch zu wenig Druck seitens der HR-Abteilungen ausgeübt, zeitnahe Entscheidungen zu treffen, wodurch Kandidaten verärgert werden oder in der Zwischenzeit vielleicht bei einem anderen Arbeitgeber unterschreiben. Ganz wichtig ist auch das Gehalt. Hier sollten Bewerber nicht zu sehr gedrückt werden. Darunter leidet die Motivation der Kandidaten und man wird sie nicht langfristig halten können.
Ausbildung versus Fortbildung “ was ist wichtiger?
FORGHANIWenn ich mich zwischen diesen beiden Optionen entscheiden müsste, würde ich eine gute Ausbildung als viel wichtiger erachten. Die muss man wirklich schwarz auf weiß nachweisen können. Wenn die Ausbildung fehlt, ist eine gewisse Basis einfach nicht da.
Die Zeiten der Motivationsschreiben gehören der Vergangenheit an.
Danesh Forghani
Manager Personalberatung, Randstad Austria
Kleckern oder klotzen: Welche Unterlagen sollte eine vollständige Bewerbung tatsächlich beinhalten?
FORGHANIEin schön gestalteter Lebenslauf, der aussagekräftig ist, über ein professionelles Foto verfügt und übersichtlich formatiert ist, reicht oft aus. Die Zeiten der Motivationsschreiben gehören der Vergangenheit an “ das wird meiner Erfahrung nach kaum noch durchgelesen. Ebenso verhält es sich mit Zeugnissen, Weiterbildungen und anderen Qualifikationen. Ich würde daher den vollen Fokus auf die Gestaltung des Lebenslaufs legen. Hier sollten keine künstlerischen Experimente gewagt oder Romane verfasst werden. Der Schlüssel lautet: kompakt und ansprechend. Am Ende würde ich noch anfügen, dass auf Wunsch sämtliche Zeugnisse und Unterlagen zur Verfügung gestellt werden. Die muss man dann auf jeden Fall bei der Hand haben. Es kommt nicht gut an, wenn man gebeten wird, etwas nachzureichen, und das selbst erst noch einholen muss.
Wie geht man als Bewerber damit um, wenn man keine Antwort bekommt?
FORGHANIIch bin ein großer Befürworter davon, schon vorab bei der entsprechenden Kontaktperson anzurufen, um Interesse an der Stelle zu bekunden, zwei intelligente Fragen zu stellen und erst danach die Unterlagen abzuschicken. Damit hebt man sich schon einmal vom Großteil der Bewerber ab. Sollte man dann länger keine Rückmeldung erhalten, ist es durchaus gut, einmal nachzufragen “ das macht einen interessierten Eindruck. Alles darüber hinaus sollte man aber eher bleiben lassen, um nicht aufdringlich zu werden. Das kommt natürlich auch immer ein bisschen auf das Gegenüber an. Fingerspitzengefühl ist hier ein guter Ratgeber.
Wie sieht die optimale Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch aus? Welche fünf To-dos dürfen auf keiner Checkliste fehlen?
FORGHANIMan sollte ganz genau wissen, wer die Gesprächspartner sind: Welche Position haben sie? Was ist ihre Tätigkeit? Wie lange sind sie schon im Unternehmen? Es ist gut, sein Gegenüber zu kennen. Der zweite Punkt ist, sich intensiv mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen. Ein guter Tipp: Die Begrifflichkeiten, die das Unternehmen auf der Website verwendet, notieren. Produkte und Slogans zu kennen kommt gut an und zeigt, dass man vorbereitet ist. Außerdem sollten sich Bewerber unbedingt drei Fragen überlegen, die sie am Ende des Gesprächs stellen können. Zudem ist es wichtig, sich genau zu überlegen, wie die Rahmenbedingungen gestaltet werden sollen “ Gehalt, Reisebereitschaft und ähnliche Aspekte. Zu guter Letzt: Am Vortag die passende Kleidung vorbereiten, um dann wirklich mit einem Lächeln in das Gespräch zu gehen und so viele Punkte wie möglich mit nach Hause zu nehmen.
Randstad Austria
Standorte_ 9
Mitarbeiter_ 100
Schwerpunkte_ Vermittlung von Fach- und Führungskräften, Personalberatung in den Bereichen Finance, Life Sciences und IT, gewerbliche Arbeitskräfteüberlassung in allen Industrien
Randstad in drei Worten_ menschlich, leistungsorientiert, fair
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