Mit ihrem Müll können sie abfahren
Abfallverwertung zur Strom- und Fernwärmeerzeugung, umweltfreundliche Mülltrennung und emissionsfreie Busse – die Linz AG setzt auf ein umfangreiches Umweltkonzept, bei dem sich ökologische und ökonomische Ziele ergänzen.
Das kann man im Alltag übrigens hautnah miterleben. Gleich in der Früh, wenn die Füße dank der Fußbodenheizung den Weg zur Kaffeemaschine nicht auf kaltem Boden machen müssen. Diese bereitet dann mit umweltfreundlichem Strom den Muntermacher zu. Wieso umweltfreundlich? Nun, das hat etwas mit dem Abfall – natürlich sorgfältig getrennt – zu tun. Denn aus dem gesammelten und getrennten Abfall erzeugt die Linz AG Strom und Fernwärme. Dazu werden in der Reststoff-Aufbereitungsanlage (RABA) Abfälle entsprechend aufbereitet und im Reststoff-Heizkraftwerk (RHKW) verwertet. Dabei ergänzt sich wirtschaftliches Bestreben mit einem ökologischen Grundgedanken, denn einerseits wird Strom für 30.000 Haushalte und Fernwärme für 20.000 Haushalte produziert (was den Umsatz der Linz AG erhöht), gleichzeitig aber auch über 36.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart (was die Umwelt freut).
Gelebte Wertschöpfung
Was darf zu einem Guten Morgen-Kaffee nicht fehlen? Genau, ein Glas frisches Wasser. Auf der breit diversifizierten Umweltagenda der Linz AG steht auch die tägliche Trinkwasserversorgung von rund 400.000 Menschen. „Wir setzen mit ‚Europas bestem Trinkwasser’ seit Jahren ein erstklassiges Güte- und Markenzeichen im Bereich der Wasserversorgung“, sagt Linz AG-Generaldirektor Erich Haider. Dafür werden nicht nur 21 Linzer Umlandgemeinden mit 60 Millionen Liter frischem Trinkwasser versorgt, was die ökonomische Motivation hochhält, sondern auch fünfzehn Millionen Quadratmeter Wasserschutzgebiet gepflegt und erhalten, was die ökologische Aspiration unterstreicht. Ein Blick auf die Uhr reißt einen schließlich aus der morgendlichen Apathie: schnell duschen, anziehen, auf zum Arbeitsplatz. Der Abfall kommt mit. Damit wird der Linz AG nämlich gleich „Futter“ für Fernwärme und Strom geliefert. Das Sammeln und Trennen von Abfall ist ein wichtiger Faktor für Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität. Das unterstreicht auch Haider: „Nachhaltigkeit ist ein Leitmotiv der Linz AG. In der Abfallverwertung gibt es dafür etliche Beispiele: vom Reststoff-Heizkraftwerk bis zur Kompostieranlage, die aus Bioabfall wertvollen Rohkompost macht.“ Und so geht’s: Indem man seinen Abfall sorgfältig trennt, bekommt man Strom und Fernwärme zurück. Das ist gelebte ökologische Wertschöpfung.
7.500 mal rund um die Erde
Auch das Biomasse-Kraftwerk ist eine solche nachhaltige Alternative zur Wärmerzeugung. Durch den Verzicht auf Braunkohle als Energieträger wurde der CO2-Ausstoß drastisch verringert, um rund 60.000 Tonnen pro Jahr (basierend auf einem Vergleich zu Erdgas). Das entspricht jährlich dem umgerechneten CO2-Ausstoß eines PKWs, der 300 Millionen Kilometer zurücklegt und somit die Erde fast 7.500 Mal umrunden könnte. Eingesetzt werden dabei nur naturbelassene Biomasse-Brennstoffe wie Rinde, Waldhackgut und unbehandeltes Restholz. Hier spielt der Faktor Regionalität eine große Rolle, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten: Rund 70 Prozent des Holzes stammen aus einem Umkreis von bis zu 150 Kilometer, was die Transportwege verkürzt und die Umwelt schont. Erzeugt wird damit der Energiebedarf für 20.000 Linzer Haushalte (60.000 MWh Strom), was wiederum den Umsatz ankurbelt.
E-mobil
So, jetzt heißt es aber sich sputen, um noch rechtzeitig in die Arbeit zu kommen. Am besten auch umweltfreundlich und elektrisch. Der öffentliche Personenverkehr und die E-Mobilität sind Kernthemen der Linz AG. Diese stehen für weniger Lärm, weniger Emissionen, weniger Öl- und Energieverbrauch und somit für mehr Energieeffizienz. Ein Ansatz, der langfristig als unverzichtbar angesehen wird, so Haider: „Eine Zukunft ohne nachhaltige Mobilitätskonzepte ist undenkbar geworden.“ Ab Ende 2017 wird eine neue Obus-Generation in Linz zum Einsatz kommen, dank einer innovativen Antriebstechnik fahren diese zu 100 Prozent elektrisch und emissionsfrei. Nun ist es soweit, der Arbeitsplatz ist erreicht, die zweite Tasse Kaffee steht am Schreibtisch, der nachhaltige Kreislauf beginnt von vorn, eine Win-Win-Situation für impulsgebendes Gemeinwirtschaften mit einem grünen Hintergedanken.
„Eine Zukunft ohne nachhaltige Mobilitätskonzepte ist undenkbar geworden.“
Erich HaiderGeneraldirektor, Linz AG
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