Lass es fließen!
Denn wenn „alles fließt“, dann sind wir im Einklang und es geht uns gut. Was da jetzt genau fließen soll? Na, die Energie! Eh klar. Grob umrissen ist das das Endziel eines Energetikers, der seinen Klienten so Wohlbefinden verschaffen will. Die einen halten das für Humbug, die anderen für eine Wohltat. Wie Energetiker arbeiten und wie man in der Branche selbst Fuß fasst, weiß Michael Stingeder, Bundesberufsgruppensprecher der Humanenergetik.
Seit 1995 sind Energetiker als eigene Berufsgruppe bei der Wirtschaftskammer Österreich vertreten. Etwa 18.000 Personen haben derzeit einen aufrechten Gewerbeschein als Energetiker, die meisten arbeiten nebenberuflich. Für die Anmeldung ist kein besonderer Befähigungsnachweis erforderlich, Energetiker müssen aber darauf achten, keine Handlungen zu setzen, die den etwa 15.000 Allgemeinmedizinern und anderen Gesundheitsberufen vorbehalten sind. Konkret dürfen sie vor allem keine Diagnosen stellen oder Krankenbehandlungen anbieten.
Während das Thema Energetik Skeptikern beinahe Schaum vor den Mund treibt, scheint ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung durchaus aufgeschlossen zu sein. Immer mehr Menschen sammeln Erfahrungen mit ganzheitlichen Praktiken und integrieren Humanenergetik und verwandte Angebote in ihr Leben. „Mittlerweile gibt es rund 250 verschiedene Methoden, von Klangschalen über Bachblüten bis hin zu Kinesiologie“, sagt Michael Stingeder, Bundesberufsgruppensprecher der Humanenergetik. „Viele, die sich von anderen Angeboten im Gesundheitsbereich nicht ausreichend unterstützt fühlen, wollen ihre körperlich-seelische Gesundheit stärken. Die, die sich intensiver mit der Thematik befassen, fragen verstärkt nach Sinn und Bedeutung ihrer Krankheiten und schwierigen Lebenssituationen“, sagt Stingeder, der selbst seit 2003 hauptberuflich als Humanenergetiker arbeitet.
Wie kam’s?
Dazu gebracht hat ihn seine persönliche Geschichte: „So geht es vielen Kollegen, denn Energetiker ist kein Lehrberuf. Die meisten haben in ihrer Biografie, aus welchen Gründen auch immer, einen privaten oder beruflichen Einschnitt erfahren, wo sie bemerkt haben: ‚Okay, da gibt es noch etwas anderes‘“, sagt der Gallneukirchner, der auch seine eigene Geschichte zu erzählen hat: „Meine Eltern sind früh gestorben, ich bin nicht so aufgewachsen, wie man es sich wünscht. Obwohl ich beruflich erfolgreich war und schon mit 21 Jahren in einem Fünf-Sterne-Hotel als Küchenchef gearbeitet habe, ging es mir nicht gut. Während ich mein Schicksal anfangs unter anderem mit Alkohol und Arbeitssucht kompensiert habe, bin ich dann relativ rasch draufgekommen, dass es eben nur Kompensation ist und ich meine Lebensgeschichte aufarbeiten muss. So kam ich mit komplimentären Methoden und Energetik in Berührung“, sagt Stingeder, dem es von Anfang an wichtig war, seine Praxis auf fundierte wirtschaftliche Beine zu stellen. „Ich ernähre mit meiner Arbeit eine fünfköpfige Familie, meine Frau ist bei mir angestellt.“ Dass es diesbezüglich bei vielen Kollegen noch reichlich Luft nach oben gibt, weiß der Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer Oberösterreich nur allzu gut.
Rein in die Selbstständigkeit
„Neben dem breiten Fachwissen ist es wichtig, sich unternehmerische Grundlagen anzueignen. Folder und Website sind im Marketingbereich nicht ausreichend, wichtiger ist, die eigene Marke zu erkennen: Was will ich erreichen? Wie schaut mein Gesamtkonzept aus, wie ich meine Klienten begleiten möchte? Die Wirtschaftskammer unterstützt die Mitglieder mit einem Qualitätsmanagementprogramm, um mehr Professionalität an den Tag zu legen“, sagt Stingeder, der auch darauf plädiert, den Selbstwert der Energetiker zu steigern: „Viele arbeiten aus einer inneren Berufung heraus und trauen sich dann nicht, 75 Euro für die Stunde zu verlangen. Wir wollen jene, die die nebenberuflich starten, dabei unterstützen, den Sprung zu wagen, ein eigenes Unternehmen aufzubauen.“_
Mittlerweile gibt es rund 250 verschiedene Methoden, von Klangschalen über Bachblüten bis hin zu Kinesiologie.
Michael Stingeder
Bundesberufsgruppensprecher, Humanenergetik
Wie finde ich einen guten Energetiker?
# Seriöse Energetiker geben weder Heils- noch sonstige Versprechen.
# Im privaten Umfeld nach Erfahrungen mit Energetikern fragen
# Auf’s Bauchgefühl hören – idealerweise ist der Kontakt vom ersten Moment an positiv und unkompliziert.
# Im kostenlosen Energetik-Guide der Wirtschaftskammer OÖ auf wko.at/ooe/energetik
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Und dann?
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„Jetzt fangen wir endlich an nachzudenken“
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Was bleibt, ist die Veränderung
Die Gesundheitskrise, die die Wirtschaft angesteckt hat – kaum eine Branche blieb verschont. Aber wie unterschiedlich waren die Unternehmen betroffen? Und was hat sich verändert? Richard Ecker und Andreas Pirkelbauer (Vorstände Volksbank Oberösterreich), Axel Kühner (Vorstand Greiner Holding) sowie Erich Steinreiber (CEO ISS Facility Service) und Gunther Herbsthofer (Geschäftsführer Herbsthofer Anlagenbau und Haustechnik) geben Einblicke.