Durch die digitale Prärie

Wer sind die Vorreiter:innen, wenn es darum geht, erfolgreich durch die „digitale Prärie“ zu navigieren? Wir haben uns auf die Suche begeben und einige von ihnen gefunden. Ein Überblick.

Im digitalen Zeitalter kann nur ein veränderungs-intelligentes Unternehmen erfolgreich sein.

Johann Ebner Director Digital Transformation, LiSEC

Johann Ebner

Director Digital Transformation, LiSEC

Wie hat die Digitalisierung Ihren Arbeitsalltag verändert?

Doch erheblich. Durch die Digitalisierung arbeite ich oft von zu Hause aus und dadurch finden Meetings und Workshops in einem hybriden Set-up mit digitalen Whiteboards und Videokonferenzsystemen statt. Viele analoge Arbeitsabläufe mit Papier wurden bereits auf digitale Arbeitsabläufe umgestellt und mit etwas Experimentiergeist lernt man schnell, die vielen digitalen Werkzeuge zu seinem Vorteil zu nutzen. Auch im Büro werden wir von fixen Arbeitsplätzen zu tätigkeitsbezogenen Arbeitsplätzen wechseln.

Was macht Sie selbst zu einem digitalen Vorreiter?

Zu wissen, dass in dieser dynamischen Welt die Veränderungsgeschwindigkeit immer höher wird und die klassischen hierarchischen Organisationsformen nicht mehr zu dieser Welt passen. Daher beschäftigt sich ein Teil meines Teams gemeinsam mit der Geschäftsführung und der Personalabteilung damit, neue Formen der Zusammenarbeit und Organisation zu finden. Themen wie Lernkultur, soziale Sicherheit, Stärken stärken, Freiraum für selbstbestimmte Teams schaffen, Servant Leadership und agile Leadership sind derzeit im Fokus und werden von mir und meinem Team praktiziert und für LiSEC angepasst.

Warum ist es im digitalen Zeitalter notwendig, innovative Lösungen zu finden?

Gerade im digitalen Zeitalter, in dem sich die Welt und damit der Markt so schnell verändern, kann nur ein veränderungsintelligentes Unternehmen erfolgreich sein. Denn dieses Unternehmen schafft es, das gesamte Kreativpotential der eigenen Mitarbeiter:innen sowie der vernetzten Partner:innen zu nutzen. Gepaart mit intensiver Beobachtung von aktuellen Entwicklungen und Trends können diese Unternehmen die Zukunft mit innovativen Lösungen sehr aktiv gestalten.

Wir investieren jedes Jahr erheblich in Forschung und Entwicklung.

Martin Kohlmaier Vorstandsvorsitzender, ABB

Martin Kohlmaier

Vorstandsvorsitzender, ABB

Wie haben technologische Entwicklungen Ihre Arbeit geprägt?

Technische Entwicklungen wie der erste industrielle Roboter sowie der Bau des leistungsfähigsten Transformators und der ersten gasisolierten Schaltanlage mit 110 kV zwischen 1960 und 1970 haben bereits einen Grundstein für viele Geschäftsbereiche und deren heutigen Erfolg gelegt. Innovative Produkte seinerzeit haben ABB als Unternehmen stark geprägt. Gegenwärtige Weiterentwicklungen in Richtung Automatisierung und Digitalisierung sorgen in verschiedensten Industrieanwendungen für verbesserte Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft. Zu den digitalen „Tätigkeiten“ gehören unter anderem Zustandsüberwachung, vorausschauende Wartung, Energiemanagement, Simulation und virtuelle Inbetriebnahme, Remote-Support und Collaborative Operations.

Wie werden sich Ihre Produkte in Hinsicht auf Digitalisierung noch weiter transformieren?

Die digitalen Produkte und Lösungen von ABB werden stetig weiterentwickelt und leisten einen wichtigen Beitrag, um die Zukunft hinsichtlich nachhaltiger Mobilität und der Energiewende zu unterstützen. Diese beginnen beim Ausbau der erneuerbaren Energien und gehen über die Stromerzeugung und -verteilung bis hin zu energieeffizienten Smart-Home-Lösungen. Um die Transformation hin in Richtung vermehrten Einsatz von Digitalisierung voranzutreiben, setzen wir mehr als 70 Prozent der F&E-Ressourcen für die Entwicklung digitaler Softwareinnovationen ein. Partnerschaften mit Microsoft, IBM und Ericsson haben uns dabei geholfen, eine führende Position im Bereich der industriellen IoT aufzubauen.

Wie fühlen Sie den Puls der Zukunft?

Jedes Jahr investiert ABB erheblich in Forschung und Entwicklung. Rund 7.000 Mitarbeiter:innen konzentrieren sich auf die Entwicklung der Technologien, Produkte und Lösungen unserer Geschäftsbereiche, welche für unser stetiges Wachstum und von strategischer Bedeutung sind. Ein Fokus liegt auch auf der Zusammenarbeit mit Hochschulen und Startups, um einerseits immer am neuesten Stand der Wissenschaft zu sein und andererseits gute Ideen gemeinsam umzusetzen. Eine übergreifende Zusammenarbeit mit dem Markt ist für uns essenziell, um diesen zu verstehen und ausreichend bedienen zu können. >

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