Wenn „echte“ Captains pokern …
Mutig, verwegen, risikofreudig “ alles Attribute, die man dem walisischen Freibeuter Henry Morgan “ besser bekannt unter dem Rumpseudonym Captain Morgan “ zuschreibt. Es sind auch jene Eigenschaften, die einen beim Pokern zum Erfolg führen können. Was dabei herauskommt, wenn „echte“ Captains zocken, bluffen oder All-In gehen, konnte man beim traditionellen Charity-Pokern in der Plus City beobachten.
Es sind neun Teams à vier Spieler, einer steht jeweils als Leader und somit als „echter“ Captain einem Team vor. Gespielt wird Texas Hold“em, der Klassiker unter den Pokervarianten, Schauplatz des nervenaufreibenden Showdowns ist das Restaurant Ox in der Plus City. Veranstaltet und organisiert wird das Turnier von Michael Stöttinger und der Plus City Eventagentur Grandmaster Communications. Der Veranstaltung ging dabei eine jahrelange Aufbauarbeit voraus, wie er sagt: „Das Turnier zu organisieren dauert vielleicht acht Wochen. Aber bis das Turnier funktioniert, eine Spendendynamik entwickelt und die Leute aufgrund der Reputation auch immer wieder kommen, ist es natürlich aufwendig. Das funktioniert “ auch aufgrund der vielen Stammspieler, die seit Jahren dabei sind “ von Jahr zu Jahr besser“, gibt Stöttinger einen Einblick hinter die Kulissen. Dass er und sein Team aber nicht nur die Eventorganisation gut beherrschen, sondern auch eine glückliche Hand beim Pokern haben, davon zeugt nichts Geringeres als der Turniersieg. 10.105 Euro schauten am Ende dabei heraus: ßber diese Rekordsumme darf sich “ dem karikativen Gedanken entsprechend “ die gemeinnützige Stiftung für Rückenmarksforschung „Wings for Life“ freuen.
Fragen an die Captains
- 01 Wie oft haben Sie schon gepokert?
- 02 Warum sind Sie ein „echter“ Captain?
- 03 Was ist Ihre Lieblingshand?
- 04 Wie sehr braucht man als Unternehmer ein Pokerface?
- 05 Wann muss man als Unternehmer All-In gehen?
- 06 Wann muss man als Unternehmer bluffen?
- 07 Welchen Mindest-einsatz muss man als Unternehmer bringen, um erfolgreich zu sein?
Klaus Rinner, Rechtsanwalt, Rinner Teuchtmann (team ART)
01zwei bis drei Mal pro Jahr
02Ich habe den Part übernommen, weil es wichtig ist, in einem Team eine Person zu definieren, welche die Strategie vorgibt.
03Ass-König
04Ein Pokerface ist gut bei Verhandlungen, aber im Wirtschaftsleben ist ein Bluff viel schwieriger als am Pokertisch und zumeist auch eine Gratwanderung.
05Am besten gar nicht. Diese Strategie ist langfristig immer ein Desaster, selbst wenn man einzelne Zwischenerfolge erzielen sollte.
06Heute am besten gar nicht mehr, weil diese Bereiche zunehmend in den Bereich der Strafbarkeit gedrängt werden, Stichwort Compliance, Geldwäsche, Untreue oder Betrug.
07Ohne Investment gibt es keinen Return, denn ganz gratis geht es einfach nicht.
Werner Kampichler, Geschäftsführer, Mentor Management (Team NEXCO)
01nur beim Charity-Turnier
02Weil ich die Verantwortung übernommen habe, ein Team zusammenzustellen.
03Ein hoher „suited connector“ für einen Royal Flush Draw
04Als Unternehmer sollte man Situationen richtig einschätzen können. Dazu gehört auch, körpersprachliche „Zeichen“ richtig zu interpretieren.
05Unternehmerisch All-In zu gehen ist sicher keine gute Option. Ich würde nie mein gesamtes Unternehmen für einen einzigen Deal aufs Spiel setzen.
06Im unternehmerischen „Miteinander“, sowohl was den Umgang mit Mitarbeitern als auch Kunden anbelangt, hat ein Bluff nichts verloren. Hier zählt nur ehrliche Kommunikation.
07Eine Idee, hundert Prozent persönlichen Einsatz und Durchhaltevermögen.
isabel hahn, Marketingleitung, Plus City (team plus city)
01Ich bin kein Profi, aber ab und zu spiele ich mit Familie und Freunden. Und natürlich regelmäßig beim
PlusCity Pokerturnier.
02Diese Frage müsste man eigentlich meinen Teammitgliedern stellen (schmunzelt). Jedenfalls hatte ich ein gutes Händchen bei der Zusammenstellung unseres Teams, wir spielen ja seit Jahren in der gleichen Besetzung.
03Als einzige Frau im Plus City Team: das Damen-Paar.
04In Verhandlungssituationen ist ein Pokerface mit Sicherheit von Vorteil. Ein Gefühl für den passenden Einsatz ist allerdings essentiell.
05Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht.
06Hin und wieder. Aber in jedem Fall sehr dosiert.
07Es gibt keinen Mindesteinsatz. Um Erfolg zu garantieren, muss man immer mit vollem Elan bei der Sache sein.
karl egger junior, Member of Executive Board, Ke Kelit (team die macher)
01Als Teenager regelmäßig alle zwei Wochen, mittlerweile etwa drei Mal im Jahr
02Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei diesem Turnier die Rolle eines echten Captains übernommen habe (grinst).
03Ich spiele gerne die kleinen „suited connectors“, also 2 oder 3 Herz.
04Hin und wieder kann es nicht schaden, ein gutes Pokerface aufzusetzen. Man sollte nicht immer verraten, was man insgeheim alles plant.
05Als Unternehmer sollte man versuchen, das Risiko abzuwägen, und „100 oder 0“-Entscheidungen möglichst vermeiden.
06Ich versuche Bluffs generell zu vermeiden.
07Der Einsatz sollte immer in einem vernünftigen Verhältnis zum Risiko stehen.
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