Was wollt ihr noch hier? 2
Hohe Produktivität
Eurofoam-Gruppe
Polen, Ungarn, Rumänien “ und Kremsmünster und Linz. Die Eurofoamgruppe hat Schäumereien in Osteuropa. Da kann es doch nur eine Frage der Zeit sein, bis die österreichischen Standorte geschlossen werden, oder? Eurofoam- ßsterreich-Geschäftsführer Wolfgang Ender widerspricht: „Nein. Kremsmünster ist jener Standort, an dem 1956 zum ersten Mal geschäumt wurde. Wir nehmen seither innerhalb der Unternehmensgruppe eine Vorreiterrolle ein, wenn es um neue Produkte und Schaumstoffentwicklungen geht.“ Ender hebt darüber hinaus einen Aspekt besonders hervor: „Die Produktivität ist an den österreichischen Standorten sehr hoch, die Kosten für Arbeit können dadurch durchaus kompensiert werden.“ Die Statistik gibt ihm recht. Bei der Arbeitsproduktivität je Beschäftigtem nimmt ßsterreich laut EU-Kommission im EU-Schnitt einen Spitzenplatz ein und liegt mit 116,8 Prozent der Bruttowertschöpfung pro Beschäftigtem vor Industrienationen wie Frankreich, Deutschland, Italien oder Großbritannien. Führend sind Irland, Luxemburg und Belgien. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Arbeitsproduktivität in der verarbeitenden Industrie liegt in Bulgarien bei 46,7 Prozent der Bruttowertschöpfung. Da kann den österreichischen Schäumereien auch die Krise in der Automobilindustrie “ Eurofoam liefert zum Beispiel Schaumstoffe für Autositze sowie Innenverkleidungen und Motordämmungen für Fahrzeuge “ nichts anhaben. „Wir beliefern in diesem Bereich nur Premiumanbieter. Bei denen ist die Krise überschaubar. Außerdem sind wir mit unserem Produktportfolio sehr breit aufgestellt.“ Schaumstoff wird in vielen Anwendungen und von vielen unterschiedlichen Industrien eingesetzt. Um die Produktivität weiterhin hochzuhalten, investiert Eurofoam viel in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. „Schaumstoffproduktion kann man nicht lernen oder studieren. Wir sind die einzigen Schaumstoffproduzenten in ßsterreich. Zudem ist die Produktion ein sehr komplexer Prozess, bei dem an enorm vielen Rädchen gedreht werden kann. Das heißt, dass wir unseren Mitarbeitern das fachspezifische Wissen selbst beibringen müssen. Diese Investition nehmen wir aber gerne auf uns, da sie sehr gewinnbringend für beide Seiten ist. Wir sind immer an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert. Goodies wie Treueprämien oder eine Erfolgsbeteiligung sorgen zusätzlich für zufriedene Mitarbeiter und damit indirekt auch für eine hohe Produktivität.“
Die Produktivität ist an den österreichischen Standorten sehr hoch, die Kosten für Arbeit können dadurch durchaus kompensiert werden.
Wolfgang Ender
Geschäftsführer Eurofoam ßsterreich
3 Fragen an..
Günter Rübig
Als Obmann der Sparte Industrie, Wirtschaftskammer Oberösterreich, sind Günter Rübig die Herausforderungen vom Produktionsstandort bekannt. Der Geschäftsführer der Rübig Gruppe über Lohnnebenkosten, Behördenwege und Energieabgaben.
97 Prozent der Unternehmer wünschen sich laut einer Studie der Wirtschaftskammer eine „Entlastung von Bürokratie“. Das bisschen Zettelausfüllen kann doch nicht so schwer sein?
Etwas komplizierter ist es schon. Ein Beispiel: In Genehmigungsverfahren wird von den Betrieben eine Fülle von Einreichunterlagen verlangt. Diese sind vielfach vorweg nicht klar definiert. Es werden immer wieder zusätzliche Projektunterlagen gefordert und weitere Gutachten müssen eingeholt werden. Dies führt zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten für die Unternehmen.
Die Forderung nach einer Senkung der Lohnnebenkosten ist eine weitere Standardforderung der Wirtschaftskammer. Ist es nicht unvermeidbar, dass unter einer solchen Senkung das Sozialsystem leidet?
Für eine Beitragssenkung in der Sozialversicherung ist ohne Zweifel Spielraum vorhanden. Das zeigen die Einnahmen der Sozialversicherungsträger, die seit 2005 um 48 Prozent gestiegen sind, während das Bruttoinlandsprodukt im vergleichbaren Zeitraum nur um 34 Prozent zugelegt hat. Als Beispiel kann hier die Unfallversicherung angeführt werden. Obwohl die Zahl der Arbeitsunfälle in den letzten Jahren signifikant zurückgegangen ist, ist der Beitrag zur Unfallversicherung nur geringfügig gesenkt worden. Auch der Familienlastenausgleichsfonds könnte von familienfremden Leistungen entlastet werden. Durch Ausschöpfung aller Spielräume, Einsparungen und Strukturmaßnahmen sowie durch die Verlagerung in andere Finanzbereiche, etwa in allgemeine Budgets, könnten Lohnnebenkosten gesenkt werden, ohne dass dadurch das Sozialsystem leidet.
Thema Klimaschutz: Durch eine Obergrenze bei der Energieabgabe werden Betriebe, die eben viel Energie verbrauchen, entlastet. Ist das noch zeitgemäß?
Diese Abgabenbefreiung für den Einsatz von Strom, Kohle, Erdöl und Erdgas als Rohstoff in Höhe von 300 Millionen Euro pro Jahr kommt zum überwiegenden Anteil Oberösterreich zugute. Man denke nur an den Kohleeinsatz in der Stahlindustrie. Diese Energieträger sind in den Prozessen nicht so einfach durch erneuerbare Energieträger zu ersetzen. Die Industrie setzt ohnehin verstärkt auf Maßnahmen, um den Einsatz von fossilen Energieträgern zu minimieren wie, zum Beispiel das H2Future-Projekt der voestalpine beweist. Die Entlastung ist “ auch wegen dem durch die enormen Kosten für Emissionshandel, Energieeffizienzgesetz und ßkostromfinanzierung ohnehin laufend schlechter werdenden Umfeld “ ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor, ohne den diese energieintensiven Unternehmen schon längst abgewandert wären. Eine Mehrbelastung für die Umwelt kann aus der Energieabgabenvergütung ebenfalls nicht abgeleitet werden, da jeder Unternehmer schon aus ureigenem Interesse auf eine größtmögliche Energieeffizienz achtet. Gerade Unternehmen, die im internatio-nalen Wettbewerb stehen, können es sich nicht leisten, im täglichen Geschäft auf die Realisierung wirtschaftlicher Einsparpotentiale zu verzichten.
#ßhnliche Artikel
„Ganz zufrieden bin ich nie“
Es waren große Fußstapfen, die er zu füllen hatte. Es waren unangenehme Sachverhalte, die er angehen musste. Und es war (und ist) eine große Verantwortung, die er zu tragen hat. Thomas Stelzer über Herausforderungen in seinem ersten Jahr als oberösterreichischer Landeshauptmann, die gesetzlich verankerte Schuldenbremse, die neu formierte Bundesregierung und die Neustrukturierung der Landesverwaltung.
Erfolgreich in der Pampa
Es gibt Unternehmen, deren ländliche Wurzeln zu ihrer DNA gehören. Manche arbeiten mit regionalen Rohstoffen und sind allein deshalb mit ihrer Heimat verbunden. Andere sind zwar auf der ganzen Welt zuhause, aber trotzdem am Land daheim. Wir haben zwei Vertreter solcher Unternehmen getroffen.
PR
45 Jahre lang das Mögliche möglich machen
Die Entwicklung des Linzer Flughafens und des Design Centers, die Kulturhauptstadt 2009 und die Internationalisierung der Gäste: Manfred Grubauer hat Oberösterreichs Tourismus über viele Jahre geprägt. Demnächst zieht er sich aus der Wirtschaftskammer zurück “ nicht aber aus seiner Rolle als Netzwerker für die Unternehmen.
„Will ich Qualität vor Ort haben, muss ich sie auch nutzen“
Seit Mai 2018 ist Norbert Draskovits als Direktor des Flughafens Linz im Amt. Nach jahrelangem Sinkflug bei den Passagierzahlen soll er das Steuer wieder nach oben reißen “ und darf sich über eine Reihe von Teilerfolgen freuen. Mit mehr Flugverbindungen und der Umgestaltung des Passagierterminals will er den Regionalflughafen wieder auf Kurs bringen. Politik, Wirtschaft und Tourismus setzen große Hoffnung in ihn.
Im Osten geht die Hoffnung auf
Internationalisierung lautet die Devise im heimischen Tourismus: Während die klassischen Herkunftsländer ßsterreich und Deutschland nur langsam wachsen, schnalzen bei den Gästen aus Osteuropa und dem Fernen Osten die Zahlen nach oben. Gemeinsam mit dem Flughafen Linz schnüren Veranstalter und Tourismus Paketangebote, um mehr Reisende nach Oberösterreich zu locken.
Wie die Wirtschaft abheben soll
Für die exportorientierte Wirtschaft Oberösterreichs sind gute Flugverbindungen essentiell. Um den Flughafen Linz wieder attraktiver zu machen, setzen die Eigentümer auf neue Kooperationen und mehr Flugverbindungen.
Nahe am Wasser gebaut
Mit rund 2,8 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern ist der Linz AG Hafen einer der größten Hafenplätze an der oberen Donau und hat eine jahrzehntelange Tradition. Mit dem Um- und Ausbau des Linzer Hafens betritt nun aber selbst ein erfahrenes Unternehmen wie die Linz AG sprichwörtliches Neuland. Welche ßberraschungen hält das gleichnamige Projekt nahe der Donau bereit und worauf muss man bei der Planung und beim
Bau von Industrie- und Gewerbebauten eigentlich achten?
Am Ende der Welt? Im Zentrum der Innovationen!
Wer schon mal mit einem Airbus A380 oder einer Boeing 747 geflogen respektive mit einem Audi, BMW oder Mercedes gefahren ist, hatte bereits Kontakt mit dem größten Aluminiumhersteller ßsterreichs: Der Amag Austria Metall. Am Standort im oberösterreichischen Ranshofen spricht CEO Helmut Wieser über innovative Ideen, schöpferische Zerstörung
und sein großes Vorbild, die Formel 1.
Musterschüler Oberösterreich?
In welchen Bereichen ist der oberösterreichische Wirtschaftsstandort Klassenprimus, wo braucht er noch Förderunterricht? Das haben wir Produktionsunternehmen in ganz Oberösterreich gefragt. Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl nehmen zu den Kritikpunkten von Unternehmen und Interessensvertretungen Stellung, zeigen Stärken und Schwächen des Standortes auf und argumentieren die Notwendigkeit des potentiellen Standortentwicklungsgesetzes.
„Wir schaffen nicht mehr als drei Prozent Wirtschaftswachstum“
Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem Gesamtfenstermarkt. Josko Fenster und Türen mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber, wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern ßsterreichs zu zählen.
Mehr als nur ein Arbeitsplatz
In Co-Working-Spaces können Jungunternehmer auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen, netzwerken, arbeiten “ und fühlen sich im Gegensatz zum Home-Office beim Kaffeetrinken nicht alleine. Weltweit ist das Konzept auf dem Vormarsch. Aber wie arbeitet es sich eigentlich in solchen Büros? Wir haben den „Workspace“ in Wels getestet “ der eigentlich kein klassischer Co-Working-Space ist.
Abflug!
Die weltweite Anzahl der Flugzeuge wird in den nächsten Jahren stark zunehmen, die zwei großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing wollen ihre jährliche Stückzahl von 1.500 auf bis zu 2.300 erhöhen. Gute Aussichten für den Flugzeugzulieferer FACC mit Sitz in Ried im Innkreis, der zu den 20 größten der Welt gehört und bei allen neuen Flugzeugmodellen vertreten ist. Vorstandschef Robert Machtlinger über die dafür notwendigen Vorbereitungen und warum das Staustehen in Großstädten vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören könnte.
„Verkaufen kam nicht in Frage“
Vor rund zweieinhalb Jahren hat Georgia Rohrhofer-Meinhart, die Nichte von Firmengründer Walter Meinhart, die Geschäfte beim österreichischen Marktführer für Kabeln und Leitungen, Meinhart Kabel aus St. Florian, übernommen. Gemeinsam erzählen Onkel und Nichte, warum man immer in Oberösterreich geblieben ist, wie man als studierte Romanistin und Journalistin Geschäftsführerin in der Kabelbranche wird und wie die ßbergabe ablief.
44 Unternehmen mit ausgezeichnetem Erfolg
Der Zweite ist immer der erste Verlierer? Falsch. Es kann auch mehrere Gewinner geben. Im Falle von „ßsterreichs Beste Arbeitgeber“, ausgezeichnet vom Forschungs- und Beratungsnetzwerk „Great Place to Work“, sind es heuer sogar 44. Es sind Unternehmen, die sich nicht selbst als solche bezeichnen, sondern denen ihre eigenen Mitarbeiter so ein gutes Zeugnis ausstellen.
PR
Messe Wels: B2B mit Tradition
Robert Schneider, Geschäftsführer Messe Wels, über den Messestandort Wels und was dieser den oberösterreichischen Wirtschaftsbetrieben bietet.
Ab in die Zukunft!
6,06 Milliarden Euro beträgt die touristische Wertschöpfung in Oberösterreich. Bis 2022 soll die Zahl um fünfzehn Prozent steigen “ so das ambitionierte Ziel der neuen Landes-Tourismusstrategie. Grund genug, den Touristen des Jahres 2022 und seinen Urlaub in Oberösterreich genau unter die Lupe zu nehmen. Eine Reise in die Zukunft “ zum Reisenden der Zukunft.
Eine Prise Lombardei
Eine 404 Kilometer lange Landesgrenze verbindet ßsterreich und Italien miteinander. Was die beiden Alpenrepubliken wirklich vereint, ist dabei mehr als die Liebe zur Kulinarik, gutem Kaffee und den umliegenden Berglandschaften. Zwei Nationen, eine Erfolgsgeschichte und wie sie diese weiterschreiben möchten.
Die Zukunft der Gemeinden â?¦
â?¦ sehen ßsterreichs Bürgermeister sehr positiv. Es gibt große Zuversicht, zeigt eine von CommunalAudit | Ramsauer & Stürmer in Auftrag gegebene Studie der IMAS. Nach wie vor eine zentrale Herausforderung: die Digitalisierung.