Erfolgreich durch die Krise(n) navigieren
Die Vivatis Holding knackte vergangenes Jahr zum ersten Mal die Umsatzmilliarde und das trotz der anspruchsvollen Zeiten für die gesamte Lebensmittelbranche. Vorstandsvorsitzender Gerald Hackl erzählt, was es braucht, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können: Unternehmertum, gemeinsame Visionen und Zusammenhalt. Sowie eine gehörige Prise Herzblut, Mut und Leidenschaft.
„Ich bin ein grenzenloser Optimist!“ Hackl nimmt am Besprechungstisch in seinem Büro Platz und sein Blick schweift auf den Pöstlingberg. „Krisen sehe ich immer als Chance, auch wenn sie teilweise mühsam und kräfteraubend sind.“ In den vergangenen Jahren war die Lebensmittelbranche mit solchen zuhauf konfrontiert. Trotz Lockdowns, Ukrainekrieg und Arbeitskräftemangel gelang es ihm, mit der Vivatis Holding stetig zu wachsen und im vergangenen Geschäftsjahr sogar einen Rekordumsatz zu erzielen. Erstmals knackte der heimische Lebensmittelkonzern die Umsatzmilliarde. Hackl betont, dass gerade in herausfordernden Zeiten gutes Leadership gefragter ist denn je: „Die Geschäftsführer:innen unserer Konzerngesellschaft sind hier am Zug, Halt und Zuversicht zu geben.“
Qualitatives Wachstum
Gemeinsam mit seinem Team hat er eine klare Strategie festgelegt: „Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen, sondern gesund und qualitativ.“ Dies werde auch in den nächsten Jahren gelingen, weil „wir in unseren Geschäftsbereichen gut aufgestellt sind und die Qualitäts- und Innovationsführerschaft anstreben“. Denn Innovation bedeutet für Hackl nicht nur, ein Produkt oder eine Verpackung, sondern auch ganze Vertriebs-, Marketing- und Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Neue, spannende Wege zu gehen und mutig zu innovieren sind Teil der Unternehmensphilosophie. Im Moment wird etwa in die Produktion von Insektenproteinen investiert. Zugleich verstärkt man mit über 60 Partnermarken das Geschäft in den Nachbarländern. Aber auch in den Gastronomiebetrieben in Österreich sowie im Bereich Gemeinschaftsverpflegung in Deutschland will der Lebensmittelkonzern, der zu den größten des Landes zählt, weiter an Umsatz zulegen.
Gemeinsame Visionen
„Uns ist es wichtig, ein verlässlicher und ehrlicher Partner zu sein. Wir stellen aus den besten Rohstoffen qualitativ hochwertige Produkte her und freuen uns, dass diese von unseren Konsument:innen auch als solche geschätzt werden.“ Vor diesem Hintergrund wünscht sich Hackl eine Rückbesinnung auf das Wesentliche sowie ein stärkeres Miteinander. „Wir müssen achtsam mit unseren kostbaren Ressourcen umgehen!“
Die Vivatis Holding bezieht ihre Rohstoffe soweit möglich aus Österreich. Regionalität ist für den Vorstandsvorsitzenden von zentraler Bedeutung – bei der Produktion, den Standorten, Arbeitsplätzen und somit der gesamten Wertschöpfung. Mit der Mehrheitsübernahme des Wiener Traditionsunternehmens Wojnar ist ihm 2021 gemeinsam mit seinem Team ein großer Erfolg gelungen. Fast 600 Mitarbeitende konnten dadurch in Österreich behalten werden. Ein Verdienst, der zeigt, wie wichtig es für Hackl ist, die Menschen tatkräftig und zielgerichtet zu unterstützen – eine Verantwortung, der sich er und sein Unternehmen auch in der momentanen Krisenlage stellen. Indem sie jenen helfen, die von den Unsicherheiten und Teuerungen besonders betroffen sind. Die eigenen Mitarbeiter:innen in den unteren Einkommensschichten wurden mittels Teuerungsprämien unterstützt, in die Ukraine und an die Sozialmärkte gingen im vergangenen Jahr aus dem gleichen Grund große Warenspenden. „Hier sehen wir unsere klare gesellschaftliche Verantwortung.“_
Wir wollen gesund und qualitativ wachsen.
Gerald Hackl
Vorstandsvorsitzender, Vivatis Holding
#Gedankensprung
mit Gerald Hackl
An der Lebensmittelbranche begeistert mich_ die Vielfalt und das Lebendige. Denn was gibt es Schöneres, als mit Familie und Freund:innen bei einem guten Essen zusammenzusitzen.
Die größte Herausforderung im Moment_ ist die Unsicherheit in der Gesellschaft durch die vielen Krisen, die wir erleben. Es gilt, daran zu arbeiten, den Menschen wieder mehr Sicherheit und Orientierung zu geben.
Auf diese Veränderungen müssen wir uns in Zukunft einstellen_ Dass nicht mehr alles planbar ist und dass es einen gewissen „Wohlstandsverlust“ geben wird. Wir werden lernen müssen, deutlich bewusster mit unseren Ressourcen umzugehen.
Diese Chance müssen wir nutzen_ das Bewusstsein für die Wertigkeit von Lebensmitteln zu stärken.
Regionalität oder Internationalität_ Ich bin Patriot. Regionalität in Bezug auf Rohstoffe, Standorte, Arbeitskräfte und Wertschöpfung aus und in Österreich ist für mich ganz wichtig. Ich möchte aber betonen, dass es natürlich auch tolle Lebensmittel aus dem Ausland gibt.
In 10 Jahren sehe ich Vivatis_ weiterhin als sehr verlässlichen Partner in der Nahrungs- und Genussmittelbranche sowohl für die Konsument:innen, für unsere Kund:innen als auch für die gesamte Umwelt.
Vivatis in Zahlen
Mitarbeitende_ rund 3.500
Jahresumsatz 2022_ 1,168 Milliarden Euro
Exportquote_ 20 Prozent
Konzerngesellschaften_ 25
Marken_ 33 eigene Marken, über 60 Partnermarken
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