Hau(p)tsache nicht oberflächlich!
In einer gesunden Haut fühlt man sich wohl. In einem gesunden Unternehmen auch. Tamara Möstl, Geschäftsführerin von Fachinstitut für Hautgesundheit, kümmert sich um beides. Und setzt dabei auf Tiefgang und Ganzheitlichkeit. Und liebt Wandel.
Die Haut ist ein Verräter. Ihr kann man nichts vormachen. All unsere kleinen täglichen Sünden, unser Gemütszustand oder unsere Schlaf- und Lebensgewohnheiten werden durch sie sichtbar. Sie spiegelt unsere Gesundheit, aber auch unsere Einstellung zum Leben. Um sie fit zu halten, muss man in die Tiefe gehen: Schauen, was dahintersteckt, wenn Unregelmäßigkeiten auftauchen. „Wie in einem Unternehmen“, findet Tamara Möstl. Denn um langfristig Erfolg in beiden Bereichen zu erzielen, müsse man Dinge hinterfragen. Und natürlich auf eine tiefgründige und weitreichende Pflege setzen: Im Unternehmen zu Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern und in puncto Haut bis in die untersten Schichten. Im Interview erklärt Möstl, warum sie Veränderungen liebt und im Leben alles zum richtigen Zeitpunkt kommt. Wenn man es nur zulässt.
Sie feiern heuer das 35-jährige Jubiläum Ihres Unternehmens, wie lautet Ihre bisherige Bilanz?
MöstlMeine Eltern haben das Unternehmen gegründet und ich habe meinen Beruf von der damaligen Geschäftsführerin erlernt. Aus gesundheitlichen Gründen musste diese dann aussteigen, was für uns bedeutete, dass wir plötzlich auf uns alleine gestellt waren. Wir mussten also durch. Das war manchmal eine sehr harte Zeit. Seit 25 Jahren leite ich nun das Unternehmen und habe in dieser Zeit über 70 Lehrlinge ausgebildet! Viele haben sich selbstständig gemacht, das ist toll und bringt positive Bestätigung. Das Unternehmen hat sich seit der Gründung stark verändert: Damals stand vor allem die Fußpflege im Vordergrund, kosmetische Behandlungen waren noch nicht unser Hauptgeschäft. Unsere Firmenphilosophie hat sich erst in den letzten fünfzehn Jahren so richtig herauskristallisiert, als ich das Fernstudium der orthomolekularen Kosmetologie begonnen habe. Ich mache keine Symptombehandlungen mehr, sondern versuche, dass ich immer die Ursache des Hautproblems herausfinde. Dazu haben ich und meine Mitarbeiter sehr viele Ausbildungen gemacht.
Wie gehen Sie dabei vor?
MöstlGanzheitlich. Es gibt für jeden Hauttyp und jedes Hautproblem oder jeden Hautzustand eine andere Behandlung oder Pflege. Und dieser ganzheitliche Blick ist für das Hautbild von großer Bedeutung: Durch die Hautanalyse mittels Bioscan kann der gesamte Zellstoffwechsel im Körper gemessen werden und man sieht, wo sich der Körper nicht im Gleichgewicht befindet. Viele Probleme können neben einer individuellen Hautpflege zusätzlich durch eine Ernährungsumstellung und/oder eine Zufuhr von Mineralstoffen oder Spurenelementen behoben werden. Ich arbeite auch mit Spezialisten zusammen, wenn größere Probleme vorhanden sind. Das Berufsbild Kosmetiker wurde früher gerne mit „a bisserl schminken und massieren“ abgetan, aber in Wahrheit ist es viel mehr. Es umfasst so viele Bereiche und wenn man die Haut gut behandeln und pflegen möchte, muss man den ganzen Menschen sehen. Die Herausforderung ist, hinter die Kulissen zu blicken und zu erkennen, wo das Problem liegt. Und dann das Hautbild schön, gesund und natürlich zu halten. Manchen Leuten fehlt es oft am „kosmetischen“ Gespür, oder sie befinden sich in einer Lebensphase, in der man ihnen alles verkaufen könnte, weil es ihnen nicht gut geht. Hier ist es besonders wichtig, genau hinzusehen und -zuhören, gut zu beraten und ehrlich zu sein.
Wie gehen Sie mit Problemen in Ihrem Unternehmen um?
MöstlWir sind wie eine Perlenkette. Funktioniert eine Perle nicht, dann kann man sich die ganze Kette nicht umhängen. Wenn es Probleme gibt, spreche ich diese immer direkt an. In den meisten Fällen handelt es sich um Missverständnisse und hier ist es wichtig, diese sofort aus der Welt zu schaffen. Meine Mitarbeiter sollen mit Freude zur Arbeit kommen. Auch umgekehrt, wenn meine Mitarbeiter oder Kunden nicht zufrieden sind, ist es mir sehr wichtig, dass sie kommen und das Problem sofort ansprechen. Denn man lernt aus jeder Kritik.
Ich mache keine Symptombehandlungen mehr, sondern versuche, dass ich immer die Ursache des Hautproblems herausfinde.
Tamara Möstl
Geschäftsführerin von „Beauty & Wellness“
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