Wie wir in (die) Zukunft reisen
Vielleicht finden wir ja genau das auf der Internationalen Tourismus-Börse heraus. Bevor wir in die Zukunft reisen, treten wir erstmal die Anreise nach Berlin an. Dort wartet mit der ITB die weltweit größte Leitmesse der Tourismusbranche auf rund 180 Länder von fünf verschiedenen Kontinenten – denn im Berliner ExpoCenter ist die ganze Welt zu Gast.
Jährlich finden sich hier im März rund 5.500 verschiedene Aussteller ein, um Branchenwissen auszutauschen, sich miteinander zu vernetzen und um Synergien sowie Neues zu entdecken. Auch Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner und Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer von Oberösterreich Tourismus, reisen mit einer Delegation an, die wir begleiten. Den ersten Wanderurlaub „bucht“ man im Grunde genommen schon, sobald man sich anschickt, das gesamte Messegelände zu erkunden. Durch zahlreiche Hallen geht es von asiatischen über afrikanische oder arabische Länder bis hin nach Europa. Und mittendrin statt nur dabei: eine kleine, aber feine Alpenrepublik – die bei genauerem Hinsehen weitaus größer wirkt als ihre Einwohnerzahl von rund neun Millionen zunächst vermuten ließe. Neben dem Aushängeschild Alpine-Ski-Weltcup-Finale, das 2024 am Zwölferkogel in Saalbach-Hinterglemm stattfindet, ist es vor allem der Messeauftritt von Oberösterreich, der viele Besucher:innen der Messe zum Verweilen einlädt. „Früher war scherzhaft die Rede davon, dass Oberösterreich innerhalb Österreichs weltbekannt sei. Heute stellen wir fest: Als Tourismusland werden wir spürbar international wahrgenommen“, zeigt sich Achleitner erfreut.
Dass ausgerechnet Deutschland die Veranstaltung als Gastgeber ausrichtet – übrigens seit der Premiere im Jahr 1966 –, ist für ihn ein positiver Umstand. Aus gutem Grund: Österreich zählt zu den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen, allein in Oberösterreich ist im vergangenen Jahr mehr als jeder fünfte Gast aus dem Nachbarlandgekommen . „Die Deutschen mögen uns einfach“, bemerkt Achleitner mit einem Augenzwinkern beim kurzen Austausch mit dem Berliner Bürgermeister Kai Wegner. „Nach dem Heimmarkt Österreich liegt unser wichtigster Auslandsmarkt direkt vor unserer Haustür“, stößt der Tourismus-Landesrat anschließend ernstere Töne an. „Wir reden hier von knapp zwei Millionen Nächtigungen, weshalb wir hier vor Ort ganz bewusst Flagge zeigen, auch um weitere internationale Märkte auf uns aufmerksam zu machen.“
International dank Schulterschluss
Schon heute kann sich Oberösterreichs Bilanz sehen lassen: 8,65 Millionen Übernachtungen im Tourismusjahr von November 2022 bis Oktober 2023 bedeuten ein Plus von 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 20 Prozent Zuwächse bei den internationalen Gästen zeigen, wie sehr es der „Tourismus-Strategie 2030“ gelingt, Oberösterreich als Urlaubsziel auf die Karte zu packen. Für Achleitner und Winkelhofer trägt diese vor allem deshalb Früchte, weil sie auf einem einfachen Prinzip basiert: gemeinsam anpacken. Internationale Sichtbarkeit sei nur dann möglich, wenn Politik, Wirtschaftskammer und die Tourismusverbände ganzheitlich denken und an einem Strang ziehen, sind sich die beiden einig.
Auch der geschlossene Auftritt des Salzkammerguts, das als gesamte Region zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 ernannt wurde, stellt die Idee des Zusammenhalts unter Beweis. „Die exakten Grenzen des Salzkammerguts kennen die wenigsten, warum also nicht übergreifend zusammenarbeiten?“, gibt Winkelhofer zu bedenken. Stärken zu bündeln ist ihm ein großes Anliegen. „Statt auf Alleingänge setzen wir darauf, dort gemeinsam den Markt zu bespielen, wo es Sinn macht. Dann heißt es: All unsere Partner mitnehmen und ihnen eine Plattform bieten.“ Was dem Tourismusexperten außerdem am Herzen liegt, ist die Weiterentwicklung hin zum qualitativen Ganzjahrestourismus. „Dafür braucht es die richtigen Aushängeschilder, die auch in den Vor- und Nachsaisonen Gäste ins Land locken.“_
Tourismus ist die sympathischste Form, um unsere Lebens- und Standortqualität zu zeigen.
Markus Achleitner
Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat
Diese 3 Aushängeschilder laden die Welt das ganze Jahr über nach Oberösterreich ein.
#1 Kultur
Markus Achleitner: 200 Jahre Anton Bruckner, das Salzkammergut als Kulturhauptstadt Europas und viele weitere Highlights im Kulturkalender lenken die internationale Aufmerksamkeit auf uns.
Andreas Winkelhofer: Mit dem Rückenwind des Super-Kulturjahres 2024 positionieren wir Oberösterreich nachhaltig als Destination für Kulturreisen.
#2 Kulinarik
Markus Achleitner: Mit der Rückkehr des Guide Michelins nach Österreich sind wir wieder am kulinarischen Sternenhimmel vertreten. Damit können wir unsere Spitzenkräfte im Land halten.
Andreas Winkelhofer: Kulinarisch tut sich einiges in Oberösterreich, auch heuer wird etwa das „FELIX Wirtshausfestival“ mit Sicherheit wieder ein voller Erfolg!
#3 Natur
Markus Achleitner: Dasselbe Fernweh, das wir beim Anblick von Strand und Meer verspüren, empfinden viele Besucher:innen auf dieser Messe, wenn sie unsere Seen und Berge erblicken.
Andreas Winkelhofer: Naturerlebnisse und die Qualität der Naturräume sind für unsere Gäste das Hauptmotiv, nach Oberösterreich zu reisen.
Die ITB ist …
#diversity
Hände werden geschüttelt, Wangen geküsst, Häupter voreinander verneigt. Bunter könnte das Publikum sowie dessen Umgang miteinander nicht sein. Und wo Dutzende Sprachen dieser Welt aufeinandertreffen, ist es vor allem eine, die im Gedächtnis bleibt: die internationale Sprache, die diese Veranstaltung seit mehr als 50 Jahren erfolgreich spricht.
#fürfoodies
Es duftet nach Bosna, frisch gebrühtem Mokka oder Spezialitäten von den Philippinen. Von Stand zu Stand, von Halle zu Halle findet eine neue Überraschungsparty in unserer Nase statt. Ja, auch am Gaumen. Touché.
#fashionweek
Dirndl und Lederhosen mischen sich ebenso unter Anzug oder Jeans wie die traditionellen Trachten und Kleider aus aller Herren Länder. Bunte Kopfbedeckungen hier, Kaftane oder mit Federn geschmückte Hüte dort – Symbolik, so weit das Auge reicht.
#placetobe
für sämtliche Tourismusbetriebe: Zielgebiete, Reiseveranstalter, Buchungssysteme, Airlines, Hotels oder gar Autovermieter. Es ist ein Sehen und Gesehenwerden entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
#einfachXXL
Auf 160.000 m² Ausstellungsfläche finden sich in 26 Messehallen mehr als 5.500 Aussteller ein, um den rund 160.000 Besucher:innen die Welt zu Füßen zu legen. Noch Fragen?
Kultur ist ein entscheidendes Motiv für qualitativen Ganzjahrestourismus in Oberösterreich.
Andreas Winkelhofer
Geschäftsführer, Oberösterreich Tourismus
Oberösterreich ist …
#magnetisch
„Egal ob zum Wohnen, Studieren oder einfach, um im Urlaub die Seele baumeln zu lassen. Wir in Oberösterreich sind authentisch und gastfreundlich, das lädt zum Verweilen ein. Und der Tourismus ist ein wichtiger Trigger, damit Menschen ihren Lebensmittelpunkt zu uns verlegen wollen“, ist Achleitner überzeugt.
#genusspur
Sei es in den Bergen, Wäldern und an den Seen. Sei es im Wirtshaus oder im Haubenlokal. Oder auch das breite Kulturangebot, das sich stets weiterentwickelt. Ein Beispiel gefällig? In Ried am Wolfgangsee wird derzeit die Salzkammergut-Seebühne errichtet. „Franzobel’s WOLF – das Mystical“ führt dort bereits im Mai 2024 Premiere.
#hungrigaufecht!
Und zwar auf echte Begegnungen, ehrliche Lebensmittel und authentische Erlebnisse. Aber auch auf die Geschichten um die Menschen und deren Leidenschaft für ihr Handwerk und ihre Produkte.
#zusammenhalt
Es geht um ein gelungenes Miteinander, wie Oberösterreich Tourismus und Salzkammergut Tourismus-Marketing nicht zuletzt durch ihren gemeinsamen Messeauftritt unter dem Dach der Österreich Werbung demonstrieren.
#lebensgefühl
Egal ob es der „Grant“ ist, dem ein liebenswerter Kern innewohnt. Die Gastlichkeit im Mostheurigen ums Eck. Oder die alpine „Schwerelosigkeit“ in den Bergen. Sie alle schaffen ein Lebensgefühl, das Körper, Geist und Seele vitalisiert.
#Weitere Artikel
Die Kunst des Gastgebens
Ist sie angeboren oder angelernt? Die Liebe und die Kunst, Gäste zu begeistern? Auf welche neuen Trends müssen Gastgeber heute setzen, um auch morgen volle Gaststuben und gut gefüllte Häuser, aber auch genügend Personal zu haben? Und wie ist es eigentlich so, gemeinsam als Familie, als Ehepaar oder als Zweiergespann zu führen? Wir haben uns umgehört, in drei ganz unterschiedlichen Betrieben, die aber vom Mindset her gar nicht so unterschiedlich sind …
Ein Geheimnis, das entdeckt werden möchte
Das Bergschlössl am Froschberg inmitten eines der ältesten botanischen Gärten Österreichs gibt es seit über dreihundert Jahren, war ehemals ein Privatwohnsitz und in den vergangenen Jahren Sitz der Limak Austrian Business School. Martin Siebermair und sein Team hauchen ihm nun neues Leben ein. Im Gespräch erzählt er uns von all seinen Ideen und Visionen für den besonderen Ort und darüber, warum es sich für Unternehmen und Privatpersonen lohnt, die Räumlichkeiten zu nutzen.
Anja, wohin geht die Reise?
Slow Travel; nachhaltiger Tourismus, der gute Beziehungen zwischen Gästen, Gastgeber:innen, Mitarbeiter:innen, Lieferant:innen und der Umwelt fördert; sowie digitales Arbeiten an unterschiedlichsten Orten der Welt. Das alles sind Trends, die Reiseexpertin Anja Fischer für die Zukunft sieht.
Wie die Zeit vergeht …
Wie ein Schnellzug rast sie vorbei, wir mit an Bord. Und deshalb ziehen wir jetzt mal die Bremse, um einen Halt zu machen. Wir haben sechs wundervolle „Haltestellen“ entdeckt, wo die Zeit garantiert stehen bleibt.
Reisetagebuch von Anja Fischer – Im Baumhotel My Arbor.
Ihr Beruf und ihre Passion ist es seit Jahrzehnten zu reisen, schöne Orte zu entdecken und diese für andere erlebbar zu machen. In ihrem Onlinemagazin Glücksmomente-Charmingplaces nimmt sie die Menschen bereits beim Lesen mit auf Reisen und teilt Ideen und Inspirationen, die liebevoll recherchiert sind. Im Mittelpunkt steht dabei ihre sorgfältig ausgewählte Charmingplaces Kollektion – besondere Hotels und Feriendomizile jenseits des Mainstream.
Wo geht’s hier zur Inspiration, bitte?
Ein Musiker, der am Steg sein Lied zu Ende bringt (eines, das wir alle kennen); eine Startup-Gründerin, die ihren Arbeitsplatz für eine Zeit lang an den Attersee verlegt hat (Betriebe, die auf die Bedürfnisse von Remote Work ausgelegt sind, gibt es hier schließlich viele), und ein Industriekonzern, der mit seinem Event in Erinnerung bleibt. Was haben sie gemeinsam? Sie alle waren in Oberösterreich. Warum gerade hier ein guter Boden für Inspiration und Veranstaltungen sein soll? Wir versuchen es herauszufinden.
Es ist Zeit. Auszeit.
Runterkommen, wenn man oben angekommen ist (am Berg, zum Beispiel), eintauchen in die pure Entspannung, wenn man untertaucht (ins Quellwasser), und eine Zeitreise in die Vergangenheit machen, um dort neue Ideen für die Zukunft zu sammeln. Wir haben neun Adressen dafür entdeckt.
Vom Seminarraum in den Überlebensmodus
Das Naturresort Ikuna in Natternbach ist eine weithin bekannte Destination für Familienausflüge und Urlaube. Seit einiger Zeit positioniert man sich auch als Standort für Teambuildings, Schulungen, Seminare und Tagungen. Der höchste freistehende Hochseil-Klettergarten Österreichs und eine Mountaincart-Strecke sorgen für Adrenalin, der Kontakt mit Natur, Kunst und Lagerfeuer unter freiem Himmel für Inspiration. Wir haben das Angebot getestet.
Alpiner Luxus am Reisep(p)lan
Bei Zutritt ab 21 Jahren, „charmanter Extravaganz“ und einem modern eingerichteten Rooftop-Bereich samt Airstream denkt man vielleicht im ersten Moment an eine trendige Diskothek in New York City. Beschrieben wurde allerdings das Adults-Only-Hotel SEPP in der Region Hochkönig am Steinernen Meer. Das spezielle SEPP-Gefühl zeigt sich dabei vom Infinitypool am Dach abwärts durch alle Etagen. Die Kids zieht es derweil zur Pinzgauer Tante, dem Schwesternhotel „EdeR FriDa“.
Einfach mal FORTschritt
Hotels gibt es eine ganze Menge. Und viele von ihnen gehen mit der Zeit. Manche von ihnen gehen aber noch ein bisschen weiter und sind schon einen Schritt voraus. Nachhaltigkeit ist bei ihnen längst selbstverständlich geworden, die Einheimischen zählen zu ihren wichtigsten Gästen und ihre Ideen sind so frisch wie der oft nahegelegene Gebirgssee. Wir haben sechs Adressen gefunden, die aus einer Auszeit eine kleine Zeitreise machen – in die Zukunft des Tourismus.
denk.würdig 2022_04 – Ti amo, Milano!
Neueröffnung con molto amore für Italiens Geschichte in der vielleicht schönsten Metropole des Landes: Das Portrait Milano verbindet mehr als 500 Jahre Tradition mit modernem Flair.
Hoch hinauf zum Runterkommen
Einmal entspannen über den Dächern von Schladming, bitte. „Ja, logisch, das geht bei uns!“, ist die prompte Antwort im Hotel Johann Schladming. Zum Beispiel im neuen enJOyness-Bereich mit Dachterrasse und Infinity-Sky-Pool. Aber das ist noch nicht alles. Wie geht eine Rundum-Entspannung? Ein Selbstversuch.
Ist die Luft rein? Und wie!
Durchatmen und aufatmen. Atmung kann vieles. Uns am Leben erhalten, zum Beispiel. Stress reduzieren, Krankheiten vorbeugen, unser Bewusstsein schärfen. Wir haben fünf Adressen entdeckt, wo wir das Atmen so richtig trainieren und zelebrieren können. Weil die Luft hier so wunderbar rein ist. Und weil hier die Natur ein wertgeschätzter Stammgast ist.
Tschüss, Alltag / denk.würdig 2022_02
Lust auf unvergessliche Genussmomente, Tiefenentspannung und exklusiven Wohnkomfort? Das Vier-Sterne-superior-Hotel Seemount Active Nature Resort schafft Raum für eine abwechslungsreiche Auszeit.
Sommerfrische – reloaded
Gustav Klimt hat es getan. Gustav Mahler auch. Sogar der Kaiser höchstpersönlich. Und überhaupt zog es viele Menschen im 19. Jahrhundert im Sommer von der Stadt aufs Land. Um aufzutanken, um sich inspirieren zu lassen. Und heute, wo wir alle längst gelernt haben, dass wir bei weitem nicht nur im Büro produktiv und kreativ sein können, ist es
längst Zeit für die Sommerfrische 2.0. Wir haben die Adressen dazu!
Luxusurlaub, bitte – aber grün
Ein respektvoller Umgang mit der Natur, ressourcenschonendes Handeln und Nachhaltigkeit als Teil eines modernen Lebensstils: Diese drei Sehnsuchtsorte verbinden all das und zeigen eindrucksvoll, wie grüner Tourismus gelingen kann.
Zurück in die Zu(g)kunft
Lust auf ein frisches Croissant in der Pariser Vormittagssonne? Dann lohnt es sich, heute Abend noch in den Nachtzug zu steigen. Vom eleganten Städtetrip über die Geschäftsreise bis zur entspannten Fahrt ans Meer – das Zugreisen erlebt eine Renaissance. Es wird investiert wie schon seit Jahren nicht, die Ticketverkäufe schnellen nach oben. Ist es der Klimaschutz, das „Chauffiert-Werden“ oder hat es mit dem Hauch Abenteuer zu tun, den einst Indiana Jones auf seinen Reisen gesucht hat? Wir sind mit erfahrenen Zugreiseprofis quer durch Europa gereist. Und konnten nicht anders, als echte Fans zu werden.