(Video-)Content ist King!
Er ist Filmemacher. Und immer öfter auch Content-Creator. Markus Kaiser-Mühlecker produziert seit über 20 Jahren jegliche Art von Filmen und Werbevideos. Sein allererster Dokumentarfilm schaffte es sogar auf Anhieb in das Spätabend-Programm des ORF. „Kein Medium kann Emotionen wecken wie der Film. Wer eine Botschaft transportieren möchte, sollte das mit einem Video machen.“ Wieso das Video das wichtigste Kommunikationsinstrument unserer Zeit ist und worauf Unternehmen bei selbstproduziertem Content achten sollten, verrät uns der Oberösterreicher beim Studiobesuch.
„Das ist einer der authentischsten Zugänge. Relativ ungeschönt. Sehr ehrlich. Echte Leute erzählen eben echte Geschichten“, ist Markus Kaiser-Mühlecker euphorisch. Er zeigt uns gerade eine Minidoku, an der er in seinem Studio in Kematen arbeitet. Es ist eine Success Story über ein Unternehmen. „Die Art der Kommunikation hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Wir werden 24/7 von Nachrichten überflutet. Und in Erinnerung bleiben diejenigen, die eine spannende Geschichte erzählen. Unternehmen müssen heute viel mutiger und authentischer kommunizieren“, erzählt Kaiser-Mühlecker, während er noch kurz detailverliebt in seinem Videoschnitt-Programm herumklickt. „Kaum jemand interessiert sich dafür, wenn Unternehmen nur erzählen, wie toll sie sind. Interessant wird es dann, wenn der Protagonist eine Fallhöhe hat, wenn er irgendwo scheitert. Es ist die Achterbahnfahrt, die uns Menschen interessiert. Das Authentische, nicht das Aufgesetzte“, so Kaiser-Mühlecker.
Der Anwalt des Zusehers
Mit seiner eigenen Produktionsfirma KM Film setzt er seit 2005 diverse Film- und Videoproduktionen um – vom 90-minütigen Dokumentarfilm über dreiminütige Imagefilme bis hin zum 90-Sekunden Content für Social-Media-Kanäle. „Seit ein paar Jahren sind auch Smartphones schon so gut, dass man wirklich ansehnliche Ergebnisse produzieren kann.“ Eine Entwicklung, die er mit Freude beobachtet: „Dadurch hat die Bedeutung von Videos im Marketingmix noch einmal enorm zugenommen. Im Jahr 2020 wurde der meiste Content in Form von Videos konsumiert – täglich werden mehr als 22 Milliarden Videos angeklickt. Wir verbringen rund ein Drittel unserer Onlinezeit damit.“ Doch auch wenn das Smartphone dazu einlädt, selbst zum Videoproduzenten zu werden, gilt es, einige Spielregeln zu beachten: „Nicht jedes Video muss aufwendig produziert sein, aber es muss trotzdem gewollt aussehen“, so der Filmprofi, der dieses Wissen auch immer wieder in seinen Smartphone-Workshops teilt: „Es gibt einfach ein paar Grundgesetze, die ein Video ansehnlich machen – egal ob Profikamera oder Smartphone. Wer sich im Internet gut vermarkten möchte, sollte schon auch wissen, was er tut, wenn er mit dem Smartphone hantiert. Teilweise sieht man selbstproduzierte Videos, die mit allen Gesetzen brechen, die es gibt. Das ruiniert dann auch die spannendste Geschichte. Als Regisseur muss man immer auch der Anwalt des Zusehers sein.“
Das Video geht viral
Die Bedeutung von Videos für die Unternehmenskommunikation habe Kaiser-Mühlecker während der Krise besonders gespürt. Hatten die meisten Firmen ihre Filmproduktionen im ersten Lockdown noch gestoppt, wurden Videos in Zeiten von Social Distancing schnell zum Kommunikationsmittel der Stunde. „Weil es von allen Medien die meiste Nähe erzeugt“, begründet der Content-Creator den Boom. Aber auch abseits davon gibt es zahlreiche Gründe, wieso die Bedeutung des Bewegtbildes so stark gestiegen ist: „Videos gehen viral. Sie werden um 1.200 Prozent öfter geteilt als Texte und Links gemeinsam. Die Verwendung von Videos im Marketing steigert die Clickraten um bis zu 300 Prozent. Man darf nicht vergessen, dass YouTube die zweitgrößte Suchmaschine ist.“
Egal ob hochprofessionell oder selbstproduziert, Markus Kaiser-Mühlecker ist sich sicher: „Die Coronakrise hat viele Geschichten zu erzählen und bietet unzählige Möglichkeit für Storytelling, die Unternehmen mit einem mutigen und authentischen Mindset nutzen sollten.“_
2020 wurde der meiste Content in Form von Videos konsumiert. Täglich werden mehr als 22 Milliarden Videos angeklickt.
Markus Kaiser-Mühlecker
Filmproduzent und Content-Creator
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