Weltklasse
8.350 oberösterreichische Unternehmen exportieren ihre Waren und Dienstleistungen ins Ausland, 2013 werden so fast 32 Milliarden Euro erwirtschaftet. Weltweit ist der größte Exportmarkt mit Abstand Deutschland, danach folgen USA, Italien, Frankreich und die Schweiz. Oberösterreich und Export, das ist eine Erfolgsgeschichte – die bald um ein paar Kapitel reicher sein könnte. Denn dynamische Übersee-Länder gewinnen immer stärker an Bedeutung.
Jeder zweite Arbeitsplatz wird hierzulande durch Export gesichert, sechs von zehn Euro verdienen heimische Unternehmen im Ausland. Seit dem EU-Beitritt ist Oberösterreich in dreizehn von 17 Jahren am oder über dem Österreichschnitt gewachsen – auch wegen des Erfolges auf internationalen Märkten. Der oberösterreichische Anteil an den österreichischen Gesamtexporten beträgt mehr als 25 Prozent.„Der Export war in den letzten Jahrzehnten der Wohlstandsbringer und Wachstumsmotor“, sagt WKOÖ- Präsident Rudolf Trauner. Was sich in den vergangenen Jahren aber geändert hat: Übersee-Länder gewinnen immer stärker an Bedeutung. Die USA war 2012 mit fast zwei Milliarden Euro Exportvolumen bereits zweitwichtigster Markt, auf Platz neun und zehn fin- den sich mit Russland und China zwei weitere Übersee-Länder unter den wichtigsten Handelspartnern.
Wachstumsmärkte
Die größten Zuwachsraten gab es 2012 aber in Mexiko, Brasilien und Saudi- Arabien. Auch wenn der EU-Binnenmarkt mit etwa 75 Prozent Anteil die wichtigste Destination für oberösterreichische Dienstleistungsexporteure ist: In Ländern außerhalb Europas orten Experten des Weltwährungsfonds auch besonderes Potential – etwa in Australien, der Türkei oder Russland. Durch rechtliche, steuerliche und vor allem kulturelle Unterschiede kann der Export oder Markteinstieg in Über- seeländer auch Risiken mit sich bringen. Dafür bieten sich für entschlossene und mutige Unternehmer große Chancen – wie etwa das Beispiel Vereinige Arabische Emirate (VAE) zeigt.
Exportmarkt Vereinigte Arabische Emirate
Wer an die VAE denkt, denkt zuerst an Dubai. Gewaltige Hochhäuser, riesige Einkaufszentren, Touristen – und Boom. Die Krise scheint überwunden, es wird wieder investiert in die Millionenstadt. Zwischen Dubai und Abu Dhabi soll etwa der größte Flughafen der Welt entstehen. Beim Seewalchner Unternehmen Software-Management GmbH kam es etwa in der Gründungsphase zu Schwierigkeiten, erzählt Klemens Häusler beim oberösterreichischen Export-Tag. „Man denkt, man hat das Geschäft, und dann ist es auf einmal weg.“ Für Außenstehende sind die Prozesse anfangs schwer zu durchblicken. Partner vor Ort sind unerlässlich. Allerdings würden nicht wenige versuchen, sich nur selbst zu bereichern, sagt Wirtschaftsdelegierter Wolfgang Penzias. Kunden könnten mit zu vielen technischen Informationen schnell überfordert werden. Auch das Thema „Recht haben – Recht bekommen“ sei brisant. Dafür gibt es im Bereich der Bauindustrie, bei technischen Dienstleistungen, Innendekoration oder Sicherheit etwa ein gewaltiges Potential. Und: Oberösterreichische Produkte sind gefragt. „Viele fragen nach, ob die Ware auch wirklich in Europa, beziehungsweise Oberösterreich produziert wird.“
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