Eine Frage der Einstellung
Wie man sein Team auf schwierige Spiele einstimmt, hat Erich Steinreiber bei seiner Leidenschaft gelernt: Als „10er“ hatte er am Fußballplatz jahrelang die Rolle des Spielmachers inne, bevor er als Trainer zum Taktikfuchs und Motivator herangereift ist. Was er im Sport als Halbprofi gemacht hat, macht er mittlerweile im Beruf als Vollprofi: Der CEO von ISS ßsterreich übernimmt gerne die Verantwortung und führt seine Mannschaft durch brenzlige Situationen.
„Es läuft nicht immer alles wie geplant. Hin und wieder muss die Strategie eben dem Spielverlauf angepasst werden“, erklärt Erich Steinreiber. In dem Moment spricht er aber nicht über Fußball. Die Rede ist von der Coronakrise “ und die hat den Spielverlauf auf den Kopf gestellt: In manchen Bereichen hat es den Facility-Management-Dienstleister stark getroffen. „Am Flughafen in Wien beschäftigen wir normalerweise rund 500 Mitarbeiter. Dort hat es uns massiv erwischt. Von heute auf morgen gab es keinen Bedarf mehr an Personal. Dafür waren wir aufgrund der hohen Hygienestandards im Gesundheitswesen geforderter denn je.“ Für Steinreiber lautet die Taktik: mit Weitblick und Besonnenheit durch die Krise. „Man kommt immer wieder in schwierige Situationen. Natürlich ist Covid-19 eine ganz besondere Herausforderung. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir gestärkt daraus hervorgehen werden. Wir müssen Dinge jetzt einfach neu denken.“
Vom Sportplatz in die Managementebene
Wenn es darum geht, strategisch zu denken, profitiert der charismatische Geschäftsführer von seinen Erfahrungen am Fußballplatz. In seine Leidenschaft wurde er mehr oder weniger hineingeboren: „In meiner kleinen 1.500-Einwohner-Ortschaft in Niederösterreich gab es abseits vom Fußball nicht viele Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten.“ Das wollte der junge Erich Steinreiber aber auch gar nicht. Er war sofort fasziniert vom runden Leder: „Obwohl unsere Ortschaft so klein ist, waren bei jedem Match um die 500 Zuschauer am Sportplatz. Das war jedes Mal eine richtige Party.“ Und so ist es auch die Faszination Fußball, die Steinreiber zu seinem heutigen Arbeitgeber führt. Sein sportliches Talent bringt ihn bis in die Niederösterreichische Landesliga, wo sich 1983 seine Wege mit dem ebenfalls fußballbegeisterten Gerhard Marischka kreuzen. Marischka ist zu dem Zeitpunkt der Geschäftsführer von ISS ßsterreich, damals noch unter dem Namen ISS Marischka bekannt. Er bietet Steinreiber parallel zu seiner Sportlerkarriere einen Job als Objektleiter der UNO City in Wien an und entwickelt sich fortan zum Mentor. „Gerhard Marischka und mich verbindet nicht nur eine Leidenschaft, uns verbindet mittlerweile eine jahrelange Freundschaft“, erzählt Steinreiber. In seiner Karriere bis zum CEO absolviert er sämtliche Managementebenen des internationalen Konzerns. „Irgendwann habe ich das Fußballspielen in der Landesliga aufgegeben, weil es zeitlich einfach nicht mehr mit der Arbeit zu vereinbaren war. Ganz bleiben lassen wollte ich den Sport aber trotzdem nicht und so bin ich zu meinem Heimatverein zurückgekehrt, wo ich noch einige Jahre als Spielertrainer in einer unteren Spielklasse aktiv war.“ Bereits drei Jahre nach seinem Einstieg bei ISS ßsterreich fungiert Steinreiber als Abteilungsleiter für die Region Ost. Ab 1999 ist er fünf Jahre lang als Regionalleiter für Wien, Niederösterreich und das Burgenland tätig, bevor er 2004 schließlich zum Chief Operation Officer für ßsterreich befördert wird. „Ich liebe den Teamspirit im Fußball, aber irgendwann habe ich bemerkt, dass ich aufgrund meiner beruflichen Auslastung eigentlich kein Mehrwert mehr für die Mannschaft bin. Auch wenn es schmerzlich war, habe ich mich dazu entschieden, mich als Aktiver zurückzuziehen. In einem Team gibt es einfach keinen Platz für Selbstempfindlichkeiten und Egoismus. Das gilt sowohl im Sport als auch im Geschäftsleben.“ Seither verfolgt er den Fußball nur noch vor dem Fernseher oder am Sportplatz.
In einem Team gibt es keinen Platz für Selbstempfindlichkeiten und Egoismus.
Erich Steinreiber
CEO, ISS ßsterreich
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