„Klassisch wär’s mir lieber“
Ob man will oder nicht: Manchmal muss man sich auf neue Gegebenheiten einstellen und Neues ausprobieren. So auch Kepler-Society-Präsident Gerhard Stürmer. Der sich (ganz freiwillig!) dazu bereit erklärt hat, unser Interview per WhatsApp zu führen. Wir haben mit ihm über Netzwerken mit Abstand gesprochen und die Frage geklärt, was es bringt, beim JKU Alumniclub Kepler Society dabei zu sein.
UHallo, Herr Stürmer! Daniela Ullrich von DIE MACHER hier. 09:59
SGuten Morgen! 10:00
UIch freu mich, dass Sie sich auf diese Art Interview einlassen. ? Whats-App ist Ihnen soweit geläufig? 10:01
SJa natürlich, obwohl mir ein klassisches Telefoninterview sympathischer wäre. ? 10:02
UWo erreiche ich Sie denn gerade? 10:02
SIn meinem Wiener Homeoffice. 10:02
UUnd dort laufen momentan alle Fäden zusammen? 10:03
SSo ist es. 10:03
UWie tut sich denn ein Netzwerker, wie Sie es sind, „in Zeiten wie diesen“? Wie halten Sie die Kontakte aufrecht? 10:04
SMit Videokonferenzen, Videocalls, WhatsApp und allen anderen elektronischen Kommunikationsmitteln. 10:05
UStudierende haben es ja momentan auch nicht so leicht, Kontakte zu knüpfen. Wie unterstützen Sie als Präsident der Kepler Society die Studenten denn dabei? 10:06
SIn der derzeitigen Situation finden unsere Formate online statt. Dennoch ist es eine Einschränkung, weil gerade beim Aufbau neuer Kontakte Face-to-Face-Kommunikation schwer zu ersetzen ist. 10:08
UAuf der Homepage der Kepler Society lese ich raus, dass sie sich als unverzichtbares JKU-Karrierenetzwerk sieht. Was macht sie denn so unverzichtbar? 10:13
SDie Heterogenität (Alter, Studienrichtung, Berufsrollen, Junior bis Senior etc.) unseres JKU-Absolventennetzwerkes und die permanente Verbindung mit der eigenen Alma Mater sind wesentliche Faktoren unserer Einzigartigkeit. 10:16
UWie spannen Sie denn die Leute zusammen? 10:17
SDurch Veranstaltungen geselliger, weiterbildender und informativer Art sowie Serviceangebote wie das Karrierecenter. 10:18
UAb welchem Semester sollten sich Studierende für eine Mitgliedschaft interessieren? 10:19
SWiewohl wir primär ein Absolventennetzwerk (Alumniclub) sind, wollen wir dennoch auch die Studierenden so früh wie möglich an unser Netzwerk heranführen. Also am besten ab dem 1. Semester. 10:21
UKann sich jeder zum Netzwerk anmelden? Gibt es Hürden? 10:23
SNein, wir sehen uns bewusst als Club für alle Absolvent innen, Studierenden und Freund innen der JKU. 10:25
UAnmeldung geht per Homepage? 10:26
SJa, völlig unkompliziert. 10:27
UWie bringt die Kepler Society Studierende konkret voran? 10:28
SWir sind nicht die studentische Interessenvertretung. Das überlassen wir der ÖH. Aber durch frühzeitiges Vernetzen der Studierenden mit der Erfahrung unserer Absolvent*innen und unseren praxisbezogenen Weiterbildungsveranstaltungen stiften wir einen hohen Nutzen für den späteren Berufseintritt. Dabei ist natürlich auch das Karrierecenter der Kepler Society ein wesentlicher Erfolgsfaktor. 10:32
UWas ist eigentlich der Alumniclub? 10:38
SDer Alumniclub ist eben das Absolvent*innennetzwerk der JKU und wird vom Verein Kepler Society betrieben. Daneben führt die Kepler Society noch das Karrierecenter der JKU mit der Highlight-Veranstaltung Karrieretag an der JKU. 10:42
USie bieten also Kontakte und Plattformen an, um Kontakte zu knüpfen. Aber wie wird man denn zum guten Netzwerker? 10:43
SSo ist es. Wir bieten die Plattform, bespielen sie und versuchen mit Imagearbeit, die Attraktivität unseres Netzwerkes bewusst zu machen. Kommen, teilnehmen und sich offen fürs Netzwerken zu zeigen ist Aufgabe unserer Mitglieder. 10:46
UIst jeder zum Netzwerken geeignet? 10:46
SWie bei allen menschlichen Fähigkeiten gibt es sogenannte „Naturtalente“, Lernwillige und Lernfähige sowie einen ganz kleinen Anteil an sozial Distanzierten oder aus anderen Gründen Netzwerken gegenüber ablehnend eingestellten Menschen. 10:49
UDie momentane Situation macht es dann nicht leichter, nehme ich an. Wie funktioniert denn Netzwerken mit Abstand? 10:51
SReduzierter, aber entscheidend ist, dass sich niemand in dieser Coronazeit vergessen oder uninformiert fühlt. 10:52
UWas nehmen Sie aus den Coronaerfahrungen mit? 10:53
SDie technischen Grundlagen für alle Varianten der Onlinekommunikation sind zu professionalisieren. Onlinekontakte werden auch Post-Corona wichtig sein. Face-to-Face-Kommunikation ist aber auf Dauer nicht ersetzbar. 10:54
UDas heißt, Sie werden sich auch etwas umorganisieren? 10:55
SWir arbeiten an unserer Onlinefitness. 10:56
UWas Sie ja auch mit dieser Form des Interviews machen. ? 10:56
SFür jemanden aus der Prädigital-Generation eine Challenge. 10:58
USie machen das super ? und haben es auch schon geschafft! Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben! ? Was steht nun als Nächstes bei Ihnen am Programm? 10:58
SHerzlichen Dank für das Interview! Mehrere Videocalls und Videokonferenzen. 11:01
UNoch einen erfolgreichen Tag, Herr Stürmer! ? 11:02
SBye-bye. 11:02
Was wir außerdem wissen wollten …
Gerhard Stürmer
Präsident Alumniclub Kepler Society
Mit der JKU verbindet micheine Lebensbeziehung seit 55 Jahren. Erst Student, dann Studienassistent, Universitätsassistent, langjähriger Universitätslektor (alles am Marketinginstitut) und seit über 20 Jahren Präsident des JKU-Alumniclubs.
Das Wertvollste, das ich auf der Uni gelernt habe,war systemisches Denken, systematisches Arbeiten und ein Leben lang zu lernen.
Das Wertvollste, das mich das Leben gelehrt hatAkzeptiere, was du nicht ändern kannst, ändere, was du verändern kannst, und lerne, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Netzwerken bedeutet für mich,mit vielen Menschen eine Win-win-Situation zu schaffen, oder wie die alten Lateiner sagten: Do ut des. (Anm.: Ich gebe, damit du gibst)
In diesen Clubs bin ich außerdemLions Club, ÖCV, Management Club.
Und hier wäre ich gerne Mitgliedbei den Florianer Sängerknaben, denn da hätte ich mein Leben noch vor mir.
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