In diesem Pflegeheim übernimmt Roboter Pepper
Er misst gerade einmal 120 Zentimeter, ist aber trotzdem der große Star. Die Rede ist von Roboter Pepper, der sich im Altenheim in Wolfern um die Bewohner:innen kümmerte. Und zwar so gut, dass nun ein weiteres Modell des digitalen Mitarbeiters bestellt wurde.
„Hallo, mein Name ist Pepper und ich kann dir etwas Spannendes erzählen“, hörten die Bewohner:innen des Alten- und Pflegeheimes in Wolfern bei Steyr vergangenen Herbst des ßfteren von einem ganz besonderen Mitarbeiter. Dieser war zwar nur wenige Tage im Einsatz und gerade einmal 120 Zentimeter groß, hat aber einen mehr als bleibenden Eindruck hinterlassen. Bei Pepper handelt es sich um einen humanoiden Roboter, der die Pflegekräfte tatkräftig unterstützen soll. Eines seiner Hauptaufgabengebiete in diesem Heim war, Geschichten vorzulesen und mit den Senior:innen Lieder zu singen.Aktuell „jobbt“ der digitale Mitarbeiter wieder beim Jugendservice des Landes Oberösterreich. Dort hatte er schon zuvor die Besucher:innen begrüßt, informiert und auch den einen oder anderen Witz erzählt. Doch die Altenheimbewohner:innen müssen ihn nicht lange missen, denn der Roboter kommt schon bald wieder zu ihnen zurück. „Pepper ist extrem gut angekommen. Aus diesem Grund haben wir ein weiteres Modell bestellt. Wann genau dieses eintreffen wird, können wir aber noch nicht sagen“, heißt es auf Nachfrage im Büro von Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ßVP).
Mehr Zeit zum Betreuen der Menschen
Obwohl Pepper aus Kunststoff und Metall besteht, soll gerade er künftig für noch mehr Menschlichkeit in heimischen Alten- und Pflegeheimen sorgen. Denn der Roboter wird die Pflegekräfte nicht ersetzen, sondern soll ihnen mehr Zeit beim Betreuen der einzelnen Bewohner:innen verschaffen. Es ist geplant, dass Pepper als Roboterassistent auch viele administrative und therapeutische Aufgaben übernimmt. Das Ziel: mehr Lebens- und Arbeitsqualität in der Tagespflege für Mitarbeiter:innen und Patient:innen. Auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPß) weiß um die Problematik: „Es gibt Arbeitsabläufe, die für Mitarbeiter:innen in Pflegeheimen nicht motivierend sind. Sie hätten viel lieber mehr Zeit, um mit den Menschen zu arbeiten.“
Generell ist die aktuelle Situation mehr als alarmierend. Die demografische Entwicklung und die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt stellen sowohl Bund als auch Länder bei der Suche nach qualifiziertem Pflegepersonal vor große Herausforderungen. Bis zum Jahr 2030 werden in Oberösterreich rund 1.500 Vollzeit-Personaleinheiten (das entspricht 2.000 Menschen) zusätzlich benötigt. Noch bis Ende dieses Jahres möchte eine Allianz zwischen Städte- und Gemeindebund konkrete Maßnahmen zur Attraktivierung des Pflegeberufes umsetzen. Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer steckt sehr viel Energie in dieses Vorhaben. Er sagt ganz klar: „In Oberösterreich reden wir nicht nur, wir handeln. Wir werden fokussiert an diesen Fachkräfteprozess für die Pflege herangehen, eine konkrete Maßnahmenplanung vorlegen und noch in diesem Jahr mit den Umsetzungen beginnen.“
Der Pfleger auf drei Rollen kann aber noch viel mehr als nur Geschichten vorlesen und Lieder singen. So ist es beim immer gut gelaunten Roboter möglich, auf einem an ihm befestigten Bildschirm unter anderem ein Quiz oder Memory zu spielen. Pepper war schon bei mehreren Messen und Veranstaltungen zum Thema Digitalisierung unterwegs. Die Künstliche Intelligenz ist darauf programmiert, sich an Emotionen, Gestiken und Mimik anzupassen und darauf zu reagieren.
Derzeit ist der Roboter mit dem kindlichen Aussehen vorwiegend für die Jugendlichen im Einsatz. Doch schon bald wird sein Kollege im Altenheim in Wolfern ein Comeback feiern und bei den Senior:innen für große Augen sorgen._
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