Über das Fundament, das mehr als ein Gebäude trägt
In der Linzer Tabakfabrik entsteht mit „Quadrill“ ein multifunktionales Bauensemble, das sich mit seinem 108 Meter hohen Tower in die Riege der höchsten Bauwerke Österreichs reiht. Doch eine Baustelle handelt auch von den Menschen, die aus Beton und Stahl jenes Fundament errichten, auf dem die Lebensräume der Zukunft entstehen. Zu Besuch bei einem künftigen Wahrzeichen der Stahlstadt, zu dessen Füßen die Tomaten wachsen.
Es ist Donnerstag, zehn Uhr am Vormittag. Wir befinden uns am Areal des Projektes „Quadrill“, genauer gesagt im Büro des Bauleiters Michael Lamperstorfer von der Firma Dywidag. Derzeit arbeite man am Rohbau in der Tiefgarage. „Diese wird dreigeschossig ausgebaut“, erklärt er. „Um einige Zahlen zu nennen: Hier werden 7.000 Tonnen Stahl und mehr als 50.000 Kubikmeter Beton verbaut. Heute arbeiten um die 60 Menschen auf der Baustelle, doch diese Zahl wird sich bis Jahresende noch auf 100 steigern.“
Michael Lamperstorfer setzt sich an den Computer, bald darauf leuchtet eine 3D-Visualisierung des Quadrill Tower von der Wand. Das Gebäude wächst vor unseren Augen in die Höhe, lässt sich von allen Seiten betrachten. „Jeder einzelne Teil, jeder Pfahl lässt sich einzeln anwählen, vergrößern und genauer betrachten, was eine enorme Arbeitserleichterung bedeutet.“ Apropos Planung. Wie weit muss man als Bauleiter eines Großprojektes vorausdenken? „Gegenwärtig bin ich damit beschäftigt, alles für den Bau der zweiten Garagenhälfte im nächsten Jahr vorzubereiten. In einem Jahr sind wir etwa im siebten, achten Obergeschoss – von 27.“ Doch bis dahin gebe es noch viel zu tun.
Wir wechseln den Standort und stehen wenige Minuten später am obersten Aussichtspunkt des Geländes – die gesamte Großbaustelle im Blick. Dort die Eisenleger-Truppe, da die Männer, die an der Schalung für die Auffahrtsrampe arbeiten. Eine Technikerin aus Lamperstorfers Team mitten im Gespräch. Über der Szenerie schwebt ein Kran und liefert zielgenau die Bauteile. „Wir haben großes Glück mit unseren Teams. Die Zusammenarbeit läuft reibungslos.“
Quadrill Tower, Boston, Memphis, Balboa und mittendrin … ein Garten
Auf dem 10.000 Quadratmeter großen Areal, auf dem neben dem Quadrill Tower weitere Gebäude mit Namen wie „Boston“, „Memphis“ und „Balboa“ entstehen und das Stadtviertel in naher Zukunft mit Wohnungen, Geschäften und Büros beleben werden, sticht ein grünes Detail heraus, das man auf einer Baustelle nie vermuten würde: ein kleiner Gemüsegarten.
„Das habe ich auch schon auf anderen Baustellen gemacht“, sagt Michael Lamperstorfer und lacht. „Meiner Meinung nach gehört jedes Fleckchen Erde genutzt, um Gemüse anzubauen.“ Die über zwei Meter hohen Tomatenpflanzen mit roten, gelben und dunklen Früchten stehen gut überdacht neben Paprika, Chili und üppigem Basilikum. „Wir alle pflücken uns etwas für die Jause – und beim Gießen helfen wir zusammen.“ Dieses sorgsam gepflegte Stück Grün ist etwas, das einen abseits der Baustelle verbinde. „Auch das ist Teambuilding und schafft Motivation. Viele von uns kennen sich schon seit Jahrzehnten. Das verbindet einen über die Baustelle hinaus.“_
Beim Bauen entstehen Freundschaften.
Michael Lamperstorfer
Bauleiter Projekt „Quadrill“, Dywidag
Hier arbeiten echte Kolleg:innen am gemeinsamen Ziel.
Thomas Bodner
geschäftsführender Gesellschafter, Bodner Gruppe
# Kollegiales Arbeiten statt Konkurrenz
„Dieses Projekt ist in der Bodner Gruppe einzigartig, weil die gesamte Entstehung des Quadrill vom Wettbewerb bis zur Übergabe an die Mieter:innen eine Projektentwicklung unserer Gruppe ist. Das Architektenteam Zechner & Zechner aus Wien zeichnet für die gewinnende Architektur und die bauliche Generalplanung verantwortlich. Gebaut wird das Projekt von der Arge Dywidag und Bodner. Die Linzer Dywidag ist seit 2020 ein Tochterunternehmen der Bodner Gruppe. Hier arbeiten demnach durchwegs echte Kolleg:innen am gemeinsamen Ziel. Das geballte Know-how, die Systemkompetenz und das echte Miteinander sind auf dieser Baustelle deutlich spürbar.“ so Bodner.
Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt liegt in der Herstellung des Hochleistungsbetons.
Markus Gruber
Geschäftsführer, Rohrdorfer Baustoffe Austria
2 Fragen an …
… Markus Gruber, Geschäftsführer, Rohrdorfer Baustoffe Austria
01 Das Großprojekt Quadrill ist angelaufen. Was ist Ihr Part dabei?
Markus GruberWir liefern seit Sommer 2021 durchgehend bis Ende 2024 in Summe ca. 60.000 Kubikmeter Transportbeton, was 7.500 Betonmischern entspricht. Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt liegt in der Herstellung des Hochleistungsbetons. Um ihn auf normgerechter Einbautemperatur zu halten, kühlen wir ihn in den Sommermonaten mit Stickstoff.
02 Was reizt Sie daran, bei diesem Großprojekt dabei zu sein?
Markus GruberEs ist ein zukunftsweisendes Gebäude für die Landeshauptstadt Linz, es ist das höchste Gebäude außerhalb Wiens, es ist technisch anspruchsvoll und befindet sich in geringer Entfernung zu unserem Werk – was hilft, Treibstoff und CO2 zu sparen.
Facts zu Rohrdorfer Baustoffe Austria
- österreichischer Marktführer bei Beton und Gesteinskörnungen wie Sand, Kies und Splitt
- Produzent von Transportbeton, Spezialbaustoffen, Verfüllmaterialien und Fließestrich
- mikroprozessorgesteuerte Anlagen für hochwertigste Betonsorten
- 36 Betonwerke, 19 Kiesgruben und Steinbrüche, dreizehn Entsorgungsstandorte
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