Gerade auf Holz geklopft?
Ja? Dann entsprechen Sie genau dem Zeitgeist. Denn für Johann Scheuringer, CEO von Josko, ist der Baustoff Holz einer der wichtigsten Lösungsansätze für die Probleme und Sehnsüchte der Gegenwart.
„Je schnelllebiger und komplexer unsere Welt wird, desto größer wird auch die Sehnsucht nach dem Echten, Ehrlichen und dem Ursprünglichen“, sagt Scheuringer und ergänzt: „Diese Wünsche und Anforderungen bringen beim Bauen und Wohnen den Baustoff Holz wieder mehr denn je ins Spiel.“ Ein Trend, der sich auch in der Fensterbranche zeigt: „60 Prozent des Wertes aller Fenster, die wir verkaufen, sind Holzfenster oder Holz/Alu-Fenster.“, so Scheuringer.
Auf dem richtigen (Holz-)Weg
Der Fenster- und Türenhersteller Josko wurde 1960 als kleine Familientischlerei gegründet. Fenster, Türen und Möbel fertigte man bereits damals in Handarbeit aus Holz an. „Mit unserer großen Liebe zu Holz haben wir damals schon recht gehabt“, schmunzelt Scheuringer. Denn neben der Authentizität, die den emotionalen Werkstoff ausmache, sei der Nachhaltigkeitsaspekt von Holz ein Grund für die hohe Nachfrage: „Holz als Baustoff ist so attraktiv, weil es langlebig, vielfältig und besonders umweltfreundlich ist. Ein Holzprodukt ist über seinen gesamten Lebenszyklus nachhaltig: Einerseits, was die Nutzung natürlicher, nachwachsender Rohstoffe betrifft, denn Holz ist auch über seine Verarbeitung hinaus ein CO2-Speicher. Andererseits, weil es eine lange Nutzungsdauer hat und es dann auf natürlichem Weg entsorgt werden kann.“
Heute bilden ßsterreich und Süddeutschland den zentralen Markt von Josko. Mit einem Marktanteil von 11,5 Prozent am österreichischen Gesamtmarkt ist der Fensterhersteller Marktführer bei Holz/Alu-Fenstern, der Gesamtumsatz im letzten Jahr betrug 168,6 Millionen Euro, davon betreffen 26,5 Prozent den Export. „Mit 71 Prozent ist Fichte das beliebteste und auch günstigste Fensterholz. In den letzten Jahren wurde aber Eiche mit einem Anteil von 22 Prozent immer populärer “ auch bei den Schiebetüren, Ganzglassystemen, Haus- und Innentüren“, so Scheuringer. Das Massivholz wird dabei großteils aus ßsterreich, der Rest aus den Nachbarländern bezogen. „Wir verarbeiten keine Hölzer aus Raubbau, wie zum Beispiel die sibirische Eiche oder Lärche oder Tropenhölzer. Das kommt leider in unserer Branche immer noch vor“, bedauert Scheuringer.
Superzyklus in der Holzbaubranche
Sorgenfalten bereitet dem Geschäftsführer der exorbitante Preisanstieg von Holz. „Die Gründe dafür sind vielfältig. In den USA boomt die Baubranche, Holz ist dort schon immer das Hauptbaumaterial. Dazu kommt der Handelskrieg zwischen den USA und Kanada, die USA weichen zunehmend auf Europa aus.“ Auch in China boomt die Baubranche. „Dazu kommt, dass viele Unternehmen in dieser Situation Holz bunkern“, sagt Scheuringer und ergänzt: „Das verengt den Markt und lässt die Preise explodieren. Das heißt aber auch, dass wir “ wie so oft “ mitunter die Rechnung für den Rohstoffhunger der USA und von China zahlen.“ Was Scheuringer sich wünscht? „Wir müssen durch die österreichische und europäische Politik besser unterstützt werden, damit europäische Holzkonzerne das Holz nicht weiterhin großteils außerhalb Europas verkaufen. Diese Konzerne sind marktgetrieben.“
Wie aber wird sich der europäische Holzmarkt weiterentwickeln? „In den letzten Wochen mehren sich die Hinweise, dass sich die Situation in den USA beruhigt. Ich persönlich denke, dass sich die Preise 2022 einpendeln werden.“ Warten mit dem Bauvorhaben würde Scheuringer nicht: „Die Zukunft ist schwer zu lesen und oft voller ßberraschungen. Aber eines ist gewiss: Je früher man es umsetzt, desto länger hat man etwas davon. Nämlich mehr Lebensqualität.“_
Wir verarbeiten keine Hölzer aus Raubbau.
Johann Scheuringer
CEO, Josko
# Gedanken
von Johann Scheuringer
Mit Holzgeruch verbinde ich_ runterkommen, entspannen. Aber auch Echtes, Natürliches und damit auch unsere Holzprodukte.
In den Wald gehe ich_ zur Entspannung und zum Nachdenken. Mit meiner Familie und mit Freunden, aber auch gerne allein.
Unser Weihnachtsbaum ist_ mittelgroß und immer eine Tanne aus dem Wald des Cousins meiner Frau.
Rund ums Holz
- Aktuell gibt es 300.000 Beschäftigte in der Holzproduktion in ßsterreich.
- Vor 200 Jahren war nur rund ein Viertel ßsterreichs mit Wald bedeckt, heute ist es fast die Hälfte.
- Der älteste Baum der Welt steht in Schweden und ist über 9.500 Jahre alt.
- Mit 5,9 Milliarden Euro Umsatz (2020) zählt ßsterreich nach Kanada, Russland, Schweden und Finnland zum fünftgrößten Holzexporteur der Welt.
- Weltweit gibt es über 60.000 Baum- und Holzarten.
- Eine 20 Meter hohe Fichte produziert pro Tag 21.000 Liter Sauerstoff, was dem Bedarf von 35 Menschen entspricht.
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