100 Jahre Geschichte. Und viel Mut für die Zukunft.
Vom einfachen Handwerksbetrieb zum internationalen Unternehmen mit knapp 400 Mitarbeitern – das ist die Geschichte der Peneder Holding mit den Bereichen Industrie- und Gewerbebau, Architektur sowie Brandschutz. In vierter Generation schreibt Christian Peneder (gemeinsam mit seiner Cousine) diese Geschichte fort. Warum er für die PenederVision 2030 erst kürzlich einen Bungeesprung gewagt hat und welche Rolle Emotionen, Mut und Exzellenz in seinem Familienbetrieb spielen? Er erzählt es uns.
„Am Anfang war es Hassliebe“, antwortet Geschäftsführer Christian Peneder auf die Frage, ob für ihn immer schon klar gewesen sei, die Firma eines Tages von seinem Vater und seinem Onkel zu übernehmen. „Nach meinem Studium bin ich ein bisschen reingerutscht und dann bin ich nicht mehr weggekommen.“ Der Weg dorthin dauerte ein paar Jahre. Zunächst stellte er sich Fragen wie „Bin ich hier, weil ich der Christian Peneder bin? Oder soll ich da wirklich sein?“. Ausgerechnet eine Unternehmenskrise (2010/2011) ließ ihn so richtig ins Unternehmen reinwachsen. „Da konnte ich etwas dazu beitragen, gut aus dieser Krise rauszukommen. Seit der Zeit bin ich angekommen und weiß, dass es das Richtige für mich ist“, erzählt er.
Bodenständig und beständig
Peneder will fortsetzen, was bereits drei Generationen vor ihm aufgebaut haben: „Bodenständigkeit verbunden mit Beständigkeit, das zieht sich durch die ganze Familiengeschichte. Alle waren immer sehr fleißig“, sagt Peneder. Was er zusätzlich noch einbringen möchte? „Sicher noch ein Stück Professionalität und auch das Wort Exzellenz. Nicht im Sinne von Arroganz, sondern ich strebe danach, exzellente Mitarbeiter zu haben.“ Dazu gehöre auch das Thema Resilienz. „Ich stehe für einen dynamischen Organismus. Einen, der sich schnell anpasst. Corona hat uns gezeigt, wie entscheidend es ist, sich schnell anzupassen.“
Doch wie gelingt es, die Menschen im Team auf diesem Weg mitzunehmen? Hier kommen die Emotionen ins Spiel. „Es geht sehr stark darum, dass wir mit unseren exzellenten Mitarbeitern im Gleichklang sind.“ Um das auch visuell zu verdeutlichen, steht im Firmengebäude ein Foucaultsches Pendel, das unentwegt schwingt. „Gleichklang in der Organisation macht vieles einfacher.“ So soll die Peneder-Vision 2030 verwirklicht werden. Darin finden sich Leitsätze wie „Wir arbeiten mutig und gelassen, getrieben von Neugier und Innovationskraft“ und „Wir brechen Branchen auf, entwickeln daraus neue Geschäftsfelder und setzen digitale, ökologische und technologische Trends, die dem Wert und der Würde des Menschen gerecht werden.“ Auch die Vision, bis 2030 an allen Standorten und mit allen Produkten CO2-neutral zu werden, ist darin formuliert.
(Quanten-)Sprung
Erlebbar hat Peneder diese Visionen für seine Mitarbeiter erst kürzlich beim sogenannten Visionsfest gemacht. „Wir haben uns dabei auch spielerisch mit Elementen der Visionen auseinandergesetzt“, erzählt Peneder. Zum Beispiel mit dem Element Mut. Wer Lust hatte, durfte einen Bungeesprung wagen. Ob er selbst denn auch Lust darauf gehabt habe? Er schmunzelt. „Ich bin gesprungen. Sie wissen schon, es braucht ja auch eine Vorbildwirkung.“
Vorbildhaft scheint auch Peneders Weg durch die Coronakrise zu sein: „Wir hatten durch die Coronakrise nur eine kleine Delle, wir haben wachsam und schnell reagiert. Auch, als es noch unsicher war, sind wir wieder aus der Kurzarbeit raus und haben den Betrieb schnell wieder hochgefahren“, erzählt der Geschäftsführer. Das sei vielleicht ein entscheidender Vorteil von Familienbetrieben in Krisen: „Man ist ein Stück agiler.“ Und wie machen sich die Nachwehen der Krise bemerkbar? „Nein, wir haben keine Lieferprobleme“, antwortet Christian Peneder prompt. Wie jetzt? Aber die gesamte Baubranche klagt doch zurzeit über Lieferverzögerungen. „Wir können gleich schnell liefern wie in den Jahren zuvor“, versichert er. Und da sind wir auch schon wieder beim Thema Familie. Denn die Unternehmens-DNA „Fast forward“ ziehe sich durch alle Generationen. „Bei uns heißt es intern immer schon: ‚Geht nicht, gibt‘s nicht.‘“ Soll heißen: Vorauseilende Koordination zählt zu den Kernkompetenzen.
Mensch!
„Es geht darum, sich schon im Vorfeld sehr viele Gedanken zu machen, wie Aufträge abgewickelt werden. Dann ist man sattelfest und kann stabile und schnelle Lieferzeiten garantieren“, erklärt der Geschäftsführer. Vor allem gehe es aber um die Menschen. „Die haben bei uns im Unternehmen seit jeher einen wichtigen Stellenwert. Schon bei meinen Großeltern haben in der Nachkriegszeit Gesellen im Haus gewohnt.“ Wenn er über den wertschätzenden Umgang mit Menschen redet, dann meint er damit nicht nur die 400 Mitarbeiter, sondern eben auch Lieferanten. „Wir schauen auf gelingende Beziehungen in alle Richtungen – deshalb beliefern uns Lieferanten vielleicht auch lieber als andere Mitbewerber, die nur auf den Preis drücken.“
Und dann?
Was sich Christian Peneder von der nächsten Generation wünscht, wenn diese eines Tages die Führung des Unternehmens übernimmt? „Letzten Endes wünsche ich mir, dass das Bekenntnis zum Unternehmen und die Priorität dafür genauso hoch ist wie bei mir.“ Die Freude daran, hier zu arbeiten, sollte, so Peneder weiter, ganz klar die monetäre Motivation überwiegen._
Bodenständigkeit verbunden mit Beständigkeit, das zieht sich durch die Familiengeschichte.
Christian Peneder
Geschäftsführer, Peneder Holding
Familiensache.
Die am häufigsten gesprochenen Worte in unserer FamilieFast forward!
3 Werte, die uns wichtig sindklare Sprache, Authentizität, wertschätzender Umgang
Wir machenmit Emotionen das Leben der Menschen einzigartiger, einfacher und sicherer. Deshalb sind wir Marktgestalter.
Vorteile eines FamilienunternehmensZusammenhalt. Verbindlichkeit. Und mehr Chancen auf Einzigartigkeit als ein Konzern.
Herausforderungen eines FamilienunternehmensMan muss sehr bedächtig mit Rollendefinitionen umgehen – wenige, die wirklich Interesse und Liebe für das Unternehmen haben, sollten auch für den Betrieb tätig werden können. Es muss klar definiert sein, wer Geschäftsführer, Eigentümer, Aufsichtsrat oder nur Familienmitglied ist. Sonst besteht die Gefahr, dass das Unternehmen handlungsunfähig wird.
RollenverteilungWir hatten einen Generationenwechsel, mein Vater und mein Onkel sind aus der Geschäftsführung ausgeschieden, ich war schon einige Jahre in der Holding, jetzt ist auch meine Cousine dazugekommen. Wir haben die Aufgaben geteilt: Ich bin für den operativen Teil zuständig, meine Cousine für den Verwaltungsbereich.
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