Der Digitalisierungspionier

Markus Löschnigg beschäftigt sich seit den frühen 90er Jahren mit Digitalisierung, zu einer Zeit, in der ITler:innen noch belächelt oder nicht wahrgenommen werden. Schon als Student gründet er ein Unternehmen, das heute zu den führenden IT-Systemhäusern des Landes gehört.

Seinen ersten „Auftrag“ als IT-Experte hat Markus Löschnigg mit vierzehn Jahren. „Ich habe meinem Vater empfohlen, in seinem Sachverständigenbüro die Gutachten nicht mehr auf Schreibmaschinen, sondern auf Computern zu schreiben“, erinnert er sich. Durch das Abspeichern und Kopieren von Vorlagen und ähnlichen Textpassagen wird viel Tipparbeit gespart. Die Faszination des heute 45-Jährigen für Computer entwickelt sich zu einer Zeit, in der es die ersten Einwahl-Internetleitungen gibt. „Für mich war es die Faszination von etwas völlig Neuem.“ Sein erster Computer: ein Commodore 128d. In der Jugend eignet sich Löschnigg Expertise als Autodidakt an, verbringt Nächte vor dem Rechner – nebenbei spielt er für den Grazer Traditionsverein GAK mit der Rückennummer 11. 

Diese Nummer dient ihm auch als Inspiration für den Namen seines ersten Unternehmens – ML11. Er gründet, nachdem er mit 19 gemeinsam mit einem früheren Professor den Auftrag bekommt, steirische Schulen an das Internet anzubinden. Nebenbei beginnt er Telematik zu studieren – heute würde der Name für das Studium Computerwissenschaften lauten. „Tagsüber habe ich gearbeitet und Schulen an das Internet angebunden, die Nachmittage waren mit Fußballtraining ausgefüllt, ab 22 Uhr war studieren angesagt“, sagt Löschnigg. Aus dem Einzelunternehmen entwickelt sich bald eine GmbH, Löschnigg holt zwei seiner Mitarbeiter ins Gründerteam. Wichtigster Meilenstein in der Firmengeschichte: 2014 begeht man eine Single-Vendor-Partnerschaft mit Dell.

Anfang 2022 wird aus der ML11 die Medialine AG, in deren Vorstand Löschnigg nun sitzt. „Es entstand eine Verflechtung mit dem Unternehmen, das in Deutschland ein ähnliches Tätigkeitsfeld wie die ML11 bearbeitet“, erklärt Löschnigg. Aus heutiger Sicht sei die Transformation die richtige Entscheidung gewesen. „Wir profitieren durch die Einbettung in die Gruppe mit Standorten in Deutschland, Österreich und Rumänien von hohem Know-how und einem multikulturellen Team mit hohem Frauenanteil.“ Medialine bezeichnet sich selbst als eines der führenden IT-Systemhäuser in Österreich und bietet maßgeschneiderte IT-Lösungen für kleine, mittlere und große Betriebe. In Österreich sind etwa 40, insgesamt 450 Menschen Teil des Teams. Gearbeitet werde trotz der Größe regional. Löschnigg: „Wir wollen mit den Menschen in Kontakt sein und direkt in den Regionen präsent sein.“

Zum Portfolio gehören die Bereitstellung von IT-Systemen und Infrastrukturlösungen, Managed- und Cloud-Services sowie Softwareapplikationen wie etwa ERP-Systeme oder CRM-Lösungen. „Die Hauptprobleme vieler Unternehmen sind fehlende Ressourcen aufgrund des Fachkräftemangels, darum wird an Expert:innen wie wir ausgelagert.“ Bei Medialine sehe man sich als Ergänzung der IT-Abteilung – oder bei klassischen KMU auch als eigenständiges, vollständig ausgelagertes Team.

„Gesellschaft macht sich abhängig“

Obwohl Löschnigg ein Digitalisierungspionier der ersten Stunde ist, steht er der Entwicklung nicht unkritisch gegenüber. „Die Gesellschaft macht sich abhängig. Wenn man etwa junge Menschen mit einem Auto, aber ohne GPS und Smartphone irgendwo aussetzt, dürfte es wohl schwierig für sie werden, sich zu orientieren“, sagt er. Weiteres Problem: Fehlende Reflexion von vermeintlichen Fakten. „Etwas, das auf Wikipedia steht, wird als die Wahrheit angenommen.“ Klar sei aber, dass sich die Digitalisierung unserer Gesellschaft fortsetzen werde und alternativlos sei. Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Transformation von Unternehmen sind für den Experten Daten. „Unternehmer:innen sollten analysieren, welche Daten vorhanden sind und welche Daten generiert werden müssen, damit dann in weiterer Folge daraus wertvolle Informationen gewonnen werden können.“ 

Sein Trikot mit der Rückennummer elf hat Markus Löschnigg längst abgestreift, mittlerweile widmet er einen Teil seiner Freizeit dem Golfen (Handicap: 20,2). Die Faszination für das Thema Digitalisierung und IT habe sich aber nicht verändert. „Auch heute geht es vorwiegend darum, welche Dinge man mit Computern vereinfachen kann, wo Zeiteinsparungen möglich sind und wie unternehmerisch ein höherer Durchsatz herausschaut“, sagt er. Also dieselben Faktoren, die damals schon ausschlaggebend waren, dass die Schreibmaschinen in den Büros seines Vaters durch Computer ersetzt wurden._

Auch heute geht es vorwiegend darum, welche Dinge man mit Computern vereinfachen kann.

Markus Löschnigg Vorstand, Medialine

Medialine AG – IT Lösungen für Ihren Unternehmenserfolg

Die Medialine AG ist eines der führenden IT-Systemhäuser in Österreich mit fünf Standorten. Das mittelständische Unternehmen wurde 2006 gegründet und setzt maßgeschneiderte IT-Lösungen für kleine, mittlere und große Betriebe um.

Weiter Informationen zum Unternehmen unter:

www.medialine.com/at

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