Dank Lego zum Logistikprofi auf Schienen
Vor mittlerweile 20 Jahren als Zwei-Personen-Unternehmen in Bruck an der Mur gegründet, zählt Innofreight inzwischen zu Europas Top-Adressen im Schienengüterverkehr. Was die Logistikprofis mit der weltbekannten Spielzeugmarke Lego verbindet, verrät uns CEO Manuela Iris Mayer.
Die aufgehende Sonne lässt den neu errichteten „Glaswürfel“ im Wirtschaftspark Bruck an der Mur in den Morgenstunden hell erstrahlen. Mittendrin im hochmodernen Gebäude: das Headquarter von Innofreight Solutions. Nur wenige hundert Meter entfernt führen Zugschienen vorbei. Wie passend, denn die Kernkompetenz des Steirer Unternehmens liegt bei den Logistiklösungen im Schienengüterverkehr. Ob beim Transport von Holz, Stahl oder Kohle – für die Logistikprofis läuft es seit 2002 wie auf Schienen. Was der Erfolg mit den seit 90 Jahren bei Kindern so beliebten kleinen Bausteinen zu tun hat, erklärt CEO Manuela Iris Mayer so: „Es ist wie beim Lego. Der Container wird vom Waggon abgehoben, geleert und wieder raufgestellt. Niemand kommt auf die Idee, den kompletten Zug zu heben. Man hebt den Aufbau und die Plattform voneinander ab. Das war damals unsere Grundidee“, sagt die 35-Jährige und ergänzt: „Wir haben unsere Aufbauten optimal ans Schienenprofil angepasst.“
Innofreights Leitspruch „von der Straße auf die Schiene“ passt gut zum nachhaltigen steirischen Image, wird die Steiermark doch aufgrund ihrer rund 850 Millionen Bäume gerne als grüne Lunge Österreichs bezeichnet. „Unser Ziel ist, dass der Schienengüterverkehr wettbewerbsfähig ist und die Straße aussticht. Die Schieneninfrastruktur muss ausgebaut sein, damit ganz viele Möglichkeiten bestehen, CO2 einzusparen“, sagt Mayer. Das Engagement des Unternehmens in diesen Bereichen wird beim Blick auf die Zahlen deutlich. Insgesamt 20.000 Innofreight-Aufbauten sind in 20 Ländern quer durch Europa im Umlauf. Gerade in Skandinavien, Polen, Tschechien und Deutschland sind die rollenden Transportprofis auf zahlreichen Strecken regelmäßig unterwegs.
2.000 InnoWaggons auf drei Spurbreiten
Egal, wo man in Europa auf Schiene ist, Innofreight hat den passenden Waggon dazu. Die komplette Flotte (in Summe sind es 2.000 „InnoWaggons“) ist dafür auf drei unterschiedliche Spurbreiten aufgeteilt. Über die Jahre hinweg wurde das Unternehmen für die geleistete Entwicklungsarbeit im Schienengüterverkehr mehrfach ausgezeichnet. Auf dem Erfolg ruht man sich aber keineswegs aus. Im Gegenteil: Wie Mayer bestätigt, wird im Hintergrund immer wieder an weiteren Innovationen getüftelt. „Wir sind ein Gesamtlogistikanbieter und haben inzwischen ein Portfolio, mit dem sich sehr viele Möglichkeiten ergeben. Unser nächster Schritt ist nun, die Auslastung zu erhöhen und auf die nächsten Güter, die wir in unser Portfolio aufnehmen können, einzugehen“, so Mayer, die selbst seit zehn Jahren ein fixer Bestandteil von Innofreight ist.
Einen weiteren Fokus legen Mayer und Co. auf die Digitalisierung. Konkret geht es darum, mitzutracken, wo sich der Waggon gerade befindet, wie hoch die aktuelle Beladung ist oder in welchem Zustand sich der Wagen befindet. „Es gibt noch einiges, wo die Digitalisierung noch nicht dort im Schienengüterverkehr angekommen ist, wo wir es uns eigentlich wünschen würden. Gerade der Beladezustand ist von großer Bedeutung. Denn jede Tonne, die man nicht mitnimmt, ist verlorener Raum“, weiß Mayer.
In den 20 Jahren seit Bestehen ist Innofreight von einem Zwei-Personen-Unternehmen auf ein 134 Angestellte umfassendes Team angewachsen. So soll das Wachstum auch weitergehen. Das ambitionierte Ziel: „Wir wollen die Nummer eins der Gesamtlogistikanbieter werden. Es soll künftig kein Weg an unserer Art und unseren Geschäftsmodellen vorbeiführen. Der Faktor Mobilität auf der Schiene muss zum Standard werden“, sagt Mayer, die sich laut eigenen Aussagen auch privat durch und durch im Projektgeschäft befindet. Wie uns die sympathische Steirerin verrät, ist ihr privates Projekt gerade die Renovierung eines 100 Jahre alten Wohnhauses. „Das ist ein Ausgleich für mich. Wir sind schon relativ weit, aber man findet immer wieder etwas“, lacht Mayer. Doch eines ist sicher: Wie bei Innofreight ist auch bei der Renovierung alles auf Schiene…_
Es soll künftig kein Weg an unseren Geschäftsmodellen vorbeiführen.
Manuela Iris Mayer
CEO, Innofreight Solutions
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