Wenn die Fabrik ihr „Hirn“ einschaltet
16.000 Tonnen Stahl, Edelstahl und Aluminium werden hier durch die Synergie aus Mensch und Maschine jährlich verarbeitet. Wo? Im Mekka der Stahlbranche: Oberösterreich. Genauer gesagt bei AHZ Components. Seit der Gründung im Jahr 1999 setzt der Lohnfertigungsbetrieb aus Sipbachzell auf Maschinen des Schweizer Herstellers Bystronic. Über eine außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Hemdsärmeligkeit, Präzision und Serviceorientierung.
„Down! Set! Hut!“ – nein, mit dem typischen Snap Count, einem Offense-Startkommando im American Football, schwört man bei AHZ Components die Mitarbeitenden nicht ein. Den Vergleich zwischen Blechbearbeitung und der körperbetonten Sportart aus den USA finden Geschäftsführer Werner Kadlec und Einkaufsleiter Wolfgang Hartl-maier dennoch zutreffend. „Unsere Flexibilität und Geschwindigkeit haben uns in die ‚NFL der Blechbearbeitung‘ katapultiert, nicht umsonst gelten wir als Technologieführer und Tempomacher der gesamten Liga.“ Seit dem „Kick-off“ im Gründungsjahr 1999 nimmt man es bei diesem oberösterreichischen Hidden Champion gerne sportlich, auch im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wo im Dreischichtbetrieb jährlich 16.000 Tonnen Rohmaterial verarbeitet werden, kommt man nicht selten ins Schwitzen.
Für den Head Coach und seinen Quarterback – um in der Metapher zu bleiben – sind optimale Rahmenbedingungen für ihr Team daher unerlässlich. „Wir legen sehr viel Wert darauf, unseren Mitarbeitenden, dem Herzen des Unternehmens, zu signalisieren: ‚Hey, ihr macht einen großartigen Job, also schaffen wir für euch die besten Voraussetzungen.‘“ Konkret geht es dabei um Entlastungen bei körperlich anstrengenden Arbeiten. „Die mechanischen Prozesse rund um die Verarbeitung von Stahl, Edelstahl und Aluminium können im Laufe einer Schicht an die Substanz gehen. Für uns steht daher nicht zur Debatte, immer wieder in State-of-the-Art-Maschinen und eine angemessene Unterstützung durch automatisierte Anlagen zu investieren.“
Gute Maschinen haben viele, Topservice bieten die wenigsten.
Wolfgang Hartlmaier
Leiter Einkauf & Prozessmanagement, AHZ Components
Ein Geben und Nehmen
Um seinem Anspruch gerecht zu werden, setzt der Sipbachzeller Betrieb seit der Gründung auf Maschinen des Schweizer Unternehmens Bystronic – ein weltweit tätiger Anbieter von Lösungen für die Blechbearbeitung. Ein sofortiger Antrittsbesuch war für Markus Kaiser, seit Sommer 2023 Geschäftsführer Bystronic Deutschland, Österreich & Südosteuropa, daher selbstverständlich: „Für mich war das auf Anhieb klar. Unsere beiden Unternehmen verbindet eine langjährige strategische Partnerschaft.“ Denn strenggenommen gehört die erste Bystronic-Maschine schon länger zum Inventar als AHZ-Chef Kadlec selbst, der 2006 Teil des Unternehmens wurde und vor rund acht Jahren dessen Führung übernahm. Inzwischen befinden sich fünf Fiber-Laserschneidanlagen und viele weitere Lösungen aus dem Hause Bystronic in der Produktionshalle. Eine Größenordnung, mit der man überregional ganz oben mitspiele, wie alle drei betonen.
Beim Rundgang durch die heiligen Hallen erleben wir Roboter, die völlig automatisiert mit anderen Maschinen zusammenarbeiten. Menschen, die Maschinen bedienen, und auch einige, die nach wie vor in reiner Handarbeit fertigen. Alles unter einem Dach. Und schnell wird klar: Die Frage lautet nicht, ob die Zukunft Mensch oder Maschine gehöre. Denn sie gilt deren Synergie und ihrer intelligenten Kooperation – Stichwort: Smart Factory. „Unsere Aufgabe ist es, genau das zu ermöglichen“, sagt Kaiser und deutet auf eine Mitarbeiterin, die den Touchscreen einer Abkantpresse bedient. „Es geht um die Vernetzung der gesamten Produktion, die Kommunikation verschiedenster Maschinen untereinander, die Anbindung an den Materialfluss bis hin zur Kommissionierung und Auslieferung.“ Diese Form der Automatisierung und Digitalisierung optimiere den gesamten Funktionsfluss und entlaste Mitarbeitende. „Von Kunden wie AHZ können wir durch die Anwendung viel lernen, um so unsere Produkte und Lösungen noch praxistauglicher zu gestalten.“
Unser Anspruch ist es, ganzheitlich das Thema Smart Factory zu denken.
Markus Kaiser
Geschäftsführer Bystronic Deutschland, Österreich & Südosteuropa
Heimische Handschlagqualität trifft auf Schweizer Präzision
Schlussendlich profitieren davon alle Teams bei AHZ, die übrigens nach Blockbustern benannt wurden und jeweils die Titel ikonischer Filme auf ihrer Arbeitskleidung tragen. „Die Hard“ ziert die Shirts aller, die mit Laser schneiden. Die „Transporter“ kümmern sich um die Logistik, die „Transformers“ wiederum um die Biegung von Teilen. „Wir im Büro sind das Team Hangover“, ergänzt Hartlmaier mit einem Augenzwinkern. Nur eine der vielen Maßnahmen, die den Zusammenhalt stärken und dafür sorgen, dass im Unternehmen nahtlos kommuniziert wird. „Für uns ist das einer der großen Mehrwerte, den uns die intelligente Vernetzung auch technisch für unsere Schnittstellen ermöglicht.“
Ein weiterer sei die hohe Serviceorientierung von Bystronic. Der schnelle Einsatz der Serviceleute hinterlässt hier spürbar bleibenden Eindruck. „In der Produktion gilt: In jeder Sekunde, in der eine Maschine ausfällt, geht uns Umsatz verloren. Maschinenausfälle können eintreten, erfolgsentscheidend ist, wie darauf reagiert wird“, verdeutlichen Kadlec und Hartlmaier. „In Summe macht das Bystronic für uns zum strategischen Systempartner, auf den wir uns einfach verlassen können.“ Als Oberösterreicher schätzen sie außerdem gegenseitig die typisch hemdsärmelige Art sowie ihre Handschlagqualität. „In Verbindung mit der Schweizer Präzision der Bystronic-Lösungen haben wir einfach ein solides Erfolgskonzept“, sind sich die drei einig. Somit bleibt die Zusammenarbeit wohl auch in Zukunft ein echter Touchdown._
Hier klicken und mit uns die Welt einer Smart Factory erleben…
Wir entlasten unsere Mitarbeitenden mit State-of-the-Art-Maschinen.
Werner Kadlec
Geschäftsführer, AHZ Components
Die Zusammenarbeit von AHZ Components & Bystronic
in Zahlen
1999 _gegründet, damals war die erste Maschine bereits von Bystronic.
20+ _Hightech Maschinen von Bystronic
75 _Mitarbeitende profitieren von der Entlastung durch die Smart Factory
16.000 _Tonnen Stahl, Edelstahl und Aluminium verarbeiten diese so jährlich.
450.000 _verschiedene Teile entstehen daraus.
350 _wiederkehrende Kunden und zahlreiche Einzelaufträge werden dadurch bedient.
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