Ein Flair von New York in Linz
Von Alkoven über München nach New York und wieder zurück nach Oberösterreich: Rebecca Gallistl hat in ihren jungen Jahren schon viel Gastronomieerfahrung gesammelt. Jetzt ist sie zurück in Linz und vereint all diese Eindrücke in ihrem ersten eigenen Lokal. Wir haben die sympathische Jungunternehmerin eine Woche vor der Eröffnung im Café Antonia besucht.
„Heute haben wir die erste Bierlieferung bekommen, gestern die Einrichtung für das Büro und morgen kommt die große Kaffeelieferung“, erzählt Rebecca Gallistl euphorisch. Ihr Café Antonia befindet sich in den finalen Vorbereitungen für die Eröffnung am 1. September. Zu tun gibt es noch viel: „Die Küche ist zurzeit noch eine Baustelle. Die muss diese Woche fertig werden. Und dann muss natürlich alles für die ersten Gäste vorbereitet werden. Wir haben also noch ein ziemlich sportliches Programm vor uns bis zur Eröffnung nächste Woche“, sagt die frischgebackene Unternehmerin lachend. Ihrer guten Laune kann das allerdings nichts anhaben: „So ist das eben in der Gastronomie, da kann es schon auch einmal ein wenig drunter und drüber gehen. Aber ich freue mich einfach schon unglaublich auf die Gäste und den allerersten Kaffee, den wir dann zubereiten.“
Das Café Antonia befindet sich inmitten des MedCampus in Linz. Eine Besonderheit ist die Konstruktion des Gebäudes: Baulich ist das Café sowohl mit der Universitätsbibliothek als auch mit dem Krankenhaus verbunden. „Wir möchten ein Ort der Entspannung sein, an dem sich die Besucher eine Auszeit gönnen und das Treiben am Campus bei guten Getränken und leckerem Essen genießen können“, blickt Rebecca Gallistl mit Vorfreude in die Zukunft. Ihr Café Antonia soll ein Treffpunkt für Studenten, MedCampus-Angestellte und die Krankenhausmitarbeiter sein: „Es ist wirklich prädestiniert dafür, einfach vorbeizukommen und es sich gutgehen zu lassen.“
Regional und frisch
Dabei ist Kaffee längst nicht alles, was das Café Antonia zu bieten hat. Auch frischgekochtes Essen findet sich in der Menükarte: „Wer frisch kochen möchte, sollte das natürlich auch regional und saisonal machen. Das gehört einfach dazu. Die Gäste fordern das mittlerweile auch – und das ist richtig so“, sagt Gallistl. Dementsprechend werde sich auch die Speisekarte immer wieder verändern und an saisonale Gegebenheiten anpassen. Bei den Lieferanten setzt die Gastronomin überwiegend auf Produzenten aus dem Mühlviertel. Ihr persönliches Highlight auf der Getränkekarte kommt aus Lichtenberg: „Ich freue mich sehr, dass wir die Säfte vom Obsthof Schurm im Angebot haben. Die machen naturbelassene Säfte, die wie von der Oma schmecken. Besonders den Marillen- und den Zwetschkensaft trinke ich selbst total gerne.“
Geöffnet hat das Café Antonia von Montag bis Freitag von neun bis 21 Uhr. Am Vormittag gibt es Frühstücksgerichte, gekocht wird dann von mittags bis abends. Dabei wird Rebecca Gallistl auch selbst mit anpacken: „Kochen ist meine Leidenschaft. Daher werde ich sicher nicht nur im Büro oder hinter der Bar zu finden sein, sondern bestimmt auch selber in der Küche an den Rezepten feilen.“ Ob es auch spezielle Angebote für Vegetarier und Veganer gibt? „Ich bin selbst Vegetarierin und verstehe daher die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Gerichten zu 100 Prozent. In der Speisekarte zur Eröffnung finden sich zum Beispiel eine vegane Bowl mit Tempeh sowie zwei vegetarische Pizzen. In Zukunft werden wir die Variation bei den Bowls auch noch erweitern und unter anderem auch eine vegane mit Tofu und diversem Gemüse anbieten.“ Fleischlos soll das Café Antonia aber nicht werden. „Wir möchten uns nicht spezialisieren. Das Angebot wird immer so gestaltet sein, dass sich bei uns jeder etwas Leckeres zum Essen findet. Hier sollen sich alle Menschen wohlfühlen können.“
Einmal um die Welt und zurück
So regional wie ihre Zutaten war Rebecca Gallistl selbst nicht immer: „Linz ist eine junge und moderne Stadt, ich bin wirklich gerne hier. Nach der Schule wollte ich aber einfach nur weg – das war vielleicht auch ein bisschen meine rebellische Ader.“ Bereits während ihrer vier Praktika während der Schulzeit in der Tourismusschule in Bad Leonfelden hat sie deshalb einige Stationen fernab von Oberösterreich durchlaufen: „Zuerst war ich in Alkoven, danach in Berchtesgaden und in München und dann in New York. Das war eine sehr spannende und aufregende Zeit für mich – ganz besonders in New York. Was die Kaffeehauskultur betrifft, habe ich da sehr viel mitnehmen können.“ Zuletzt hat die 22-Jährige noch eineinhalb Jahre in Salzburg und eineinhalb Jahre in Afiesl verbracht.
Und diese Erfahrungen möchte sie nun nach Linz bringen. „Wenn ich an meine Lieblingsorte in München und New York zurückdenke, dann war ich dort immer gerne, weil mich die Atmosphäre begeistert hat und ich den Alltagsstress vor der Türe lassen konnte“, erzählt Gallistl. „Genau so soll es den Gästen im Café Antonia auch gehen. Sie sollen hier die Möglichkeit haben, durchzuatmen und dabei ihren Stress zu vergessen. Frühstück, Mittagessen, eine Mehlspeise für zwischendurch oder einfach ein gemütlicher Kaffee – was das Herz eben begehrt.“ Und wer einfach mal nur einen Tapetenwechsel beim Arbeiten oder Lernen braucht, ist auch herzlich willkommen. „Die Plätze mit Blick auf den Campus sind perfekt fürs Arbeiten am Laptop.“
Afterwork für alle
Die Pläne für das Café Antonia gehen aber noch weit darüber hinaus: „Wie möchten eine richtige Afterwork-Kultur etablieren. Neben den Studenten und den Krankenhausmitarbeitern sind in der Nähe auch zahlreiche Büros angesiedelt“, so Gallistl. „Das Gastronomieangebot im Viertel ist allerdings sehr überschaubar. Mit dem Café Antonia möchten wir deshalb auch eine Lücke schließen und die erste Anlaufstelle werden – für alle, die nach der Arbeit den Tag noch ein wenig ausklingen lassen oder auf einen feierlichen Anlass anstoßen möchten.“
Die Loungemöbel dafür sind jedenfalls schon bestellt. „Es ist hier wirklich wunderschön, wenn am Abend noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages her scheinen. Ich kann es mir schon richtig gut vorstellen, wenn dann da draußen bei Musik und guten Getränken eine ausgelassene Feierabendstimmung herrscht. Ich freue mich jedenfalls schon riesig darauf!“_
Die Gäste werden von der Atmosphäre im Café begeistert sein. Der Alltagsstress bleibt bei uns vor der Türe.
Rebecca Gallistl
Geschäftsführerin, Café Antonia
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