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5 Gründe für …

… einen starken Industriestandort. „Die Warnblinkanlage ist an, doch keine Pannenhilfe in Sicht.“ So beschreibt Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich, die aktuelle Lage in vielen Branchen. Er fordert daher ein Umdenken in der Gesellschaft und bessere Rahmenbedingungen für den Industriestandort. Sonst heiße es in Zukunft einmal: „Die Industrie stand dort.“

#1 Die Industrie ist eine Wertschöpfungsmaschine.

Länder wie die USA und Großbritannien hätten die Deindustrialisierung vor einigen Jahrzehnten zugelassen. „Jetzt kehren sie zurück, während wir im DACH-Raum seitdem unsere Industriequote halten konnten.“ Dass das so bleibt, stehe bei den aktuellen Standortrahmenbedingungen auf dem Spiel. „Europas Anteil am Welt-BIP schrumpft seit geraumer Zeit und damit unsere internationale Relevanz.“ Unter dem Verlust leide die Wertschöpfung schon heute. „Und alles, was damit verbunden ist. Allein in Oberösterreich sind 400.000 der insgesamt 700.000 Erwerbstätigen im servoindustriellen Sektor tätig – in der Herstellung von Waren, also dem industriellen Kern, sind es 175.000.“

#2 Ohne die industrielle Forschung und Entwicklung bliebe von Österreichs F&E-Quote nur wenig übrig.

Unmittelbar mit der Wertschöpfung und den Arbeitsplätzen hängt auch die Zukunftsfähigkeit des Standorts zusammen. Die Rechnung wirkt auf den ersten Blick denkbar einfach: Unternehmen, die abwandern + sinkende Investitionen = weniger Innovation. „Rund 80 Prozent der F&E-Ausgaben in Oberösterreich stammen aus dem Unternehmenssektor, also größtenteils aus der Industrie. Unsere heimischen Betriebe kooperieren mit Hochschulen im In- und Ausland, betreiben Grundlagenforschung und bringen den technologischen Fortschritt voran.“ Für Haindl-Grutsch ein ganz wesentlicher Teil der Zukunftssicherung des Landes.

#3 Digitalkonzerne konzentrieren sich schon jetzt im Silicon Valley und China hat sich Solarindustrie gesichert.

„Branchen müssen sich weiterentwickeln, manche gehen verloren, dafür kommen neue hinzu.“ Ein normaler Prozess. Vor Jahrzehnten habe Europa etwa seine Textilindustrie weitestgehend an asiatische Niedriglohnländer verloren. Gleichzeitig konnten aber immer wieder neue Branchen entstehen und wachsen. „Allerdings verlieren wir aktuell ganze Branchen, in denen wir führend sind und führend bleiben sollten – etwa die Automobilindustrie.“ Um auch in Zukunft international relevant zu sein, brauche es in Europa und damit auch in Österreich wichtige Leitbranchen.

#4 Die Großen brauchen die Kleinen und umgekehrt.

Rund 1.000 Zuliefer- und Dienstleistungsbetriebe stehen durchschnittlich mit den großen Leitbetrieben des Landes in Verbindung. „Hier geht es um Wertschöpfungsnetzwerke, in denen gegenseitig voneinander profitiert wird. KMU sind innovativ und flexibel in der Zuarbeit, Großkonzerne mitunter ihre wichtigsten Kunden, die zugleich die Forschung und Entwicklung vorantreiben. Wenn Letztere nun mangels Attraktivität des Standorts auf weltweite Alternativen umrüsten, hängt der Mittelstand in den Seilen, weil viele dieser Unternehmen nicht einfach international ausweichen können.“

#5 Weil Europa nicht Venedig werden darf.

Venedig war vor 600 Jahren das Zentrum des Welthandels. Heute ist es nur noch Museum und Touristenattraktion. „Dasselbe Schicksal droht nun ganz Europa – es zeichnet sich bereits ab, dass sich die Zukunft im indopazifischen Raum abspielen wird.“ Weltmächten wie China und den USA sei dieser Umstand längst bewusst. „Derweil glauben wir noch immer, alle weltweiten Wertschöpfungsketten müssten sich in Europa schneiden. Doch die Zeiten sind vorbei. Deutschland und damit auch Österreich müssen wieder zu treibenden Kräften in Europa werden.“_

Wir verlieren aktuell Branchen, in denen wir führend sind und führend bleiben sollten.

Joachim Haindl-Grutsch Geschäftsführer, Industriellenvereinigung Oberösterreich

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