Made in Upper Austria
Die Wirtschaft floriert, die Stimmung bei den heimischen Produktionsunternehmen ist gut. Es wird kräftig investiert und erweitert. Wir haben nachgefragt, welche Faktoren den Wirtschaftsstandort Oberösterreich so attraktiv machen und wo es Verbesserungspotential gibt. Auf den nächsten Seiten geht es quer durch den Produktionsstandort Oberösterreich, gegliedert nach den fünf NUTS-3-Regionen Linz-Wels, Steyr-Kirchdorf, Traunviertel, Innviertel und Mühlviertel, zu 16 verschiedenen Firmen in unterschiedlichen Branchen.
Linz-Wels
Region mit einzigartigem Stärkefeld
Linz – Wels belegt gemessen an der Wirtschaftsleistung Rang 2 hinter Wien beim Vergleich aller 35 NUTS-3-Regionen ßsterreichs. Der Zentralraum bietet laut Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreichs, ein breites Stärkefeld: Technologiekompetenz, Forschungsstärken sowie industrielle Produktion, allen voran die Voest, finden sich mitten in der Landeshauptstadt. Mit der Tabakfabrik in Linz sei ein wichtiger Innovationshub für ganz Oberösterreich im Entstehen. Linz und Wels würden immer stärker durch Ansiedlungen entlang der Autobahn zusammenwachsen, mittlerweile könne man bereits von einem Ballungsraum sprechen. „Insbesondere als Städtedreieck Linz – Wels – Steyr erhält der Zentralraum eine Stärke, die in ganz Europa Sichtbarkeit und Relevanz bekommt und mehr Investoren, Forscher, Kreative, Künstler und viele mehr anzieht “ all jene, die man braucht, um Innovationen zu schaffen.“ Gleichzeitig gibt es in diesem Bereich noch viel Potential, die umliegenden Gemeinden arbeiten noch zu wenig zusammen: „Es ist absurd, dass man nicht an einer gemeinsamen Standortstrategie arbeitet. Das Problem ist, dass jede Gemeinde um Investitionen buhlt, weil sie dann die Kommunalsteuer bekommt.“
Dazu passt eine der von Anette Klinger, Miteigentümerin des Fenstererzeugers Internorm mit Sitz in Traun, angesprochenen Herausforderungen am Standort: „Die Raumordnung wird gemeindeweise betrieben und bei der Verkehrsinfrastruktur spricht man sich nicht immer ab. Das macht uns mit der Lage direkt an der Gemeindegrenze Traun – Hörsching ein bisschen zu schaffen.“ Bei der Raumordnung gebe es auch noch das Problem, dass es an einer klaren Trennung zwischen Industrie-, Gewerbe- sowie Wohngebiet fehle und damit besonders im Zentralraum die Betriebe mittlerweile von Siedlungsgebieten umwachsen seien. Das kann bei Erweiterungen zu Konflikten mit Nachbarn führen, denn die Nachbarschaftsrechte sind sehr hoch.
Diese Probleme kennt Thomas Schwingshandl nicht. Er ist Geschäftsführer der gleichnamigen Firma, die innerbetriebliche Logistikanlagen realisiert, mit Sitz in der ländlichen Gemeinde Holzhausen: „Wir haben großzügige Erweiterungsmöglichkeiten, bauen gerade zum dritten Mal dazu.“ Eigentlich war Schwingshandl für die Erweiterung seines ursprünglich reinen Konstruktionsbüros um eine Produktion auf der Suche nach einem Grundstück im Raum Pasching. Aus Kostengründen suchte man dann in Richtung Marchtrenk und ist zufällig auf das jetzige Grundstück gestoßen. Etwas Besseres kann man sich nun nicht mehr vorstellen: „Wir sind im gut erreichbaren Zentralraum und gleichzeitig im Grünen. Beim Bürofenster schauen öfters Hasen und Rehe rein.“ Die ruhige Lage und gleichzeitig gute Erreichbarkeit seien auch gute Argumente für Mitarbeiter. Das Firmengebäude ist in einen grünen Hang hineingebaut, es gibt kein typisches Fabriks-Flair sowie keine Staus oder Parkplatzprobleme.
- 39,8 % Bevölkerungsanteil von Oß (Oß-Gesamt_rund 1,5 Millionen)
- 49 % Wirtschaftsleistung von Oß (28,9 Milliarden Euro)
- 7,3 % Arbeitslosenquote 2017 (Oß-Gesamt_5,8 %)
Was Firmen in Oß vom Standort Oß halten:
Schwingshandl Automation Technology
Sitz _Holzhausen
Mitarbeiter _50
+ Unterstützung von der Gemeinde
+ geographische Lage: ruhig, ländlich und gleichzeitig gute Verkehrsanbindung
– wenig Auswahl an Verpflegungsmöglichkeiten im kleinen Ort
– öffentliche Verkehrsanbindung
Fenstererzeuger Internorm
Sitz _Traun
Mitarbeiter _1.850
+ Mitarbeiter
+ geographische Lage (sowohl Werk in Traun, als auch in Saarleinsbach)
– Bürokratie
– Verkehrsinfrastruktur
#ßhnliche Artikel
Zukunft? Gewiss ungewiss!
Der Onlinehandel boomt. Das Geschäft der Firma Schwingshandl, die innerbetriebliche Logistikanlagen realisiert, ist deswegen möglicherweise in zehn Jahren ein völlig anderes. Die Gründe dafür und warum man sich in diesem Zusammenhang gerne mit einem Hersteller von WCs vergleicht, erzählen die beiden Eigentümer Enrico Larcher und Thomas Schwingshandl bei einem Besuch am Firmensitz in Holzhausen.
„Wir müssen uns eine eigene Ausbildungs-Academy leisten“
Das Wort „Fachkräftemangel“ kann schon niemand mehr hören, sind sich die drei Eigentümer Johannes Grabner, Gerhard Kornfelder und Alfred Griesbaum sowie der Geschäftsführer Markus Nuspl der Firma Rico einig. Zu Besuch bei einem der weltweit führenden Technologieanbieter in der Herstellung von Spritzgusswerkzeugen sowie Automatisierungskomponenten für Elastomere und Kunststoffprodukte in Thalheim bei Wels erzählen die vier, warum man das Thema aber trotzdem immer wieder ansprechen muss und was die interne „Rico Academy“ damit zu tun hat.
Musterschüler Oberösterreich?
In welchen Bereichen ist der oberösterreichische Wirtschaftsstandort Klassenprimus, wo braucht er noch Förderunterricht? Das haben wir Produktionsunternehmen in ganz Oberösterreich gefragt. Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl nehmen zu den Kritikpunkten von Unternehmen und Interessensvertretungen Stellung, zeigen Stärken und Schwächen des Standortes auf und argumentieren die Notwendigkeit des potentiellen Standortentwicklungsgesetzes.
44 Unternehmen mit ausgezeichnetem Erfolg
Der Zweite ist immer der erste Verlierer? Falsch. Es kann auch mehrere Gewinner geben. Im Falle von „ßsterreichs Beste Arbeitgeber“, ausgezeichnet vom Forschungs- und Beratungsnetzwerk „Great Place to Work“, sind es heuer sogar 44. Es sind Unternehmen, die sich nicht selbst als solche bezeichnen, sondern denen ihre eigenen Mitarbeiter so ein gutes Zeugnis ausstellen.
Die Chancen der Zukunft
Wie arbeiten wir im Jahr 2030? Zwölf Jahre sind nicht die Welt. Stimmt. Was soll 2030 also schon großartig anders sein als heute? Aber denken wir mal zwölf Jahre zurück. Hätten wir damals gedacht, dass Facebook, Google, Amazon und Co plötzlich die Welt regieren werden? Dass wir unser komplettes Leben auf einem sieben mal vierzehn Zentimeter (mehr oder weniger) großen Ding organisieren und permanent mit uns herumschleppen werden? Gar nicht so unwahrscheinlich also, dass wir 2030 ganz anders leben werden als heute.
PR
Ausgezeichnet
„It“s up to you!“ Unter diesem Motto hat die Junge Wirtschaft junge erfolgreiche Gründer oder ßbernehmer mit dem Oß. Jungunternehmerpreis 2018 ausgezeichnet. Neun Preisträger in drei Kategorien, die mit neuen Ideen und innovativen Lösungen wichtige Impulse für Oberösterreichs Wirtschaft setzen und zeigen, was mit schöpferischer Kraft sowie unerschütterlichem Willen möglich ist.
„Ganz zufrieden bin ich nie“
Es waren große Fußstapfen, die er zu füllen hatte. Es waren unangenehme Sachverhalte, die er angehen musste. Und es war (und ist) eine große Verantwortung, die er zu tragen hat. Thomas Stelzer über Herausforderungen in seinem ersten Jahr als oberösterreichischer Landeshauptmann, die gesetzlich verankerte Schuldenbremse, die neu formierte Bundesregierung und die Neustrukturierung der Landesverwaltung.
Am Ende der Welt? Im Zentrum der Innovationen!
Wer schon mal mit einem Airbus A380 oder einer Boeing 747 geflogen respektive mit einem Audi, BMW oder Mercedes gefahren ist, hatte bereits Kontakt mit dem größten Aluminiumhersteller ßsterreichs: Der Amag Austria Metall. Am Standort im oberösterreichischen Ranshofen spricht CEO Helmut Wieser über innovative Ideen, schöpferische Zerstörung
und sein großes Vorbild, die Formel 1.
„Jetzt ist eine gute Zeit zum Gründen“
Zehn Jahre war Florian Gschwandtner das Gesicht des oberösterreichischen Vorzeige-Start-up Runtastic “ mit Ende des Jahres verlässt er das Unternehmen. Mit uns spricht er über sein neues Buch „So läuft Start-up“, die Gründungszeit von
Runtastic und wohin er nun laufen wird.
Abflug!
Die weltweite Anzahl der Flugzeuge wird in den nächsten Jahren stark zunehmen, die zwei großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing wollen ihre jährliche Stückzahl von 1.500 auf bis zu 2.300 erhöhen. Gute Aussichten für den Flugzeugzulieferer FACC mit Sitz in Ried im Innkreis, der zu den 20 größten der Welt gehört und bei allen neuen Flugzeugmodellen vertreten ist. Vorstandschef Robert Machtlinger über die dafür notwendigen Vorbereitungen und warum das Staustehen in Großstädten vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören könnte.
Mehr als nur ein Arbeitsplatz
In Co-Working-Spaces können Jungunternehmer auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen, netzwerken, arbeiten “ und fühlen sich im Gegensatz zum Home-Office beim Kaffeetrinken nicht alleine. Weltweit ist das Konzept auf dem Vormarsch. Aber wie arbeitet es sich eigentlich in solchen Büros? Wir haben den „Workspace“ in Wels getestet “ der eigentlich kein klassischer Co-Working-Space ist.
Und ab!
Ein Hippie im Geiste, der mit Ende 40 Brillen designt, eine Oberösterreicherin, die das It-Starlet Kim Kardashian und die Oscar-Prominenz mit falschen Wimpern versorgt und zwei junge Architekturstudenten, die einen mit Virtual Reality durch das zukünftige Zuhause führen. Wir haben wieder spannende Start-ups unter die Lupe genommen.
„Verkaufen kam nicht in Frage“
Vor rund zweieinhalb Jahren hat Georgia Rohrhofer-Meinhart, die Nichte von Firmengründer Walter Meinhart, die Geschäfte beim österreichischen Marktführer für Kabeln und Leitungen, Meinhart Kabel aus St. Florian, übernommen. Gemeinsam erzählen Onkel und Nichte, warum man immer in Oberösterreich geblieben ist, wie man als studierte Romanistin und Journalistin Geschäftsführerin in der Kabelbranche wird und wie die ßbergabe ablief.
Von Vorbildern und Herzensangelegenheiten
Die Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Margit Angerlehner, über die Botschaften des fünften Unternehmerinnen-Kongresses, wie man mit Role-Models mehr Frauen für einen Lehrberuf begeistern will und warum die Vereinheitlichung der schulautonomen Tage und die Einführung des Familienbonus wichtige Signale für berufstätige Eltern sind.
„Es gibt zu viele falsch qualifizierte Leute“
Der Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, Axel Greiner, sowie der Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch, über falsche, traditionelle Rollenbilder, der „Kostenlos-und-Umsonst-Mentalität“ und dem Fortschritt beim Lösen des Fachkräftemangels in ßsterreich.
Zum Unternehmer geboren?
Manche Gründer scheinen wie zum Entrepreneur geboren. Neue Studien weisen darauf hin, dass es scheinbar tatsächlich eine genetische Prädisposition gibt “ manchen wird das Unternehmertum schon in die Wiege gelegt. Wie ist das möglich und was bedeutet das? Nikolaus Franke, Leiter des Instituts für Entrepreneurship & Innovation an der WU und akademischer Direktor des Professional MBA Entrepreneurship & Innovation der WU Executive Academiy, im Interview.
Yeah! Ich hab eine gute Idee. Und jetzt?
Aller Anfang ist schwer. Wie starte ich meine Karriere als Unternehmer? Gründungsmythen, To-dos, wichtige Anlaufstellen und Tipps im ßberblick. Gründer müssen nicht alles wissen, sondern nur, wo sie sich Hilfe holen können.
„Wir schaffen nicht mehr als drei Prozent Wirtschaftswachstum“
Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem Gesamtfenstermarkt. Josko Fenster und Türen mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber, wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern ßsterreichs zu zählen.