Stromausfall, na und?
Das Österreichische Siedlungswerk (ÖSW) weiß um den wichtigen Beitrag, den die Immobilienbranche zum Umweltschutz leisten kann. Der größte gemeinnützige Wohnbaukonzern des Landes beschreitet daher neue Wege und möchte eine Vorreiterrolle in puncto Nachhaltigkeit einnehmen. Unterstützt wird das Vorhaben von Walter Kreisel, dessen Unternehmen Neoom aus der Konzernzentrale des Wohnbauträgers ein erstes Nachhaltigkeits-Leuchtturmprojekt für das ÖSW gemacht hat.
„Dem Baugewerbe und Immobiliensektor kommt auch mit Blick auf die Umweltleistung von Gebäuden und ihrer Infrastruktur eine wichtige Rolle zu. Dabei muss der gesamte Lebenszyklus von der Entwicklung über die Realisierung bis hin zur Bewirtschaftung und Instandhaltung betrachtet werden“, erklärt Wolfgang Wahlmüller, stellvertretender Generaldirektor der ÖSW. „Die Zukunft des Energiemanagements unserer Gebäude liegt in den Bereichen Energieerzeugung, -speicherung und -verwendung unter besonderer Berücksichtigung der steigenden Nachfrage nach E-Mobilität durch unsere Kunden“, so Wahlmüller.
Mit diesen Anforderungen ist man schließlich an Neoom herangetreten. „Uns hat die Vorreiterrolle vom Österreichischen Siedlungswerk begeistert. Es ist eigentlich unüblich, dass ausgerechnet ein gemeinnütziger Wohnbauträger, der günstige und leistbare Mietwohnungen entwickelt, Innovationen vorantreibt. Das Engagement vom ÖSW ist vorbildlich, deshalb haben wir nicht lange gezögert, die Herausforderung für die Modernisierung der Konzernzentrale anzunehmen“, so Neoom-CEO Walter Kreisel.
Der Systemgedanke einer Immobilie
Die Anforderungen waren klar: Der tägliche Stromverbrauch des Gebäudes im 8. Wiener Gemeindebezirk soll durch eine Photovoltaikanlage vor Ort gedeckt werden, um den CO2-Ausstoß des Objektes nachhaltig zu reduzieren. Das Team von Neoom machte sich an die Planung und entwickelte ein ganzheitliches Konzept. „Um ein Projekt dieser Größenordnung umzusetzen, muss man sich intensiv mit dem Systemgedanken eines Gebäudes auseinandersetzen“, so Kreisel. Und das Ergebnis des ausführlichen Gedankenprozesses ist beachtlich: Die Kombination aus einer 100-Kilowatt-Peak-Photovoltaikanlage und einem 240-Kilowattstunden-Stromspeicher sichert den kompletten Energiebedarf der ÖSW-Konzernzentrale. Der Stromspeicher erfüllt dabei gleich mehrere Aufgaben: Einerseits entlastet er das Stromnetz, weil er die Stromspitzen während besonders hoher Belastungszeiten abfangen kann, und andererseits maximiert er den Eigenverbrauch der PV-Anlage, da der erzeugte Strom in Phasen der Überproduktion nicht in das Stromnetz eingespeist werden muss – die Energieversorgung kommt stets aus dem hauseigenen Batteriespeicher. Deshalb muss man sich am Sitz des ÖSW keine Sorgen mehr um ein mögliches Blackout machen. Durch den Batteriespeicher ist eine Dezentralisierung gelungen, denn er liefert sogar Strom, falls das Netz ausfallen sollte. Wie wichtig das sein kann, weiß Thomas Walka, Geschäftsführer des Tochterunternehmens Immo 360 Grad, der das Projekt mit seinem Team um Michael Mikowitsch federführend begleitet hat: „Ich habe das einmal vor gut 20 Jahren erlebt.
„Um ein Projekt dieser Größenordnung umzusetzen, muss man sich intensiv mit dem Systemgedanken eines Gebäudes auseinandersetzen.“
Walter Kreisel
CEO, Neoom
Da gab es im 8. Bezirk in Wien ein absolutes Blackout und da konnte man einmal erleben, was es bedeutet, wenn nichts mehr geht.“ Um den ganzheitlichen Ansatz des Systemgedankens auch zu Ende zu führen, wurden von neoom außerdem drei Wallboxen in der Garage installiert, über die Elektroautos mit sauberem Strom vom Dach geladen werden können. Dabei macht es keinen Unterschied, wie viele Autos gleichzeitig geladen werden – das integrierte Lastenmanagement der Wallboxen regelt den Strom automatisch.
Künstliche Intelligenz übernimmt Steuerung
Ein hoher Automatisierungsgrad sollte auch für das gesamte System sichergestellt werden. Daher wurde die Energiemanagement-Plattform Ntuity installiert, die als Herzstück der Anlage fungiert. Sie steuert und analysiert den Energiefluss von den PV-Modulen zum Stromspeicher und den Ladestationen mittels Künstlicher Intelligenz. Das vorausschauende Energiemanagement sorgt damit neben der Reduzierung von Wartungs- und Energiekosten auch für die Erhöhung der Betriebssicherheit. Mit Ntuity wurde zudem bereits der Grundstein für weitere Projekte beim Österreichischen Siedlungswerk gelegt, denn die Plattform kann beliebig viele Standorte vernetzen und den unterschiedlichen Abnehmern Strom in der richtigen Menge liefern. „Ich möchte mich beim ÖSW für die gute Zusammenarbeit und den Unternehmergeist bedanken. Das ÖSW will den Wandel zu einer nachhaltigen Zukunft wirklich aktiv mitgestalten und unterstützt damit auch unsere Mission. Ich freue mich schon auf weitere gemeinsame Projekte“, so Kreisel._
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