„Diese Ausbildung ist einzigartig in Österreich“
Jetzt sind die Techniker:innen gefragt! Die Kremstaler Technische Lehrakademie (KTLA) bietet eine ganz besondere Ausbildung an. Dort kann man eine vollwertige HTL-Ausbildung mit einem Lehrberuf in zehn Bereichen kombinieren.
115 Absolvent:innen haben die Kremstaler Technische Lehrakademie (KTLA) in Schlierbach inzwischen durchlaufen. Nach ihrer fünfjährigen Ausbildung haben sie alle eines gemeinsam: Sämtliche Abgänger:innen sind jetzt in diversen Betrieben in Führungspositionen tätig. Bei dem Lehrplan ist das auch mehr als nachvollziehbar. Denn die KTLA kombiniert eine vollwertige HTL-Ausbildung (Fachrichtung Maschinenbau-Automatisierungstechnik) mit einem Lehrberuf in zehn Bereichen. Mechatronik oder Metalltechnik, um nur zwei davon zu nennen. „Die Kombination Lehre mit HTL-Matura gibt es in ganz Österreich nur bei uns. Es ist eine sehr elitäre und starke Ausbildung. Den Lehrlingen muss schon klar sein, dass man sich richtig reinhängen muss. Mit dem Abschlusszeugnis haben die Absolvent:innen dann aber auch wirklich etwas vorzuweisen“, sagt Geschäftsführer Matthäus Radner.
Untergebracht sind die Klassen im Technologie- und Innovationszentrum Kirchdorf (TIZ). Die Unternehmen aus der Region haben sich die HTL 2003 sozusagen selbst geschaffen. Hintergrund: Im Bezirk Kirchdorf wurde zu diesem Zeitpunkt der Bau einer HTL politisch nicht befürwortet. Umliegende Ausbildungsbetriebe waren aber anderer Meinung, finanzierten schließlich Räumlichkeiten und sämtliche Mittel für die Lehrkräfte selbst. Die nötige Kooperation dafür gab es damals von einer HTL aus der Steiermark. „Der Bezirk Kirchdorf ist eine der erfolgreichsten Industrieregionen Österreichs. Das Ziel, eine vollwertige HTL am Standort Kirchdorf anzubieten, wurde von den Unternehmen hartnäckig verfolgt. Inzwischen hat der Bund die Finanzierung der Pädagog:innen übernommen. Diese kommen vom Linzer Technikum (LiTec) Paul Hahn in Linz ins Kremstal. Die Schüler:innen selbst blicken stets auf einen vollgeschriebenen Kalender. Zwei Tage hintereinander ist von der Früh bis teilweise spätabends büffeln angesagt. Die anderen drei Tage sind sie in ihrem Betrieb gefordert. Freizeit bleibt da eher Mangelware. Radner: „Erst kürzlich haben unsere Viertklässler:innen ihre Diplomarbeit für das letzte Schuljahr präsentiert. Es ist beeindruckend, mit welcher Reife und fachspezifischen Qualität die Jugendlichen schon auftreten“, lobt Radner.
Dreizehn Betriebe dabei
In Summe sind bislang dreizehn Partnerbetriebe auf das KTLA-Modell aufgesprungen. Für Radner ist das aber noch zu wenig. „Wir haben schon viele ausbildungsaffine Partner. Wir müssen aber noch weitere Unternehmen dazugewinnen. Meiner Meinung nach gehört das Modell der Lehre mit HTL-Matura auf lange Sicht bundesweit ausgerollt.“ Man müsse den potentiellen KTLA-Schüler:innen einen entsprechenden Karriereplan mitgeben, die Verantwortlichen in den Betrieben sollten ihnen die Möglichkeiten aufzeigen. Ansonsten seien die Jugendlichen laut Radner „viel schneller demotiviert und könnten die Ausbildung abbrechen“. Genau das soll natürlich verhindert werden.
Mit dem KTLA-Abschluss stehen einem viele Wege offen. Die Absolvent:innen haben einen sicheren Arbeitsplatz bei einem Lehrbetrieb mit enormen Aufstiegschancen und nach drei Jahren Praxis bekommen sie den Titel „Ingenieur:in“. Zudem ist mit der Matura in der Tasche auch der Gang an eine Universität oder eine Fachhochschule möglich. „Auch davon würden die Betriebe enorm profitieren, da ihre Angestellten danach mit einer weiteren Ausbildung zurückkommen“, weiß Radner._
Es ist eine sehr elitäre und starke Ausbildung.
Matthäus Radner
Geschäftsführer, Kremstaler Technische Lehrakademie
# Zahlen und Fakten zur KTLA
Start der KTLA: 2003
Absolvent:innen: 115
Schüler:innen aktuell: 75
Pädagog:innen: 30
Ausbildungspartnerbetriebe: 13 (alle aus OÖ)
weitere Informationen unter www.ktla.at
#Weitere Artikel
„Alle sollen Spaß bei der Arbeit haben“
Veränderung: Diese zeigt sich bei Sirocco, Teil der SCHAKO Group, nicht nur durch den Wechsel in der Geschäftsleitung. Die neue Führungskraft, Roger Hafenscherer, möchte die Vielfalt und Buntheit seines Teams am Standort Wien-Liesing weiterhin ausbauen. Dass seine Sparte als männlich dominiert gilt, hindert ihn nicht daran. Mit sozial kompetentem Auftreten, wechselseitiger Wertschätzung und Freude am Job möchte er schneller an dieses Ziel.
„Vielfalt ist immer eine Bereicherung“
Bei IBM iX ist so einiges vielfältig: von den Standorten über die Kundschaft bis hin zu den Mitarbeitenden. Für Markus Dietrich, Geschäftsführer für Düsseldorf, Österreich und Kroatien, ist ganz klar: Diversität wird immer mehr zum Differenzierungsmerkmal von Unternehmen und trägt maßgeblich zu deren Erfolg bei. Was sein Unternehmen tut, um am Puls der Zeit zu bleiben, und warum Diversität und Inklusion dabei eine zentrale Rolle spielen, erzählt er im Gespräch.
Was wäre, wenn …
… sich der Fachkräftemangel noch weiter intensivieren würde? Wenn wir aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt unseren Status als Wohlstandsgesellschaft aufgeben müssten? Oder wenn Künstliche Intelligenzunsere Arbeitskraft ablösen würde?Wir haben Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des AMS Oberösterreich, zum beruflichen und privaten Philosophieren eingeladen und sehr persönliche Einblicke erhalten.
Wie wir in (die) Zukunft führen
„Gute Führungskräfte zeichnen sich in schwierigen Situationen aus“, sagt Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy. Schönwetter-Kapitän:innen gebe es genug, wer jetzt und in Zukunft durch herausfordernde Zeiten führen möchte, brauche vor allem drei Dinge: Resilienz, Zuversicht und Humor. Wie das gelingt? 5 Tipps für moderne Führungskräfte.
Digitale Transformation. Aber anders.
München, 1994. Mit der Gründung der mgm technology partners schafft CEO Hamarz Mehmanesh das Fundament für die heute international tätige Unternehmensgruppe aus Technologie- und Beratungsexpert:innen. In den vergangenen 28 Jahren hat sich vieles getan: Inzwischen beschäftigt mgm über 900 Mitarbeitende an 19 (inter-)nationalen Standorten. Und obwohl man den Kinderschuhen längst entwachsen ist, spricht Thomas Brugger, Geschäftsführer der mgm consulting partners austria mit Sitz in Salzburg, gerade im ausklingenden Jahr von Aufbruchstimmung.
„Flexibilität und sinnhafte Tätigkeiten rücken in den Vordergrund“
Wer am Arbeitnehmermarkt um die Gunst von Fachkräften buhlt, weiß idealerweise im Wettbewerb der Benefits zu überzeugen. Das international tätige Unternehmen KPMG legt seinen Fokus darauf nicht erst, seit der Arbeitskräftemangel akut ist. Und schaffte es so, heuer den 500. Mitarbeiter in Linz einzustellen.
PR
Karrierechancen bei der Sparkasse Oberösterreich
Ausgezeichnet als Top-Arbeitgeberin 2022, lautet das Motto der Sparkasse Oberösterreich: #glaubandich. Sowohl Lehrlingen als auch Akademiker:innen bis hin zu Berufserfahrenen bietet eine der bekanntesten Banken des Landes eine Vielfalt an Karrieremöglichkeiten.
PR
Karrierechancen bei mgm consulting partners austria
Die digitale Transformation muss in Unternehmen auf allen Ebenen berücksichtigt werden, um zukunftsfähig zu wirken. Als Managementberatung für Digitalisierung hat mgm seine Kompetenzen auf diesem Gebiet international längst unter Beweis gestellt – und ist mittlerweile auch in Österreich tätig.
Endlich Matura! WoMI(N)T geht’s weiter?
Große Zukunftsbranchen wie die Industrie suchen neugierige Talente und bieten umgekehrt die Möglichkeit, unsere Welt von morgen aktiv mitzugestalten. Egal ob beim direkten Berufseinstieg, bei der Lehre mit Matura oder im Rahmen eines spannenden Studiums, so viel steht fest: Die MINT-Nachfrage boomt. Ein Einblick.
PR
Karrierechancen bei Siblik
Seine Ursprünge hat das verlässliche Partnerunternehmen für Elektro- und Haustechnik im technischen Bereich. Vor mehr als 80 Jahren in Wien gegründet, hat sich der Traditionsbetrieb bis heute ein Dienstleistungspaket rund um seine Produkte aufgebaut, um Kund:innen komplexe Technologie verständlich darzustellen.
PR
Karrierechancen Siemens Österreich
Seit 175 Jahren treibt es Siemens an, den Alltag von Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern. Ein großes Ziel, das ohne ein kompetentes Team wohl kaum zu erreichen wäre. Gemeinsam arbeitet man hier an innovativen Lösungen für die Zukunft.
PR
Karrierechancen bei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich
Über Jahrzehnte hinweg ist die Raiffeisenbankengruppe in Oberösterreich zum größten regionalen Finanzunternehmen herangewachsen. Als bedeutender Jobmotor in der Bankenbranche betreut man heute im ganzen Bundesland flächendeckend fast eine Million Kund:innen in über 400 Bankstellen.
Müssen wir Leistung neu denken?
„Arbeit ist das halbe Leben.“ An diesem Sprichwort ist viel Wahres dran, wenn man bedenkt, dass die Österreicher:innen im Schnitt fast 38 Jahre ihres Lebens erwerbstätig sind – bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 81 Jahren. Wie wird das Ergebnis dieser „Lebensaufgabe“ bewertet, und wie viel Wertschätzung erfährt Leistung tatsächlich?
New Work: ein Must-have?
Für Unternehmen ist das Umsetzen vieler der aktuellen New-Work-Trends mit großem Aufwand verbunden, aber wie wichtig sind Homeoffice, Vier-Tage-Woche und Co. für Arbeitnehmer:innen wirklich? Wir haben uns umgehört.
Work smarter, not harder
Bedeutet höhere Produktivität automatisch auch mehr Anstrengung? Keinesfalls, glaubt man den folgenden drei Methoden. Sie sollen dabei helfen, die eigenen Arbeitsabläufe smarter zu gestalten. Wir haben sie genauer unter die Lupe genommen.
„Wer gerne kickt, sollte nicht Handball spielen müssen“
Schon Mitte der 1990er Jahre erkannte man beim W&H Dentalwerk, dass sich die Organisation des Unternehmens grundlegend ändern muss, wenn man weiterhin wachsen und gleichzeitig den sich verändernden Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht werden möchte. Herbert Traschwandtner, Mitglied der Geschäftsleitung, war bei der Neustrukturierung aktiv dabei und ist im Unternehmen Experte für die sogenannte Teamorganisation. Mit uns spricht er über deren Stärken und Herausforderungen.
„Wir alle haben unterschiedliche Lebensläufe und Backgrounds …“
… genau deshalb funktioniert die Zusammenarbeit so gut. Zumindest, wenn es nach Karin Schnirch geht. Mittlerweile Senior Consultant bei mgm consulting partners austria, ist die sympathische Salzburgerin als Quereinsteigerin das beste Beispiel dafür, wie wichtig Offenheit und Flexibilität am modernen Arbeitsmarkt sind – sowohl auf Seiten der Arbeitnehmer:innen als auch der Arbeitgeber:innen. Mit uns spricht sie über das Erfolgskonzept „Freiheit im Job“ und den echten mgm-Spirit.
Alles (k)eine Frage des Images
Was im Hochsommer das Eintauchen ins kühle Nass ist, ist beim Fachkräftemangel das Eintauchen in die Welt der Lehre. Ausbildungsbetriebe sichern sich so die Fachkräfte von morgen – und Arbeitnehmer:innen entscheiden sich damit für zukunftsfähige Karrierewege. Welche Talente dort schlummern und welche Möglichkeiten dadurch entstehen? Das zeigen uns ausgewählte Best-Practice-Beispiele.