Wenn ein Text lebendig wird
Wenn ein Text lebendig wird
Wer regelmäßig unseren DIE MACHER-Interviewpodcast hört, dem ist bestimmt schon aufgefallen: Eine neue Stimme lädt im Intro dazu ein, sich mit uns auf eine Hörreise zu begeben. Der Mensch hinter der Stimme: Kevin Krennhuber, Sprecher und Schauspieler. Wir haben ihn gefragt, welche Fähigkeiten man als Sprecher:in mitbringen muss und was den Sprecherberuf auszeichnet.
Schon als Kind hat Kevin Krennhuber mit Leidenschaft anderen vorgelesen und Geschichten mit seiner Stimme zum Leben erweckt. Rückblickend ist klar, dass er damit schon die ersten Weichen für seinen heutigen Beruf gestellt hat. Nach mehreren Stationen als Kameramann und Radiomoderator arbeitete er nebenbei schon über zehn Jahre als Sprecher und später Schauspieler, bevor er 2019 in den Voice Sprecherverband aufgenommen wurde – einen Verein für Leistungsschutz der Sprecher:innen und Darsteller:innen.
Was es braucht, um als Sprecher:in durchzustarten? „Eine wohlklingende Stimme ist zwar von Vorteil, aber keine Grundvoraussetzung. Viel wichtiger ist, wie man die eigene Stimme einsetzt, um einen Text zum Leben zu erwecken. Habe ich die Fähigkeit, durch meine Stimme eine Verbindung zwischen dem Text und den Zuhörer:innen herzustellen? Kann ich mich so weit auf den Text (und den Kundenwunsch) einlassen, dass ich dem reinen Inhalt noch einen emotionalen Mehrwert hinzufügen kann? Kurz: Kann ich mit meiner Stimme berühren?“
Ein Spezialwerkzeug
Das zeichnet auch die Besonderheit von Sprecher:innen gegenüber der Künstlichen Intelligenz aus, die mittlerweile in diesem Gebiet auf dem Vormarsch ist. Krennhuber möchte gerne eine Lanze für die echten Stimmen brechen. Die KI kann zwar schon sehr gut klingen und unkompliziert sowie kostengünstig sein, allerdings können sich gute Sprecher:innen eindeutig von ihr abheben. Sie haben die Qualifikation, auf die Kund:innen einzugehen, sich auf die Texte einzulassen und mit ihrem Vorwissen zu bestimmten Genres die Kund:innen viel eher zufriedenzustellen als eine KI. Außerdem besitzen sie mehr Feinheit in ihrer Stimme, um Emotionen zum Ausdruck zu bringen. „Menschliche Sprecher:innen und ihre Stimmen sind wie ein Spezialwerkzeug in der Hand eines erfahrenen Technikers, und somit unglaublich vielseitig einsetzbar.“
Das Schöne an seinem Beruf liegt für Krennhuber darin, dass jeder Auftrag und jede Kundschaft anders ist und man mit der eigenen Erfahrung und dem eigenen Talent Texte gestalten und lebendig werden lassen kann. Ein:e Sprecher:in macht Texte für andere zugänglich und schafft es, eine Message, eine Geschichte entstehen zu lassen. Ein Mehrwert, den KI nie bieten können wird._
Ich möchte eine Lanze für die echten Sprecher:innen brechen.
Kevin Krennhuber
Sprecher und Schauspieler
Ein Tipp…
… für alle, die ihre Stimme beruflich vielseitig einsetzen müssen
„Verspannungen sind der Tod des Stimmklangs. Die körperliche Verfassung und der Spannungszustand im eigenen Körper haben sehr großen Einfluss auf den Klang und auf die Freiheit der Stimme. Wenn man dies verbessern möchte, sollte man auf genügend Entspannung im Alltag achten.“
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