Page 51 - Demo
P. 51
51die Leserinnen und Leser f%u00fcr sich selbst entwickeln k%u00f6nnen. Passend dazu ist Ines selbst das beste Beispiel. Denn auch ihr Buch entsteht mit KI-Unterst%u00fctzung. %u201eFakt ist, dass ich vermutlich nie ein Buch in dieser Qualit%u00e4t h%u00e4tte schreiben k%u00f6nnen, schlie%u00dflich bin ich keine Schriftstellerin%u201c, r%u00e4umt sie ein. Aber jetzt stehe ihr ein Tool zur Verf%u00fcgung, das sie dazu bef%u00e4higt.Back to the futureAuch simplere Alltagsdinge w%u00fcrde sie hier und da gerne mal outsourcen: Stellt man sich KI als menschliche Assistentin vor, w%u00fcrde Ines ihr beim Shooting sofort die organisatorischen Aufgaben %u00fcberlassen, etwa Getr%u00e4nke bringen oder Sets aufbauen. Die eigentliche kreative Arbeit %u2013 die Interaktion mit den Models, das Einfangen des perfekten Moments %u2013 beh%u00e4lt sie lieber selbst in der Hand. In der Realit%u00e4t nutzt sie die Technologie haupts%u00e4chlich in der Vor- und Nachbearbeitung.AI-Fusion etwa ist eine Hybridform, bei der echte, von ihr fotografferte Menschen mit KI-generierten Hintergr%u00fcnden oder Elementen kombiniert werden. %u201eDamit lassen sich pl%u00f6tzlich Dinge umsetzen, die vorher nie denkbar waren.%u201c Ein Schl%u00fcsselerlebnis hatte sie bei einem Shooting im Wald. %u201eDie Idee war, diese mystische Stimmung mit den Sonnenstrahlen durch die B%u00e4ume einzufangen, und ich dachte mir: Das wirst du niemals so abliefern k%u00f6nnen.%u201c Doch mit Hilfe der AI-Fusion gelang ihr genau das. %u201eMit konventionellen Mitteln %u2026%u00a0keine Chance!%u201cTrotz all der sp%u00fcrbaren Begeisterung f%u00fcr die neuen M%u00f6glichkeiten bleibt Ines der gro%u00dfen Unbekannten gegen%u00fcber nicht unkritisch. Komplett KI-generierte Personen kommen f%u00fcr sie in ihrer Arbeit nicht in Frage. %u201eAllein schon, weil wir uns auf diesem Neuland auch in rechtlichen Grauzonen bewegen.%u201c F%u00fcr sie ist und bleibt KI ein Werkzeug zur Erweiterung ihrer Kreativit%u00e4t und Kompetenz. Und nicht deren Ersatz._#Gedankensprung ...Mein Stil in drei Worten_emotional, clean, menschlichFotografie ohne Emotion ist_nichts f%u00fcr mich.Das gef%u00e4hrlichste Missverst%u00e4ndnis %u00fcber KI ist_dass sie vermenschlicht wird.Technik nervt mich, wenn_sie nicht funktioniert.In meinem Buch_wird es um den echten menschlichen Zugang gehen.Das sch%u00f6nste Kompliment zu einem Foto mit AI-Fusion war_dass es voller Emotionen sei. Also genau das, was viele der K%u00fcnstlichen Intelligenz absprechen.nicht.%u201c Denn auch wenn sie heute mit AI-Fusion experimentiert, sind ihre Shootings mit echten Menschen der Kern ihrer Arbeit. Ob Portr%u00e4ts, Corporate-Auftr%u00e4ge oder Business-Shootings: Ines fotograffert Menschen und Geschichten, die im echten Leben stattffnden und nutzt die KI nur, um kreative R%u00e4ume zu %u00f6ffinen. %u201eIm Mittelpunkt bleibt f%u00fcr mich immer der Mensch %u2013 mit seiner Geschichte, seiner Pers%u00f6nlichkeit und seinen Emotionen.%u201cUnd doch war sie beim ersten Kontakt mit der neuen Technologie %u00fcberw%u00e4ltigt. %u201eDer Gedanke, was das f%u00fcr meine Arbeit bedeuten k%u00f6nnte, traf mich mit voller Wucht%u2026 und pl%u00f6tzlich war alles anders.%u201c Martin D%u00f6rsch, ein Freund und der Co-Autor ihres Buches, der sich als Vorreiter fr%u00fch mit dieser gro%u00dfen Ver%u00e4nderung befasste, warnte sie vor einigen Jahren: %u201eAlles, was du in dieser Welt und dieser Gesellschaft noch machen willst, mach es besser jetzt.%u201c %u2013 %u201eAls ich zum ersten Mal mit KI in Ber%u00fchrung kam, war das ein Schock. F%u00fcr einen Moment hatte ich das Gef%u00fchl, dass alles, was ich mir aufgebaut habe, pl%u00f6tzlich vorbei sei k%u00f6nnte. Aber dann habe ich gemerkt: Genau jetzt entscheidet sich, wie ich damit umgehe. Ich konnte mich wegdrehen und hoffen, dass der Sturm an mir vorbeizieht %u2013 oder ich konnte hinschauen, neugierig werden und Schritt f%u00fcr Schritt lernen. Ich habe mich f%u00fcrs Hinschauen entschieden. Und das war der Beginn von etwas Neuem.%u201cMut beginnt au%u00dferhalb der KomfortzoneWas als Notwendigkeit begann, entwickelte sich schnell zur Faszination. Heute nimmt die KI rund zwei Drittel ihrer berufflichen T%u00e4tigkeit ein %u2013 in Form von KI-unterst%u00fctzten Fotoprojekten, Workshops zum Einsatz in der Kreativarbeit oder Vortr%u00e4gen. Und in Form ihres Buches, mit dem sie versucht, ihren Leserinnen und Lesern Werkzeuge an die Hand zu geben, damit diese ihren eigenen Weg im Umgang mit der KI ffnden. %u201eDarin geht es nicht nur um Fotograffe, sondern auch um die Metaebene: Wie k%u00f6nnen wir Menschen uns anpassen?%u201c Daf%u00fcr haben sie und Martin D%u00f6rsch mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen %u2013 etwa Recht, Ethik und der Kreativwirtschaft %u2013 gesprochen. %u201eWir wollen sowohl inspirieren als auch aufkl%u00e4ren und eine kritische Debatte ansto%u00dfen.%u201c Au%u00dferdem enthalte das Buch ein %u201eVokabelheft%u201c mit KI-Grundbegriffien sowie praktische Workfflows, BuchtippINES THOMSEN & MARTIN D%u00d6RSCHKI-Mindset f%u00fcr deine FotografieRheinwerk FotografieWie h%u00e4tte es anders sein sollen: Auch bei unserem Shooting hat sich Ines f%u00fcr ein Foto mit AI-Fusion entschieden. Das Bild von ihr vor einem %u00fcberdimensional gro%u00dfen Kameraobjektiv ist eigentlich vor einem neutralen Hintergrund in ihrem Studio entstanden.

