Wie sieht Beratung in Zukunft aus?
War gefühlt noch gestern von der Arbeitswelt 4.0 die Rede, befinden wir uns heute dank der digitalen Transformation bereits auf dem nächsten Level. Die Arbeitswelt 5.0 ist noch smarter, vernetzter und erweist sich spätestens seit der Coronakrise als notwendiger Schritt in die Zukunft. Auf dem Weg dorthin leisten Nikolaus Schmidt und sein Consultingunternehmen Klaiton Unterstützung.
Die Arbeitswelt 5.0 verlangt nach Consultants 5.0 – was müssen Berater:innen in Zukunft können?
Nikolaus SchmidtIn einer Zeit, in der sich Arbeitsbedingungen und -möglichkeiten in nur zwei Jahren grundlegend geändert haben, entstehen natürlich auch neue Möglichkeiten, Beratungsleistungen zu liefern: 100 Prozent unserer Beratungsmandate haben – zumindest kleine – remote Aspekte, ein Teil läuft ausschließlich virtuell, Auftraggeber:in und Consultant haben einander noch nie live gesehen. Neben den klassischen Themen wie Fachexpertise und Know-how zu aktuellen Trends und Technologien ist also ein weiterer Skill wichtig geworden: die Kompetenz, passende Formate online und offline so zu gestalten, dass Projekte in unsicheren Zeiten in time, budget und on quality geliefert werden können.
Inwiefern verändert die digitale Transformation Coaching- und Consultingverhältnisse?
Nikolaus SchmidtFrüher war es undenkbar, dass man monatelang nur am eigenen Bildschirm arbeitet. Heute ist die Realität innerhalb vieler Unternehmen, dass Teams in unterschiedlichen Städten – und teilweise Zeitzonen – an Projekten gemeinsam arbeiten. Ein Vorteil ist, dass externe Expertise leichter andocken kann und zudem irrelevant ist, ob die Berater:innen aus Hamburg oder Kärnten kommen. Abstimmungen und Terminkoordination können so viel schneller erfolgen, vor allem aber können Inhalte schnell und leicht geteilt werden. Einige neue Technologien bringen echte Verbesserungen in der Möglichkeit, gemeinsam an konkreten Themen zu arbeiten und Meinungen der Kolleg:innen aus den Betrieben im Überblick zu behalten.
Fast 400 Unternehmen sind bereits von Ihrem intelligenten Matching überzeugt. Wodurch zeichnet sich dieses aus?
Nikolaus SchmidtMittels schneller und unkomplizierter Onlinemeetings erarbeiten unsere Mitarbeiter:innen gemeinsam mit unseren Auftraggeber:innen das so genannte „Scoping“ – also die Rahmenbedingungen für ein Projekt. Wir erfragen hier, welche Kompetenzen Expert:innen einbringen müssen: fachlich, methodisch und – ganz wichtig – als Person, die im Zielunternehmen tätig wird. Dabei sind unserer Erfahrung nach fachliche Kompetenzen wichtig, gleichzeitig aber auch die „Einstiegshürde“. Für die Umsetzung ist es fast wichtiger, dass unsere Consultants die richtige Methodik entwickeln und anwenden sowie auf der menschlichen Ebene als vertrauenswürdig, weitsichtig, belastbar und planvoll wahrgenommen werden.
Welche Vorteile haben effiziente und transparente Softwarelösungen, die auch Teil Ihrer Onlineplattform sind?
Nikolaus SchmidtUnsere Plattform ist unser Dreh- und Angelpunkt. Wir haben von allen 750 Consultants Profile mit Referenzprojekten und einer genauen Selbsteinschätzung der Kompetenzfelder. Darüber können wir sie leicht mit dem konkreten Bedarf matchen und in Folge auch verrechnen. Nahezu alle Prozessschritte sind softwareunterstützt, vom Matching bis zum Qualitätsmanagement während des Projekts. Wir haben die Funktionen so ausgestaltet, dass vieles im Hintergrund läuft und die Auftraggeber:innen in der „client experience“ mit sehr wenigen Klicks drei bis fünf geeignete Berater:innen sehen und kontaktieren können, um sich in Folge für den besten oder die beste zu entscheiden.
Werfen wir gemeinsam einen Blick in die Zukunft. Wann, würden Sie sagen, ist die digitale Transformation abgeschlossen?
Nikolaus SchmidtDie meisten Unternehmen haben ihre Prozesse noch nicht durchgehend digitalisiert, weniger als 30 Prozent nutzen die Möglichkeiten der KI, beispielsweise für die Optimierung von Vertriebsstrategien oder Data Science. Wir sehen laufend neue Entwicklungen und Angebote, die meistens sehr spannend sind. Gleichzeitig gibt es häufig einen „Kaninchen vor der Schlange“-Aspekt: Man weiß nicht, wo man beginnen, wen man involvieren soll, wie man die Software belastbar auswählt und wie man sie so integriert, dass die wesentlichen internen Stakeholder:innen davon auch wirklich profitieren. Einige Unternehmen haben diese Kompetenz im Haus, bei anderen kann externe Unterstützung eine gute Idee sein, um die Business Benefits zu realisieren, die die digitale Transformation möglich werden lässt. Aber eines muss wohl ganz offen gesagt werden: Fertig wird man nie._
„VUCA“ steht für
v olatility (Volatilität)
u ncertainty (Unsicherheit)
c omplexity (Komplexität)
a mbiguity (Mehrdeutigkeit)
Früher war es undenkbar, dass man monatelang nur am eigenen Bildschirm arbeitet. Heute ist das Realität.
Nikolaus Schmidt
Co-Founder und Geschäftsführer, Klaiton
Beratung in der „VUCA-Welt“
#1 Bedarf an Entwicklungsmaßnahmen, die Teams nach langer Zeit der remoten Arbeit wieder zusammenbringen
#2 Steigende Nachfrage nach Unterstützung beim Prozess- und Projektmanagement
#3 Geopolitische Ereignisse, wie instabile Lieferketten oder hohe Energiepreise, steigern den Bedarf an kompetenter Beratung – sowohl remote als auch live.
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