Bewegte und bewegende Bilder
Die Linzer Filmagentur Pro Omnia produziert nicht nur Werbe- und Animationsfilme. Seit fast 20 Jahren reist das Team quer über den Globus, um Dokumentationen und Kinofilme für namhafte Kunden wie den ORF, ZDF oder den Discovery Channel zu drehen. Die Produktionen werden in mehr als 40 Ländern verkauft.
Creative Director und Gründer ist Andreas Sulzer, der selbst seit 1990 in der Filmbranche tätig ist. Sein Handwerk hat er beim ORF und teilweise auf der Filmhochschule in München gelernt. Fragt man ihn nach den besten Seiten in seinem Beruf, hat er ohne zu zögern eine Antwort parat: „Ich kann meine Kreativität ausleben und bin international viel unterwegs.“ Auch wenn es manchmal schwierig sei, die zeitintensiven Reisen mit seinem Familienleben zu vereinbaren. Für die Produktion von „Painted Spirits – Yanomami“ etwa reiste der Regisseur samt Team für fünf Wochen in ein abgelegenes Dschungelgebiet im Süden von Venezuela, um Kontakt mit dem isolierten Naturvolk aufzunehmen. Das Ergebnis: ein Dokumentarfilm über das bedrohte Volk und seine Lebensweise. Für Sulzer eine Erfahrung, die er nicht missen will – auch wenn er sich heute auf das Abenteuer nicht mehr einlassen würde. „Drei Arbeitskollegen erkrankten an schwerster Malaria“, erinnert er sich. Einem anderen musste ein Tropenarzt Insekteneier aus dem Rücken schneiden.
Die Arbeit wird gelebt
Die meisten Aufträge der Filmagentur sind da deutlich ungefährlicher. Die Agentur bietet ihren Kunden ein Gesamtpaket an Werbefilmen, Schnitt- oder Special-Effekt-Bearbeitungen und 2D/3D-Animationen. Über das Internet werden digitale Werke distribuiert, für ein Ministerium betreibt man eine Bildungsplattform. Verliert man nach aufregenden Drehs auf anderen Kontinenten nicht die Motivation an vermeintlich langweiligeren Projekten in der Heimat? „Ganz im Gegenteil“, sagt Sulzer. „Wir leben das, was wir gerade machen – zu 100 Prozent. Egal ob Kinofilm oder eine Werbekampagne für ein Kleinstunternehmen.“ Das „daily business“ wird von sieben Angestellten unabhängig zu den großen Filmprojekten abgearbeitet.
Musikvideo für Rot-Kreuz-Projekt
Das jüngste große Filmprojekt von pro omnia ist das Musikvideo „The Greatest Storys are never told“ für ein internationales Rot-Kreuz-Projekt. 30 Stars beteiligten sich – unter ihnen etwa Hermann Maier, Oscar-Preisträger Christoph Waltz, Udo Jürgens und The BossHoss. Die Dreharbeiten waren besonders zeitintensiv. Die Aufnahmen mit den Künstlern wurden an unterschiedlichen Orten angefertigt. „Dafür waren wir fast ein halbes Jahr lang unterwegs“, sagt Sulzer. Insgesamt schätzt der Mann, dass er im Schnitt etwa drei Monate pro Jahr im Ausland ist. Besonders in den USA beobachet er massive Budget-Unterschiede. „Wenn bei uns für ein Projekt ein Budget von 100.000 Euro aufgestellt wird, bekommen die dort eine Million“, sagt Sulzer. Kochen würden aber auch dort
alle nur mit Wasser. Ideen für neue Dokumentationen oder Kinofilme entstehen bei pro omnia meist bei der Recherche für andere Projekte. Aktuell wird ein Weltkriegsfilm gedreht.
Inhalt: geheime Energieprojekte. Auch für kommende Projekte gibt es bereits einige Ideen. „Dazu will ich aber noch nichts verraten“, sagt Sulzer und lacht._
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