Vom Seminarraum in den Überlebensmodus

Das Naturresort Ikuna in Natternbach ist eine weithin bekannte Destination für Familienausflüge und Urlaube. Seit einiger Zeit positioniert man sich auch als Standort für Teambuildings, Schulungen, Seminare und Tagungen. Der höchste freistehende Hochseil-Klettergarten Österreichs und eine Mountaincart-Strecke sorgen für Adrenalin, der Kontakt mit Natur, Kunst und Lagerfeuer unter freiem Himmel für Inspiration. Wir haben das Angebot getestet.

Vor wenigen Minuten wurden noch Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung für unser Magazin in den kommenden Jahren besprochen – dann ist die Zukunft auf einmal nebensächlich. Im Hochseil-Klettergarten in 16 Metern Höhe zählt kein Weitblick, sondern nur mehr der Moment. Schritt für Schritt über die Hängebrücke. Nur nicht zu viel nachdenken. Und schon gar nicht nach unten schauen. Durchatmen. Und noch ein Schritt – geschafft. Der Name des Naturhotels – Ikuna – steht für Inspiration, Kunst und Natur, aber auch Adrenalin kommt nicht zu kurz. Zumindest mit einer Neigung zu Höhenangst. 

Endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Das Adrenalin flaut ab, dafür wird der Körper jetzt mit einer Welle von Endorphinen überschwemmt. Zurück im Seminarraum, der Verstand ist geschärft. „Es geht heutzutage bei Seminaren und Teambuildingevents darum, den Gästen zu ermöglichen, sehr leicht und niederschwellig aus ihrer Alltagsumgebung herauszutreten und sich auf Neues einzulassen“, sagt Ikuna-Eigentümer Albert Schmidbauer. Man wolle den Besucher:innen ermöglichen, neue Gedanken, Ziele und Formen der Zusammenarbeit zu entdecken. Die beste technische Seminarraumausstattung? Kein Alleinstellungsmerkmal, wird ohnehin vorausgesetzt. 

Als Destination für Familienausflüge und Urlaube ist das Naturresort Ikuna in Natternbach weit über die Region hinaus bekannt, nun will man sich vermehrt als Standort für Schulungen, Seminare und Tagungen positionieren. „Wir werden die Teambuildingmöglichkeiten und Seminarinfrastruktur weiter ausbauen und damit einen weiteren Schwerpunkt aufbauen“, sagt Schmid-bauer. 

Vertrauensbasis als kritischer Faktor

Nach einer weiteren Einheit in der Seminarbox mitten im Grünen wird es wieder abenteuerlich. Zur Auswahl stehen ein Segway-Hindernisparcours mit zahlreichen Stationen – und eine Down-hill-Mountaincart-Strecke mit mehr als 380 Metern Länge. Wir entscheiden uns für Zweiteres. Im Gegensatz zum Hochseil-Klettergarten ist jetzt die Redaktion in ihrem Element und kann Grafik und Verkauf deutlich auf die hinteren Plätze verweisen. 

Teambuildingevents wie dieses werden immer wichtiger. Schmidbauer: „Die Arbeitskultur der Zukunft ist von exzellenten Teams geprägt, die Innovationen gemeinsam vorwärtstragen. Ausbildung, Fortbildung, aber vor allem die Entwicklung einer Vertrauensbasis in den Teams wird zum kritischen Faktor – deshalb wird das Thema noch mehr an Bedeutung gewinnen.“ Schmidbauer muss es wissen: Er ist Gründer von Biogena, 2022 erwirtschafteten 380 Mitarbeiter:innen des Nahrungsergänzungsmittelproduzenten etwa 63 Millionen Euro Umsatz. „Wir machen viele unserer Onboarding-Veranstaltungen hier im Ikuna und können durch das unmittelbare Feedback schnell lernen.“

Lagerfeuer und Katzenbesuch

Inspiration gibt es im Ikuna aber nicht nur durch die Ausschüttung von Adrenalin. Beim Erkunden des 200.000 Quadratmeter großen Geländes fällt die Integration von zahlreichen Kunstwerken ins Auge. Werke des Kärntner Metallkünstlers Fritz Russ oder vom Atelier Fahrner aus Wesenufer prägen den Naturerlebnispark. Eine Herzensangelegenheit für Schmidbauer. „Kunst droht in der heutigen Zeit an Bedeutung zu verlieren, dem möchte ich entgegenwirken und sie auch an Orten präsentieren, wo man sie nicht vermutet. Und damit die Besucher:innen überraschen und hoffentlich inspirieren.“ In den Innenräumen finden sich auch einige seiner Werke – der Unternehmer ist selbst künstlerisch tätig.

Den langen, intensiven Tag lassen wir nach einer kurzen Yogaeinheit schließlich bei einem Lagerfeuer unter freiem Himmel gemeinsam ausklingen – und bekommen dabei Besuch von am Areal wild lebenden Katzen. Danach geht es in die Tipi-Hotels mit eigenem Steg und direktem Zugang zu einem Naturbadeteich. „Die Kund:innen berichten oft, dass sie durch die frische Luft und das viele Holz in den Tipi-Suiten und Sternen-Himmel-Chalets besonders gut schlafen – und das ist doch das schönste Kompliment, denn mit gutem Schlaf beginnt oft, was in hoher Performance mündet“, sagt Schmidbauer._

Gästen muss ermöglicht werden, sich auf Neues einzulassen.

Albert Schmidbauer Eigentümer, Ikuna

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