Wenn am 9. April 2017 der Startschuss zum 16. Linz Marathon fällt, findet ein Laufevent der Sonderklasse mit einem neuen sportlichen Hauptsponsor, der Oberbank, zusammen. Das freut mit Franz Gasselsberger einen ganz besonders, scheint der Oberbank-Generaldirektor und passionierte Marathonläufer in dieser Hinsicht doch am Ziel angekommen zu sein. Der Bankensektor weist dabei viele Parallelen zum Sport auf.
Seit 2003 ist die Oberbank Partner des Linz Donau Marathons, ab 2017 wird sie erstmals nach 14 Jahren Hauptsponsor. „Es war immer unser Ziel, Hauptsponsor zu werden. Man muss sich mit dem Marathon hundertprozentig identifizieren und das tue ich, ich war ja auch selber fast immer am Start“, erklärt Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger.
Attraktive Kosten-Nutzen-Relation
Das Auftreten als Sponsor rechne sich sowohl finanziell als auch vom Prestigegedanken her. „Im Vergleich zum Fußball- oder Tennissponsoring ist dieses Investment vergleichsweise gering, aber von der Kosten-Nutzen-Relation umso attraktiver“, so Gasselsberger. Untermauert wird das vom Fakt, dass der Linz Marathon zum sympathischsten Laufevent Österreichs gekürt wurde. Auch wenn der Marathon bisher eine Erfolgsgeschichte war, will man natürlich eigene, neue Ideen einbringen: „Wir werden dem Marathon unseren Stempel aufdrücken, wobei sich vom Grundkonzept her nichts ändern wird.“ Mit der Oberbank als Sponsor scheint eine perfekte Symbiose gefunden, weist doch der Bankensektor zahlreiche Parallelen zum Sport auf. Denn da wie dort hat man harte Konkurrenz und will gewinnen. Der Wettbewerb wird immer härter. Früher wäre es etwa undenkbar gewesen, 100 Meter unter zehn Sekunden zu laufen, heute ist die Grenze längst durchbrochen. Ebenso im Marathon, in dem der Weltrekord sukzessive nach unten verbessert wird. Was also heute funktioniert, kann morgen überholt sein. In diesem Kontext drängt sich die Frage der Wettbewerbsfähigkeit auf. Was unterscheidet die Oberbank von anderen, um – bleibt man der Sportmetapher treu – „gewinnen“ zu können? „Früher hat eine günstige Kosten- und Risikostruktur und gutes Kreditwachstum genügt, um am Markt erfolgreich zu sein. Heute ist das Bankgeschäft komplexer, nehmen wir die Digitalisierung als Beispiel. Diese führt oft zum Verlust liebgewonnener Werte und Modelle. Aber wir erleben auch das Gegenteil, nämlich, dass viele Kunden deshalb zu uns kommen, weil wir die persönliche Beratung noch bieten. Für uns ist die Digitalisierung und der Vertrieb über die Filialen kein Widerspruch, sondern eine sich ergänzende Vertriebsschiene. Das ist kein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-als-Auch.“
Angriff ist die beste Verteidigung
Man dürfe also dem digitalen Wandel und der zunehmenden Komplexität nicht bloß zusehen, sondern müsse aktiv daran partizipieren, jedoch den individuellen Kontakt nicht vernachlässigen. Das gehe nur mit ausgezeichneten Mitarbeitern: „Entscheidend ist die Beratungs- und Betreuungsqualität, das ist unser Hauptdifferenzierungsfaktor. Der Cocktail aus Kundennähe, Mitarbeiterengagement und schneller Anpassungsfähigkeit macht den Erfolg aus. Das kostet natürlich Kraft. Da brauchen wir den Sport und den Marathon als Kompensationsgefäß, um uns Energie zurückholen und Kraft zu tanken“, so Gasselsberger. Die benötigt man in einer noch nicht gänzlich überstandenen Finanzkrise auch. Wobei die Oberbank in diesem Zusammenhang den Weg in die „Offensive“ sucht. Während viele Banken aufgrund der anhaltenden Krise in punkto Eigenkapital in die „Defensive“ gedrängt sind und mit staatlichen Krediten vom Steuerzahler unterstützt werden, gab die Oberbank im November letzten Jahres eine Erhöhung des Grundkapitals von etwa 97 Millionen auf 106 Millionen Euro bekannt. Dies sei Teil eines Wachstumsplans bis 2020: „Wir haben uns in den letzten Jahren die unternehmerische Freiheit erarbeitet, offensiv agieren zu können. Die Kapitalerhöhung hilft uns dabei, diese Wachstumspläne zu unterstützen.“ Eine weitere Parallele zum Sport ist die Investition in sich selbst, um sich weiterentwickeln zu können. Hier will die Oberbank mit der Investition von 67 Millionen Euro in eine neue Bankzentrale mit 12.000 Quadratmetern den nächsten Schritt setzen. Auch deshalb eine mutige Entscheidung, muss man doch eine knapp 70 Millionen Euro Investition in Zeiten einer anhaltenden Rezessionsphase begründen. Gasselsberger sieht dabei jedoch keinen Widerspruch, denn die Investition an der Donaulände sei nicht nur ein Spiegelbild der Entwicklung der Bank, mit der Zusammenlegung von mehreren Linzer Standorten könne man auch Synergien heben, Wege sparen und Ineffizienzen beseitigen. Nicht zuletzt sei es eine Investition, die die Bank als Ganzes enger zusammenrücken lässt: „Es werden an diesem Standort ab Mitte 2017 rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sein, das ist die Hälfte der gesamten Oberbank-Belegschaft. Damit rückt die Oberbank-Familie noch näher zusammen. Das sind gute Gründe, die sich sowohl mit weichen Argumenten als auch mit Zahlen gut belegen und argumentieren lassen.“_
Gedanken
Mein Berufswunsch als Kind war_ Landwirt
Laufen bedeutet für mich_ Ausgleich
Die Oberbank steht für mich für_ Kontinuität, Stabilität, Berechenbarkeit
Das will ich noch lernen_ den richtigen Umgang mit meinem Enkel
Das wollte ich schon immer los werden_ Ärger und Sorgen
Das habe ich in meiner Zeit als Generaldirektor bisher gelernt_ Anpassungsfähigkeit