×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Linz transformiert die Welt

Es tut sich was im Energiesektor: Die USA und Europa verstärken ihre Anstrengungen um die Energiewende, gleichzeitig steigt der globale Energiebedarf weiter. Um neue Chancen besser nutzen zu können, agiert der Energiesektor von Siemens seit dem Vorjahr als eigenständiges Unternehmen: Siemens Energy. Ziel ist es, die Kunden beim Wandel zur Nachhaltigkeit zu unterstützen – auch am Standort in Linz.

Die Energieversorgung ist für jeden Staat eine besonders empfindliche Aufgabe, ohne Strom steht alles still.

Ronald Schmid Geschäftsführer, Siemens Energy Transformers Linz

Schon gewusst? Dass Joe Biden im Oval Office das Licht anknipsen kann, ist dank eines Stücks österreichischer Technologie möglich. Denn der Transformator, über den Strom für das Regierungsviertel in Washington geliefert wird, stammt aus dem Transformatorenwerk von Siemens Energy in Linz.

Auf dem Werkgelände mitten in der Stadt werden seit über 100 Jahren Transformatoren hergestellt, der Name „Siemens Energy“ hingegen ist noch relativ frisch: Seit Herbst 2020 bildet die ehemalige Energieerzeugungs- und Verteilungssparte des Siemens Konzerns – zu der eben auch der Standort in Linz gehört – ein eigenständiges Unternehmen, das weltweit etwa 90.000 Mitarbeiter beschäftigt. „Man hat erkannt, dass dadurch eine bessere strategische und wirtschaftliche Ausrichtung möglich ist“, sagt Geschäftsleiter Ronald Schmid.

Bei der Abspaltung von Siemens wurde Nachhaltigkeit zum Kern der Marke gemacht. Unternehmensziel: Bis 2030 will Siemens Energy der bevorzugte Partner bei der Energiewende werden. Aufgrund verschiedener Entwicklungen – einerseits steigt etwa durch die Digitalisierung der globale Energiebedarf massiv, andererseits haben die EU und die USA sich zu ambitionierten Maßnahmen zur CO2-Reduktion verpflichtet – ergeben sich laut Schmid große Chancen im Energiesektor.

„Um eine stabile Stromversorgung zu sichern und gleichzeitig den Umstieg auf erneuerbare Energien zu schaffen, der Herausforderungen wie Spannungsschwankungen mit sich bringt, braucht es innovative, technologisch hochwertige Lösungen. Das spielt uns in die Hände“, so Schmid.

Technologie nach Maß

Das Transformatorenwerk in Linz hat sich auf hochwertige Sonderanfertigungen spezialisiert, die gemeinsam mit den Kunden entwickelt werden. „Es gibt bei uns keine Katalogware, alle Produkte werden speziell für ihren Anwendungsbereich angefertigt“, erklärt Schmid.

Effizienz ist naturgemäß ein Hauptanliegen bei der Herstellung von Transformatoren – es ist ihre Aufgabe, Strom entweder auf eine höhere Spannung zu bringen, um ihn möglichst verlustfrei über weite Strecken zu transportieren, oder ihn am Zielort wieder für Geräte nutzbar zu machen.

„In den vergangenen Jahren hat sich da aber noch einmal viel bewegt. Dafür waren sicher EU-Normen mitverantwortlich, laut denen überhaupt nur Transformatoren mit geringeren Verlustwerten verkauft werden dürfen. Seit einiger Zeit fordern aber auch die Kunden verstärkt nachhaltigere Lösungen, was wiederum sicher durch die Klimaschutz-Bemühungen der EU und USA beflügelt wurde.“

Für das Geschäft in Europa profitiert Transformers Linz jetzt auch von der Erfahrung im nordamerikanischen Markt. Mehr als 50 Prozent der Transformatoren aus Linz wandern dorthin. Weil die Elektrisierung in den USA vor allem von privaten Unternehmen vorangetrieben wurde, ist das Stromnetz dort wesentlich komplexer und zerstückelter, oft braucht es aufgrund ungewöhnlicher Bedingungen Speziallösungen.

Synergien nutzen

Siemens Energy Transformers Linz fertigt nicht nur für Washington, sondern zum Beispiel auch für New York City. Dort ist Platz grundsätzlich Mangelware, wenn also ein altes Gerät ersetzt wird, muss das neue oft wesentlich mehr Leistung erbringen – auf derselben Fläche. Dazu kommt, dass in dem dicht besiedelten Gebiet besondere Sicherheitsanforderungen und Umweltbestimmungen gelten.

Das Unternehmen entwickelte deshalb schon vor 15 Jahren Transformatoren, die für den Einsatz von alternativen Isolierflüssigkeiten geeignet sind. Statt klassischem Mineralöl kommen biologisch abbaubare Ester-Flüssigkeiten zum Einsatz, um zum Beispiel die Brandsicherheit zu erhöhen. Solche Eigenschaften werden jetzt auch in Europa immer stärker nachgefragt.

„Die Energieversorgung ist für jeden Staat eine besonders empfindliche Aufgabe, ohne Strom steht alles still. Deshalb sind unsere Kunden eher konservativ, gerade in Europa“, sagt Schmid. „Wir haben jetzt den Vorteil, dass wir diese Technologien schon eingehend erforscht und erprobt haben und die notwendige Sicherheit garantieren können.“

Bis 2023 gilt sowohl für Siemens Energy insgesamt als auch für das Werk in Linz das Ziel, den Strombedarf vollkommen aus erneuerbaren Energien zu decken. Für 2030 ist die Vorgabe dann CO2-Neutralität. Schmid: „Ich glaube, wir wissen mittlerweile alle, dass wir uns anstrengen müssen. Ich freue mich sehr, Teil eines Unternehmens zu sein, das wirklich einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten kann, den Wandel hin zur Nachhaltigkeit zu bewältigen.“_

Im Vergleich zu Europa steht bei Geschäften in den USA die persönliche Kundenbindung im Vordergrund.

Stefan Fink Head of Sales, Siemens Energy Transformers Linz

3 Fragen an ... Stefan Fink

01 Wie unterscheiden sich Ihre Kunden in den USA und Europa?

FINKEuropäische Kunden haben sehr klare Anforderungen und setzen dabei zumeist auf bewährte technische Industrielösungen. In Nordamerika ist die Innovationsfreude etwas größer, wir beliefern zum Beispiel die Datacenter der großen IT-Unternehmen im Silicon Valley, wo unsere Innovationskraft besonders nachgefragt wird. Im Vergleich zu Europa steht bei Geschäften in den USA die persönliche Kundenbindung im Vordergrund.

02 Wie schlagen sich diese Unterschiede im Verkaufsprozess nieder?

FINKIn Europa arbeiten wir mittlerweile sogar schon über E-Auction Plattformen, wo wir sozusagen per Mausklick den Preis ausverhandeln, in den USA führt nichts am persönlichen Kontakt vorbei. Die langjährigen Geschäftsbeziehungen, die teilweise bis in die 80er Jahre zurückreichen, und das technische Know-how werden im direkten Kundengespräch besonders geschätzt.

03 Wie bringen Sie die Vorstellungen der Kunden mit den technischen Möglichkeiten in Einklang?

FINKMomentan ist wirklich die Herausforderung, den steigenden Strombedarf mit den strengeren staatlichen Richtlinien in Einklang zu bringen – sowohl in der EU, als auch in den USA. Mit unseren verlustarmen Designs unterschreiten wir bereits seit Jahren die gesetzlichen Vorgaben und sind daher bestens gerüstet, unsere Kunden auf ihrem Weg zur nachhaltigen Energiewende zu begleiten.

#Ähnliche Artikel

Investieren in eine gute Zukunft

Was ist wichtiger – Energiesicherheit oder die Bewältigung der Klimakrise, Moral oder Wohlstand? Gegenfrage: Warum nicht alles auf einmal? Im WhatsApp-Interview mit dem CEO der Kommunalkredit Austria AG, Bernd Fislage, über die Verantwortung, die es zu übernehmen gilt, den positiven Lenkungseffekt zukunftsorientierter Investitionen und den besten Zeitpunkt für eine nachhaltige Transformation, die allen zugutekommt. Nämlich jetzt.

Kann bitte mal jemand die Welt anhalten?

Nur für einen Atemzug. Für einen Moment lang keine Krisen, kein Druck, keine Ängste und Sorgen, kein Alltagsstress. Selbst Menschen, die ihre Lebensprobleme stets gut bewältigen konnten, spüren sie jetzt: die große Erschöpfung. Bestsellerautor Andreas Salcher zeigt im gleichnamigen Buch auf, warum diese Erschöpfung nicht sein muss. Denn die Welt lässt sich tatsächlich anhalten. Allerdings: nur von uns selbst.

Wasser als treibende Kraft

Schon vor vielen tausenden Jahren fand Wasserkraft erstmals Anwendung. Heute gilt sie als bedeutendste erneuerbare Energiequelle für die Stromproduktion. Beim Interview auf der neuen Eisenbahnbrücke in Linz werfen wir gemeinsam mit Herwig Mahr einen Blick auf die Donau sowie die nachhaltigen Potentiale des Landes bei der Energiewende.

Best of Klimaberatung

Neue Klimaziele sollen helfen, den Temperaturanstieg auf der Erde auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Doch wie setzt man diese konkret um? Gut, dass es Expert:innen in ganz Österreich gibt, die dabei helfen, große Vorgaben in machbare Strategien umzuwandeln. Und Schritt für Schritt umzusetzen. Vier Player:innen im Porträt, die man kennen muss.

Strom vom Dach

Wenn ein Boom es schafft, das System vor ungeahnte Herausforderungen zu stellen, ist es Zeit für neue Strategien. „Gerade bei der Photovoltaik ist das Interesse in Oberösterreich regelrecht explodiert“, sagt Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner. Die Kraft der Sonne spielt nicht nur aus diesem Grund eine tragende Rolle bei der Energiewende: Ziel des Landes ist es, die Gewinnung von Sonnenstrom bis 2030 zu verzehnfachen, auf 3.500 Gigawattstunden.

Revolution am Energiemarkt

Mit Gridpulse eine nachhaltige Sensorentechnik zur Marktreife zu bringen, so lautete das Ziel und die Aufgabe von BDO Austria und der Knill Gruppe. Wie es ihnen gelungen ist? Durch eine Partnerschaft auf Augenhöhe, den Mut, nahe am Markt zu arbeiten, und nicht zuletzt Dank eines ebenso kompetenten wie neugierigen Teams.

„Das Limit in unserem Kopf ist nicht das Limit“

Warme 25 Grad, die brauchen Menschen für gewöhnlich, um ins Wasser zu gehen. Max Raber tickt hier anders. Um im Alltag herunterzukommen, pflegt der Geschäftsbereichsleiter von ELO Digital Office AT ein Hobby, wovor fast jede:r instinktiv zurückschreckt: Baden in Wasser um den Gefrierpunkt. Nicht für fünf Sekunden, sondern gerne für mindestens 20 Minuten.

Luxus? Natürlich!

Ist es ein Hotel oder eine Lodge? Beides. In der [Fuchsegg Eco Lodge](https://vacation.fuchsegg.at/) trifft der Komfort eines Hotels auf die Naturnähe einer Lodge.

Innovationen für mehr Sonnenstrom

Anfang des Jahres präsentierte die Linz AG ihr Umweltprogramm – als eine von vielen geplanten Maßnahmen nennt das Programm den Ausbau von innovativen Photovoltaik-Projekten.

Energiewende: Tempo aus Oberösterreich

Jedes Jahr werden in Oberösterreich rund 2,3 Milliarden Euro in die Energiewende investiert. Daher ist Oberösterreich schon jetzt bei fast allen erneuerbaren Energieträgern, wie Biomasse, Wasserkraft und Sonnenkraft, die Nummer 1 unter allen Bundesländern.

Wachstumskaiser beim Weg aus der Krise – wie geht das, bitte?

Das wollen wir von Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer wissen. Denn das Bundesland hat einige Superlativen zu bieten: die niedrigste Arbeitslosenquote österreichweit, die höchste Steigerung bei Patentanmeldungen, die höchste Lehrlingsanzahl und gleichzeitig zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen. Ökonomen bezeichnen Oberösterreich daher als „Wachstumskaiser der Republik“.

E-Commerce neu: was zu beachten ist

Um die Besteuerung im grenzüberschreitenden Onlinehandel an Privatpersonen fairer zu gestalten, treten am 1. Juli EU-weit neue Regelungen für den Onlinehandel in Kraft. Jutta Niedermair und Hannes Gurtner vom Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen LeitnerLeitner erklären, worauf Unternehmen bei der Umsetzung achten müssen.

„Wir benötigen einen grundlegenden Wandel unseres Energiesystems“

Der European Green Deal soll dafür sorgen, dass Europa bis zum Jahr 2050 als erster Kontinent klimaneutral wird. Während Kadri Simson, EU-Kommissarin für Energie, den politischen Willen betont, wirtschaftliches und ökologisches Handeln zu vereinen, befürchtet der Präsident der [Industriellenvereinigung Oberösterreich](https://oberoesterreich.iv.at/), Axel Greiner, negative standort- und finanzpolitische Auswirkungen für Österreich.

Hallo, kluger Charakterbau!

Vom Zweckbau zum intelligenten Aushängeschild. Industrie- und Gewerbebauten sind längst keine muffigen architektonischen Randfiguren mehr, im Gegenteil: Smart und schön lautet die Devise des modernen „Businessbaus“. Harald Föttinger, Geschäftsführer der Peneder Business Unit Bau| Architektur, sowie Oskar Kern und Johannes Wagner, Geschäftsführer des Anlagenbauers EBG, über den Industrie- und Gewerbebau von heute.

Interview in Zahlen mit Robert Schneider

Wie oft klingelt bei Robert Schneider das Handy? Wie viel Zeit bleibt dem Geschäftsführer der Messe Wels für Sport? Um wieviel Prozent möchte er heuer den Umsatz steigern? Und warum wurde der Name der bewährten Energiesparmesse auf WeBuild Energiesparmesse Wels geändert? Im Interview der etwas anderen Art gibt der Messedirektor einen Einblick in die Zahlenwelt der Messe Wels und in das neue Konzept der Energiesparmesse.

Was Riedersbach im Innviertel mit Frankfurt verbindet

Die Energie AG plant in Riedersbach im Bezirk Braunau einen Rechenzentren-Hub. Passend zum 50. Geburtstag des Internets organisierte das Energieunternehmen eine Reise in die Gigabitcity Frankfurt am Main zum größten Internetknoten der Welt.

Nachhaltig muss nicht teuer sein

Die private Baugesellschaft wert.bau will mit ihrem „all-in99“-Konzept Wohnen leistbarer machen. Weil die Grundstücke nicht gekauft, sondern gepachtet werden und die Gebäude aus vorgefertigten, einheitlichen Bauelementen bestehen, sinke die Miete um bis zu 20 Prozent. Nachhaltig sind auch die Gebäude selbst: Die Häuser werden in ökologischer und klimaschonender Massivholzbauweise errichtet.

Nachhaltig bauen - geht das?

Gebäude gehören zu den größten CO2-Treibern, tragen zur Bodenversiegelung bei und verbrauchen etwa ein Drittel des weltweiten Energieverbrauchs. Ist nachhaltiges Bauen überhaupt möglich? Und wie lassen sich die Auswirkungen auf die Umwelt minimieren?