Industrieland Steiermark 5
Fruchtig-süß
Die Agrana Fruit ist heute mit über 30 Prozent Marktanteil Weltmarktführer bei Fruchterzeugnissen. Ihren Anfang nahm sie vor nur 16 Jahren in ihrem Werk in Gleisdorf.
In Zeiten wie diesen kaum vorstellbar, aber vor nicht allzu langer Zeit kam es vor, dass Freunde einander zum Essen in ihre Wohnungen einluden. Wer schon einmal das Vergnügen hatte, Gastgeber und Koch zu sein, weiß: Moderne Essgewohnheiten werden immer komplexer. Vegetarier und Veganer sind zwar keine kulinarischen Außenseiter mehr, aber beim gemeinsamen Kochen immer an alle zu denken, ist oft nicht leicht.
Dieser gesellschaftliche Wandel beschäftigt auch Christoph Mittlinger. Der Operations Director für Europa bei Agrana Fruit nimmt es sportlich: „In der Produktentwicklung schlagen sich aktuelle Ernährungs- und Verbrauchertrends immer nieder. Das ist herausfordernd und macht gleichzeitig Freude.“ Die Agrana Fruit ist Weltmarktführer im Bereich von Fruchtzubereitungen, also Obst in gestückelter oder flüssiger Form, das später als Zutat in Joghurt, Eiscreme oder in Backwaren verwendet wird. Auch im Lebensmittelsektor ruht die Konkurrenz nicht: „Als Weltmarktführer ist es wichtig, Innovator und nicht Follower mit nachgeahmten Produkten zu sein. Wir arbeiten ständig an neuen Produktlösungen.“
Wer ernten will, muss säen
Der Marktanteil der Agrana Fruit liegt bei über 30 Prozent, sie hat 46 Standorte auf der ganzen Welt. Seinen Anfang nahm der Obstgigant in Gleisdorf in der Steiermark. Dort übernahm die Agrana 2004 die Firma Steirerobst, die schon seit 1958 Fruchterzeugnisse herstellte. „Unser Standort dort ist seit Jahrzehnten mit der Gemeinde und dem Bezirk verbunden, dort arbeiten rund 250 Mitarbeiter. Damit geht natürlich eine gewisse Verantwortung einher, unser Werk stärkt die Wirtschaftskraft und Lebensqualität der Region.“
Deshalb wird auch laufend in den Standort investiert: „Wir bemühen uns seit Jahren um größtmögliche Energieeffizienz und Emissionsreduktion. 2018 ging zum Beispiel ein neuer Dampfkessel in Betrieb, der neben Erdgas auch das Biogas aus der betriebseigenen Kläranlage verbrennt“, sagt Mittlinger. Zur Verbesserung der Temperaturen in der Produktion kommt seit 2019 eine neue Klimaanlage zum Einsatz: Statt durch elektrisch betriebene Kältekompressoren, die oft schädliche Gase anwenden, wird die Luft mit Wassernebel gekühlt. Mittlinger ist überzeugt, dass diese Schritte wichtig für einen fortschrittlichen, leistungsfähigen Betrieb sind: „Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil des Geschäftsmodells von Agrana Fruit.
Als Weltmarktführer ist es wichtig, Innovator und nicht Follower mit nachgeahmten Produkten zu sein.
Christoph Mittlinger
Operations Director Europe, Agrana Fruit
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