Weg mit dem Magazinrundlauf
Wer kennt ihn nicht, den Stapel an Fachzeitschriften und Zeitungen am Schreibtisch? Die naÌ?chsten am
Rundlaufzettel machen schon Druck. Nur die Zeit fehlt. Dann ganz schnell durchblaÌ?ttern. Vielleicht besser gleich weitergeben. Aber was, wenn so ein wichtiger Fachartikel uÌ?bersehen wird, oder News von einem
großen Kunden? LaÌ?sst sich wohl nicht vermeiden. Oder …? Was, wenn alle Artikel digital waÌ?ren?
Firmenhandy, privates Smartphone, Tablet, PC “ alle Artikel auf allen digitalen GeraÌ?ten lesen. Oder besser noch: Genau die Themen aus saÌ?mtlichen Medien fuÌ?r jene Mitarbeiter selbst auswaÌ?hlen, fuÌ?r die diese relevant sind. Effizienter, guÌ?nstiger, praktischer und mit einer hoÌ?heren Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Artikel auch gelesen werden. Klingt logisch. Und soll angeblich schon funktionieren, berichtet Johannes Knierzinger von Newsadoo.
Newsadoo “ da steckt schon das Wort „News“ mit drin. Wir haben ja auch in vergangenen Ausgaben immer wieder uÌ?ber euer Projekt berichtet. Was hat es nun mit dem neuen Business-Service auf sich?
KNIERZINGERWir haben hier einfach auf die vermehrten Anfragen von großen, namhaften Unternehmen reagiert. Die haben mitbekommen, dass wir mit Newsadoo einen europaweit fuÌ?hrenden Algorithmus entwickelt haben, mit dem wir aus Nachrichteninhalten automatisiert alle Informationen extrahieren. In einem Vektor werden die dann so dargestellt, dass wir die Artikel kategorisieren, buÌ?ndeln und nach Relevanz matchen koÌ?nnen. Das hat einige Innovationsverantwortliche von großen Firmen und Institutionen auf die Idee gebracht, wir koÌ?nnten ihr Problem im Bereich der Verteilung von Fachmedien unter den Mitarbeitern vielleicht auch loÌ?sen. Die Effizienz im Wissensmanagement soll gesteigert und gleichzeitig viel an Zeit und Kosten eingespart werden. Unser Service kann das.
Soll heißen: Print ist ineffizient?
KNIERZINGERNein, an sich sind wir durchaus auch Printfans, wenn es Sinn macht. Ein Steuerberater wird einen Fachartikel schon ausgedruckt brauchen, wenn er sich Informationen anstreicht. Aber er will sich vielleicht nicht den ganzen Stapel an Magazinen am Wochenende mit nach Hause nehmen und durchblaÌ?ttern muÌ?ssen, sondern ist froh, wenn er die Inhalte am Handy hat. Beispielsweise in einem Fach-Channel zum Thema Arbeitsrecht, in dem er von allen benoÌ?tigten Quellen alle Artikel auf einen Blick hat. Was fuÌ?r ihn wichtig ist, kann er mit einem Lesezeichen versehen, und hat den Content dann am Montag im BuÌ?ro griffbereit. Wenn man entspannter ist, kann man sich in Ruhe einen UÌ?berblick verschaffen. Und muss seine Zeit im BuÌ?ro nicht mit Suchen verschwenden. Das halten wir schon fuÌ?r effizienter.
„Alles digital? Nein. Alles Print? Genauso wenig …“
Johannes Knierzinger
Head of Partnermanagement and Communication, Newsadoo
Also ist das Motto „Alles digital“? Wie sehen das die Fachverlage?
KNIERZINGERAlles digital? Nein. Alles Print? Genauso wenig. Wie bei den Tageszeitungen ist das kein Entweder-oder, sondern eine zeitgemaÌ?ße und notwendige Koexistenz. Wir helfen Partnern, wie beispielsweise dem Linde Verlag oder dem Verlag Medizin Medien, die Digitalisierung im Sinne der Medien voranzutreiben. Davon profitieren Fachverlage, Unternehmen und wir natuÌ?rlich auch.
Wie profitieren Unternehmen davon?
KNIERZINGERWir setzen mit Firmen und Institutionen konkrete Projekte auf, bei denen wir zusammen die Medien definieren, die sie brauchen. Das koÌ?nnen kostenlose oder kostenpflichtige Quellen sein. Wir sorgen dann dafuÌ?r, dass diese in unser System kommen und erarbeiten mit den Unternehmen eine Systematik fuÌ?r Fach-Channels. Da wird geschaut, was einzelne Abteilungen, InteressensverbaÌ?nde oder Berufsgruppen benoÌ?tigen, und die Channels werden danach aufgebaut. Das funktioniert durch das Definieren von Begriffen, sogenannten Tags, die die passenden Inhalte der jeweiligen Gruppe zuweisen. Sehr simpel in der Verwaltung, aber im Hintergrund mit der KuÌ?nstlichen Intelligenz, die wir in den letzten Jahren entwickelt haben.
Aber was ist dann mit internen Informationen? Die muss man als Mitarbeiter trotzdem von einem anderen Kanal beziehen?
KNIERZINGERIn großen Unternehmen gibt es oft eigene Publikationen fuÌ?r Mitarbeiter oder fuÌ?r Kunden, oft auf verschiedenen Ebenen fuÌ?r den ganzen Konzern, fuÌ?r einzelne Sparten oder auch in unterschiedlichen Tochterunternehmen. Diese Quellen werden auch integriert und somit digitalisiert und ganz einfach und strukturiert zugaÌ?nglich gemacht.
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