Es braucht mehr Interaktion

Aus der Gaming-Branche ist die virtuelle Realität längst nicht mehr wegzudenken. Auch in der Entertainment-Welt hält diese Technologie immer mehr Einzug. Doch wohin geht die Reise – stehen künftig auch bei Konferenzen und Tagungen nur noch Avatare auf der Bühne? Wir sprechen mit Manfred Hämmerle, Chef von Österreichs führendem Konferenz- und Seminaranbieter.

Ein Konzert, ein spannender Vortrag oder eine Komödie auf der Theaterbühne – Entertainment wird in Zukunft mehr als „nur“ reine Unterhaltung bedeuten. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es ein mächtiger Treiber für Achtsamkeit und Aktivismus und gilt damit auch als ein wichtiger Hebel für die Lösung der großen sozialen und planetaren Herausforderungen unserer Zeit. Unterhaltung kann die Menschen für die Bewältigung künftiger Aufgaben motivieren. Seichte und leichte Berieselung war gestern. Das Entertainment von morgen folgt neuen Leitfunktionen. Es fokussiert auf Orientierung, Motivierung – kurz gesagt auf das Zugänglichmachen einer besseren Zukunft. Das Entertainment bewegt sich immer mehr in Richtung Sinnhaftigkeit.

Einer, der über diese Entwicklung bestens Bescheid wissen muss, ist Manfred Hämmerle. Der Wiener ist Geschäftsführer des Instituts imh, führender Konferenz- und Seminaranbieter in Österreich. Intensiv recherchierte Premiumveranstaltungen mit Topvortragenden stehen bei dem Unternehmen, das inzwischen 20.000 Kund:innen zählt, an der Tagesordnung. „Die Besucher:innen verlangen immer mehr nach Teilnahme. Sie wollen mitmachen, mitdenken und mitdiskutieren. Das Prinzip ‚Ich trage vor, du hörst zu‘ ist inzwischen überholt. Teilnehmende möchten Teilhabende werden“, sagt Hämmerle im Interview mit uns.

Eintrag ins Guinness-Buch

Digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz und Augmented Reality eröffnen neue, real-digitale Möglichkeitsräume. Von virtuellen Stars bis zu metaversalen Spielewelten – die Entertainmentbereiche, die dabei entstehen, sind in Teilen schon Realität. Nicht umsonst standen Stars schon als Avatare auf der Bühne und finden Meetings und Veranstaltungen oft nur noch online statt. Auch dazu hat Hämmerle eine klare Meinung: „Es gibt einen hohen Aufholbedarf und Wunsch, wieder echte Menschen zu echten Gesprächen zu treffen. Onlineweiterbildungen haben sich aber etabliert und sind akzeptiert. Sie werden als gute Ergänzung empfunden, nicht jedoch als Ersatz für hautnahe Treffen und den persönlichen Gedankenaustausch.“ Seine Aussage wird durch die Tatsache untermauert, dass der Unternehmer selbst noch an zahlreichen Seminaren persönlich teilnimmt. „Zwei bis dreimal wöchentlich ist das sicher der Fall. Und das seit nunmehr 30 Jahren. Ich sollte ins Guinness-Buch der Rekorde als der Mensch mit dem besten Konferenz- und Seminarsitzfleisch“, lacht Hämmerle. Da werden sicher noch viele weitere Seminare folgen.

Die Menschen wollen mitmachen und mitdiskutieren.

Manfred Hämmerle Geschäftsführer, imh Institut

3 Fragen an …

01 Wie viel Zeit muss für ein gelungenes Seminar investiert werden?

Manfred Hämmerle: Für die Entwicklung eines neuen Seminars oder einer Fachkonferenz sind schon mal acht Wochen für Recherchen und Gespräche mit Referent:innen nötig.

02 Auf was wird man künftig bei Veranstaltungen/Seminaren nicht mehr verzichten können?

Manfred Hämmerle: Auf Interaktion und den nötigen Spannungsbogen – Inhalte müssen didaktisch klug aufbereitet sein. Die Menschen wollen nicht gelangweilt werden. Es dürfen auf keinen Fall Inhalte gebracht werden, die den Teilnehmer:innen schon aus dem Internet bekannt sind.

03 Welchen Vortrag werden Sie als Nächstes besuchen?

Manfred Hämmerle: Die Fachkonferenz „Energietage – Sustainability NOW“. Die Energiebranche meistert die Energiewende und hier wird gezeigt, wie das geht.

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