Wie Wohnträume leistbar bleiben
Wohnen ist ein hochemotionales Thema. Für viele geht es um Sicherheit und Familien-
sowie Lebensplanungen, zum Teil über Generationen hinweg. Und um Rückzugs- und
seit der Pandemie auch Arbeitsorte, an denen wir uns wohlfühlen müssen.
Die aktuelle Teuerung? Kein gern gesehener Gast.
Für jede:n Zweite:n werden die steigenden Wohnkosten zur Belastung, jede:r Dritte fürchtet, sie nicht mehr zahlen zu können. Alarmierende Zahlen, findet auch der oberösterreichische Wohnbaureferent und Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner. Die Erhöhung des „7-Euro-Deckels“ bei der Wohnbeihilfe ist ihm daher, neben vielen anderen Maßnahmen, die das Land in Krisenzeiten ergreift, ein großes Anliegen: „Mit dieser Verbesserung im Bereich der Wohnbeihilfe handle ich abermals im Sinne unserer Landsleute und übernehme die Verantwortung dort, wo ich ressortverantwortlich zeichne.“
Die multiplen Krisen der vergangenen Jahre sorgen dafür, dass viele Menschen in Österreich ihre Existenz als bedroht ansehen. „Inflationsbedingt wurden die Kategoriemieten binnen eines Jahres drei Mal angehoben, die privaten Vermietungen erhöhten sich durch die Indexierung, Genossenschaftswohnungen wurden und werden durch steigende Kreditzinsen verteuert. Das alles ist ein Teufelskreis, der sich immer weiter selbst befeuert.“ Aber wie wird man einen so unerwünschten „Gast“ am besten los? Für Haimbuchner und sein Ressort ist die derzeitige Lage ein umso motivierenderer Umstand, den Leuten etwas zurückzugeben – sich trotz der Teuerungen in den eigenen vier Wänden sicher zu fühlen. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Jetzt ist es nötig, die Schmerzgrenze wurde erreicht.“ Was sich ändert: Die Erhöhung der Mietzinsobergrenze von privaten Mietwohnungen auf acht Euro greift für all jene Mietverträge, die heuer ab Jänner abgeschlossen wurden.
Hoffnung in Krisenzeiten
Die Maßnahmen fruchten. In Verbindung mit dem „5-Punkte-Plan“ sichert sich Oberösterreich wieder einen Spitzenplatz im Bundesländervergleich. „Schon in den vergangenen zehn Jahren sind nirgendwo so viele Wohneinheiten wie in unserem schönen Bundesland entstanden. Diese hohe Bauleistung führt dazu, dass in Oberösterreich das Wohnen weiterhin leistbar bleibt.“ Zum Vergleich: Die Durchschnittsmiete lag bei Haimbuchners Amtsantritt als Wohnbaureferent im Jahr 2009 noch über dem Bundesschnitt, mittlerweile liegt sie weit darunter. „Es ist mein erklärtes Ziel, dass das so bleibt und sich zudem in Oberösterreich weiterhin die Kräne bewegen.“
Einen Funken Hoffnung zeigen auch aktuelle Zahlen der Statistik Austria: In den vergangenen zehn Jahren sind die Wohnkosten weniger gestiegen als das durchschnittliche Einkommen der Österreicher:innen. 2012 betrug der Anteil der Wohnkosten noch 17 Prozent des Einkommens bundesweit, 2022 lag dieser Wert bei 16 Prozent. Dennoch besorgniserregend seien die stark gestiegenen Betriebskosten. Für Haimbuchner ist es daher entscheidend, die Mietpreisentwicklung weiterhin zu dämpfen. Ein konstant hohes Bauvolumen, Förderungen und ein hoher Förderanteil sowie Direktdarlehen, die nicht den Schwankungen am Zinsmarkt unterliegen, sind nur ein Teil dessen, wie man den steigenden Kosten auch in Zukunft kräftig entgegenwirkt. „Vor allem in diesen Krisenzeiten ist diese Einigung auf ein umfassendes Bauprogramm für die heimische Bevölkerung und die Bauwirtschaft ein wichtiges Signal.“_
Nur wenn sich die Kräne in Oberösterreich bewegen, entsteht leistbarer Wohnraum.
Manfred Haimbuchner
Landeshauptmann- stellvertreter
5-Punkte-Plan
für den Wohnbau
#1 Laufzeitverlängerung der Darlehen. Die Laufzeit des Förderungs- und des Bankdarlehens wird von 37 auf 45 Jahre und von 25 auf 30 Jahre verlängert. Dadurch können die Darlehen über einen längeren Zeitraum zurückbezahlt werden.
#2 Absenkung der Verzinsung des Förderdarlehens. Das Land OÖ senkt die Verzinsung seines Darlehens von 1 auf 0,5 Prozent in den ersten 25 Jahren und von zwei auf ein Prozent für die restliche Laufzeit.
#3 Senkung der Anfangsannuität von 1,5 auf 1,2 Prozent. Durch das Zusammenspiel der Halbierung der Zinslast und der Laufzeitverlängerung wird von Beginn an mehr an der Darlehenssumme getilgt und der Annuitätenverlauf ist flach. Diese Maßnahme sorgt also dafür, dass die Mieten von Beginn an leistbar sind.
#4 Erhöhung des Förderdarlehens. Die Wohnbauförderung erhöht die Förderung von 850 auf 1.000 Euro pro Quadratmeter bei gleichbleibendem Sockelbetrag. 133 Mio. Euro bedeuten den höchsten Budgetansatz für den mehrgeschossigen geförderten Wohnbau überhaupt. Die Erhöhung der Förderung stellt ein Plus von rund 15 Prozent dar und verringert die Höhe des notwendigen Bankdarlehens.
#5 Erhöhter Eigenmitteleinsatz der Bauträger. Der Anteil der Errichtungskosten, den der Bauträger trägt, wird von 11 auf 20 Prozent erhöht. Mit dieser markanten Erhöhung des Eigenmittelanteils leisten diese einen großen und wichtigen Beitrag zur Erreichung des gemeinsamen Ziels.
Mehr Wohnraum für OÖ
so viele Mietwohnungen entstehen in …
Pregarten: 69
Linz: 69
Gallspach: 32
Timelkam: 31
Lambach: 29
Asten: 26
Mettmach: 17
Frankenburg: 4
Neumarkt im Mühlkreis: 1 (Aufstockung)
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