Wir LECHzen nach Sommer!
Lech im Winter? Ja, klar, das ist wie Butter am Brot, gehört einfach zusammen. Wer’s aber gern mal überraschender möchte (ein bisschen frische Kresse auf’s Brot sozusagen), der sollte Lech mal im Sommer erleben. Warum? Das fragen wir Familie Schuster, leidenschaftliche Gastgeber in dritter Generation im Hotel Schranz. In erhöhter Lage über den Dächern von Lech, haben sie hier ein ruhiges Urlaubsdomizil geschaffen, das im Winter wie im Sommer durch die direkte Anbindung an Pisten und Wanderwege Ausgangspunkt für Ski-, Wander- und Bikeurlaube ist.
Emmi winkt aufgeregt mit ihren kleinen Armen. „Die Gäst‘ sind da, die Gäst’ sind wieder da!“, ruft sie, als wäre gerade das Christkind um die Ecke gebogen. Dabei sind es die ersten Urlauber nach vielen, vielen Monaten, die nun endlich wieder ankommen. Im Hotel Schranz in Lech. Emmi hat sie vermisst. Sehr sogar. Und nicht nur sie, die ganze Familie ist froh, endlich wieder das tun zu können, wofür sie alle brennen: Gastgeber zu sein. Und zwar alle – sogar Emmi bemüht sich mit ihren fünf Jahren schon darum, dass sich alle wohl bei ihnen im Haus fühlen. Vielleicht ist es das, was einen Familienbetrieb ausmacht, die ganze Familie ist am Werk. „Jeder ist für seinen Bereich verantwortlich, wir leben im Betrieb mit unseren Gästen, wir wohnen mittendrin, sieben Tage die Woche“, erklärt Christine Schuster, die von allen Christl genannt wird. Ihre Tochter Steffi (Mama von Emmi übrigens) nickt zustimmend: „Das ist schon was anderes als ein Job von acht bis fünf mit freiem Wochenende – es muss viel Herz drinstecken, sonst würde man das nicht machen.“
Das Gastgeber-Gen
Auch ihr Bruder Christoph „macht das“, und auf die Frage, was das Schöne daran sei, antwortet er: „Wenn Gäste bei uns ein Zuhause auf Zeit finden und sich rundum wohlfühlen. Ich möchte ihnen die wunderbare Berglandschaft rund um Lech mit all seinen Möglichkeiten näherbringen. Es ist schön, mit seinen Bemühungen glückliche und zufriedene Gäste zu sehen.“ Wie das gelingt mit der Zufriedenheit? „Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten“, sagt Steffi. Das beginne schon beim Begrüßen. Denn darin unterscheide sich ein kleines familiengeführtes Hotel von einem anderen: „Ich merke das selbst auch gleich, ob ich in einem Hotel mit einer 0815-Begrüßung empfangen werde, oder ob sich jemand wirklich für mich als Gast interessiert.“ Und das bedeute, Christl weiter, „dass wir eben schon nach zwei Tagen wissen, wie der Gast seinen Kaffee trinkt, was genau er braucht, um sich wohlzufühlen.“ Steffi nickt. „Bei uns bist du eben nicht der 100. Gast, der bei der Tür reinspaziert.“
Ihr Vater Klaus steht plötzlich auf. Und schenkt uns allen Wasser ein (obwohl er eigentlich bei uns in der Redaktion Gast ist). Er schmunzelt. „Das hab ich so in mir, das kann ich nicht abstellen.“ Das Besondere am Hotel Schranz sei für ihn zum Einen die Lage: „Wir sind auf der Südseite, mit Blick auf’s Dorf, in fünf Minuten bist du zu Fuß im Zentrum. Im Winter kannst du mit den Ski direkt vom Hotel losfahren, im Sommer entweder mit dem Mountainbike oder natürlich zu Fuß.“ Der Blick runter ins Dorf sei vor allem abends, wenn alles beleuchtet ist, ein Traum. Und morgens, wenn im Tal noch der Schatten ist, kommt auf der Terrasse schon die Sonne um die Ecke. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt seine Frau Christl. Für sie war immer klar, das Haus von ihren Eltern zu übernehmen. Aus einer kleinen Frühstückspension wurde nun ein Viersterne-Hotel. Investieren müsse man ständig, erklärt Klaus. „Es gibt kaum ein Jahr ohne Umbau.“ Die Coronazeit haben sie genützt, um die Digitalisierung und das Marketing voranzutreiben und das Hotel weiter zu optimieren.
Genießen – mit allen Sinnen
Neues gibt’s ab diesem Sommer aber nicht nur beim Haus selbst, sondern auch bei den Angeboten: Ab sofort stehen den Gästen KTM E-Bikes zum Verleih zur Verfügung und wer möchte, kann nun nicht nur das Frühstück und nachmittags Kuchen im Hotel genießen, sondern auch das Abendessen. „Wir möchten unseren Gästen jetzt auch kulinarisch ein Rundum-Paket anbieten. In unseren gemütlichen Stuben mit romantischem Blick auf das beleuchtete Dorf oder in unserer Kaminlounge mit Barbereich können unsere Gäste nun den Tag mit einem genussvollen Abendessen ausklingen lassen“, erzählt Christoph, der sich als Diplomsommelier auch für den Weingenuss verantwortlich fühlt.
Generationenwechsel
Der Generationenwechsel steht nun bevor. Worauf kommt es eigentlich an, damit dieser auch gut gelingt? „Gegenseitige Wertschätzung, Vertrauen und zukunftsorientiertes Denken“, antwortet Christoph. Sein Vater stimmt ihm zu und ergänzt: „Es ist wichtig, dass die Kinder sich mit dem Betrieb identifizieren können, dass sie ihren eigenen Gestaltungsfreiraum haben und damit auch die Möglichkeit, etwas anders zu machen. Sie müssen ihren eigenen Weg finden und ihre eigene Authentizität leben.“ Wie wichtig der familiäre Zusammenhalt ist, haben sie vor allem während der Coronazeit gespürt. „Wegen dieses Zusammenhalts und des gegenseitigen Zuspruchs und Mutmachens, haben wir die Krise gut überstanden. Und es hat uns gezeigt, dass wir uns in Krisenzeiten aufeinander verlassen können“, sagt Christoph.
Weil Jammern einfach nicht ihr Ding ist, sehen sie lieber die Chance in der Krise. „Der Slogan von Lech ‚Mehr Raum und mehr Zeit‘ ist passender denn je“, ist Christoph überzeugt. Auch im Hotel Schranz will man den Fokus noch mehr auf Qualität und Nachhaltigkeit legen. „Wir wollen das Bewusstsein und die Wertschätzung für die Schönheit der Natur, die Freiheit und den unglaublichen Luxus, das alles genießen zu dürfen, unseren Gästen weitergeben“, sagt Christoph. Gerade in dieser ruhigen und entschleunigten Zeit hätten sie das selbst wieder sehr schätzen gelernt. Für die Zukunft sollte Lech als Region die Chance ergreifen, eine Destination mit qualitätsvollem Tourismus zu bleiben, in der mit großer Wertschätzung mit der Natur umgegangen wird, wo Qualität vor Quantität steht und wo der Gast einen echten, lebendigen Ort vorfindet.
Frühlingsgefühle im Sommer
Und zwar nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer. „Viele wissen gar nicht, wie schön es hier im Sommer ist“, sagt Steffi. Und Christls Augen fangen an zu leuchten, wenn sie über den Sommer in Lech erzählt: „Hier ist es so bunt, das saftige Grün der Wiesen, die vielen färbigen Almblumen!“ Die Wintergäste seien überwältigt, wie anders die Landschaft hier im Sommer ist. Die steilen Hänge, die imposanten Berge, Hügel und Wiesen ohne Schnee zu betrachten, sei ein ganz besonderes Erlebnis. Außerdem könne man im Sommer Gebiete erreichen, wo man im Winter gar nicht hinkommt. Klaus schwärmt vor allem von den vielen schönen Seen: „Es ist ein Naturerlebnis!“ Lech im Sommer sei ein Geheimtipp für Naturliebhaber und biete die perfekte Möglichkeit, das gesamte Repertoire an Aktivitäten in den Bergen an einem Ort erleben zu dürfen.
Und vielleicht das Beste: Selbst an heißen Sommertagen bringt spätestens die Nacht eine angenehm frische Abkühlung hier in Lech. Da weht immer ein kleines „Lüftele“, sagt Christl. Frühlingsgefühle im Sommer könnte man das nennen. Oder einfach: Einen Sommer wie Emmi erleben – die wartet eh schon wieder vor dem Hauseingang auf ihre nächsten Gäste._
# Gedanken
5 Dinge, die man in Lech im Sommer unbedingt erleben muss_
KlausKlettern, im Körbersee schwimmen, eine Sonnenaufgangstour machen, Kulinarik und Wein genießen, auf einer Hütte einkehren und Käse essen, ein Glas frische Milch trinken, bis Zürs wandern, in der Almwiese liegen… okay, das sind mehr als fünf, aber da gäbe es noch viele, viele mehr.
Ein Klischee über Lech, das gar nicht stimmt_
ChristlLech wird immer als Luxusdorf dargestellt. Aber es ist einfach ein gemütlicher Ort, wo man seinen Urlaub genießen kann. Egal, ob du der König der Niederlande bist oder wer auch immer. Hier wird niemand belästigt, jeder wird in Ruhe gelassen. Und jeder gönnt dem anderen seinen Urlaub.
Das beste Souvenir, das man sich aus Lech mitnehmen kann_
Christlder Eindruck der Berge, die Gelassenheit, die Gemütlichkeit, die Freiheit, die Weite.
Lech im Sommer_
ChristophMix & Match – Bergerlebnis mit allen Sinnen
ChristlBunt und vielfältig, überall saftiges Grün und nachts kannst du sogar nach den heißesten Sommertagen herrlich gut schlafen.
KlausDer richtige Ort zum Chillen – hier ist es nicht zu heiß und du kannst die Natur intensiv erleben. Und zwar in all ihren Varianten, kaum biegst du um’s Eck, schaut es schon wieder ganz anders aus. Am meisten mag ich die vielen schönen Plätze an den Seen und es gibt hier ein wunderschönes Waldbad.
3 Wörter im Vorarlberger Dialekt, die kaum jemand versteht_
ChristophTschoapa = Jacke, Kuapflatter = Kuhflade, Wätterdätsch = Alpensalamander
Für diesen Film könnte Lech die perfekte Filmkulisse sein_
ChristophJames Bond.
Diese Gäste sind uns in Erinnerung geblieben_
ChristlGanz viele! Man sagt ja immer, jeder kriegt die Gäste, die er verdient hat. Wir haben so viele liebenswerte Gäste. Meist wissen wir gar nicht, was sie beruflich machen, weil das gar nicht so wichtig ist, es zählt der Mensch.
#Weitere Artikel
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Anja, wohin geht die Reise?
Slow Travel; nachhaltiger Tourismus, der gute Beziehungen zwischen Gästen, Gastgeber:innen, Mitarbeiter:innen, Lieferant:innen und der Umwelt fördert; sowie digitales Arbeiten an unterschiedlichsten Orten der Welt. Das alles sind Trends, die Reiseexpertin Anja Fischer für die Zukunft sieht.
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Reisetagebuch von Anja Fischer – Im Baumhotel My Arbor.
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Durchatmen und aufatmen. Atmung kann vieles. Uns am Leben erhalten, zum Beispiel. Stress reduzieren, Krankheiten vorbeugen, unser Bewusstsein schärfen. Wir haben fünf Adressen entdeckt, wo wir das Atmen so richtig trainieren und zelebrieren können. Weil die Luft hier so wunderbar rein ist. Und weil hier die Natur ein wertgeschätzter Stammgast ist.
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